Die Behauptung

Es wird behauptet, dass sämtliche Zentralbanken, ob Nationalbank, Zentralbank oder Bundesbank, im Besitz einer einzigen Familie, den Rothschilds, sind.

Unser Fazit

Die überwiegende Mehrheit der Zentralbanken ist staatliches Eigentum. Die Behauptung, dass die Rothschilds alle Zentralbanken besitzen, ist eine wiederholte Falschinformation, die durch zahlreiche Faktenchecks widerlegt wurde.

Aufklärung eines alten Mythos: Eigentümerschaft von Zentralbanken und die Rothschild-Fehlinformation

Ein weitverbreiteter Mythos, der seine Runden in den sozialen Medien macht, behauptet, eine einzelne Familie, die Rothschilds, sei Eigentümer fast aller Zentralbanken weltweit. Dieser Artikel nimmt diesen Mythos unter die Lupe und stellt die Fakten klar, wobei das Hauptaugenmerk auf der Eigentümerschaft von Zentralbanken liegt.

Faktencheck: Der Rothschild-Mythos und die wirkliche Eigentümerschaft von Zentralbanken
Faktencheck: Der Rothschild-Mythos und die wirkliche Eigentümerschaft von Zentralbanken

Die Rothschild-Fehlinformation: Eine wiederkehrende Behauptung

Die Behauptung, dass die Rothschilds sämtliche Zentralbanken kontrollieren, ist nicht neu und taucht regelmäßig in verschiedenen Online-Foren und sozialen Medien auf. Diese Behauptung ist jedoch falsch, wie zahlreiche Faktenchecks bereits bewiesen haben. Die Rothschilds, eine prominente jüdische Familie, werden oft fälschlicherweise als die Puppenspieler hinter den globalen Finanzinstitutionen dargestellt, eine Behauptung, die stark antisemitische Untertöne hat.

Staatseigentum: Der tatsächliche Besitzstand von Zentralbanken

Die meisten Zentralbanken weltweit sind tatsächlich im Besitz ihrer jeweiligen Staaten. Sie sind für die Währungspolitik und die Ausgabe von Banknoten verantwortlich. Länder wie Österreich, Deutschland, Frankreich, England und Spanien haben ihre Zentralbanken vollständig verstaatlicht, ein Modell, das sich als stabil und transparent erwiesen hat.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es durchaus üblich, dass private Eigentümer Anteile an Zentralbanken hielten. Doch mit dem Zweiten Weltkrieg begann eine Verlagerung hin zum Staatsbesitz, und heute haben nur noch wenige Länder wie Belgien, Japan, Griechenland, Südafrika, die Türkei und die Schweiz gemischte Eigentümermodelle bei ihren Zentralbanken. In einigen dieser Länder ist der Staat der Mehrheitsaktionär, während in anderen, wie in Belgien und der Schweiz, der Staat zur Hälfte beteiligt ist.

Besondere Fälle: USA, Italien und Österreich

Die USA und Italien stellen Sonderfälle dar, da ihre Zentralbanken als privat besitzende Institutionen gelten. In Österreich wurde die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) im Jahr 2010 verstaatlicht und ist nun vollständig im Eigentum der Republik Österreich. Zuvor hielt der Staat bereits 70 Prozent der Anteile.

Die Europäische Zentralbank und die Weltbank

Auch auf überstaatlicher Ebene sind die großen Finanzinstitutionen nicht in privater Hand. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist im Besitz der Zentralbanken der EU-Mitgliedsstaaten, und die Weltbank ist im Besitz von 189 Mitgliedstaaten, wobei keine Verbindung zur Familie Rothschild besteht.

Fazit

Der Mythos, dass die Rothschilds die Zentralbanken der Welt kontrollieren, ist eine falsche Behauptung, die auf antisemitischer Desinformation beruht. Die Realität ist, dass die meisten Zentralbanken im Besitz der Staaten sind, die sie gründeten und beaufsichtigen. Diese Struktur stellt sicher, dass die Zentralbanken im besten Interesse der Bürger arbeiten können und nicht von privaten finanziellen Interessen beeinflusst werden.

Quelle: dpa-Factchecking.com

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