Unabhängige Medien werden in Russland nach und nach abgeschaltet. Nun sind auch Facebook und Twitter nicht mehr erreichbar.

Erst Facebook und nun auch Twitter. – Die beiden Social Media Plattformen werden in Russland nun blockiert und sind für Nutzer nicht mehr aufrufbar.
Wie die Agentur Interfax berichtet, entspricht die Sperre Facebooks laut der Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor einer Reaktion auf die Abschaltung mehrerer russischer Medien-Seiten auf der Meta-Plattform. (Wir berichteten HIER.)
Die Datenströme zu den Plattformen wurden erst deutlich verlangsamt, so war es Nutzern beispielsweise kaum möglich, Videos auf der Plattform anzusehen. (Wir berichteten HIER.)
Nun ist auch Twitter nach Angaben von Roskomnadsor nicht mehr erreichbar, schreibt Interfax.
Russland verurteilte die Social Media Riesen bereits mehrfach zu Geldstrafen, weil regierungskritische Informationen nicht rasch genug gelöscht wurden. (Wir berichteten HIER und HIER.) Nun wurden die Plattformen also komplett blockiert.

Kritik seitens Facebook

Der Meta-Konzern übt Kritik an dieser Vorgehensweise, wie Facebook-Manager Nick Clegg auf Twitter schreibt:

„Über die Entscheidung der russischen Regierung, den Zugang zu Facebook in der Russischen Föderation zu sperren:
Schon bald werden Millionen von Russen von verlässlichen Informationen abgeschnitten sein, keine Möglichkeit mehr haben, mit ihrer Familie und ihren Freunden in Kontakt zu treten, und ihre Meinung nicht mehr äußern können. Wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um unsere Dienste wiederherzustellen, damit sie den Menschen weiterhin zur Verfügung stehen, um sich sicher und geschützt auszudrücken und Aktionen zu organisieren.“

Viele Einwohner Russlands informierten sich bisher in sozialen Netzwerken über den Krieg Russlands in der Ukraine. Dazu werden oft auch VPN-Verbindungen genutzt, was allerdings in vielen Fällen illegal und darum nicht ungefährlich ist.

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Unabhängige Medien im Visier

Die Social Media-Plattformen sind nun ein weiterer Schritt, Medien nach und nach abzuschalten. So ging Russland auch weiter gegen die Berichterstattung unabhängiger Medien vor. Neben der „Deutschen Welle“ sind nun auch „Echo Moskwy“ oder „BBC“ betroffen. (Wir berichteten HIER.)
Putin hat außerdem mehrere Gesetze zur weiteren Einschränkung der freien Meinungsäußerung unter Androhung hoher Strafen unterzeichnet. (Wir berichteten HIER.)


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Quelle: Tagesspiegel, RND

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