Jeder kennt es: Man stöbert auf Facebook und plötzlich poppt das perfekte Gewinnspiel auf. Eine Top-Marke wie Samsonite, nur wenige Klicks entfernt und die Chance auf einen fast geschenkten Koffer. Doch bevor Sie im nächsten Urlaub mit Ihrem vermeintlichen Gewinn am Flughafen auftauchen, könnten Sie in eine teure Abo-Falle tappen. Wir haben uns auf Spurensuche begeben.

Das verführerische Angebot

Die Betrüger von „Koffer-Paradies“ verstehen ihr Handwerk. Ein Gewinnspiel, das verspricht, 500 Personen könnten einen edlen Samsonite Proxis Koffer für schlappe 1,95 Euro ergattern. Und wer könnte da schon widerstehen? Vor allem, wenn zahlreiche Kommentare von vermeintlichen Gewinner:innen das Angebot bestätigen und ihre Freude kaum zurückhalten können.

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Das verlockende Angebot: Koffer für nur 1,95€

Die Fäden der Täuschung

Doch der Teufel steckt, wie so oft, im Detail. Die Profile, die diese lobenden Kommentare absetzen, sind keinesfalls die eigentlichen Nutzer. Unsere Recherche zeigt, dass Kriminelle die Profile wahrscheinlich gehackt und für ihre betrügerischen Absichten zweckentfremdet haben. Und das Schlimmste: Sie nutzen diese echten Profile, um ihre Fake-Gewinnspiele glaubwürdiger zu gestalten.

Klick, Klick, und du bist drin

Der Button „Jetzt bestellen“ lockt uns schließlich auf eine gefälschte Samsonite-Website, die durch ihre Detailtreue beeindruckt. Dort wartet bereits eine kurze Umfrage, die uns noch weiter in das Netz der Betrüger zieht. Danach folgt ein vermeintliches Glücksspiel: Drei Versuche, den richtigen Koffer zu finden. Und oh Wunder, beim dritten Versuch landet man immer den Treffer.

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Die gefälschte Samsonite-Internetseite mit der Umfrage

Wo ist der Haken?

Sobald man in der Euphorie des „Gewinnens“ steckt, verlangen die Betrüger sensible Daten, darunter auch Kreditkartendaten. Und hier, gut versteckt, findet man die wahre Absicht des Ganzen: Ein Abo, das sich nach drei Tagen Probezeit in eine monatliche Abbuchung von 70 Euro verwandelt!

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Das Formular, indem die Betrüger sensible Daten abgreifen

Denn im Kleingedruckten steht:

Das Abonnement hat eine Probezeit von 3 Tagen. Falls das Abonnement während dieser Probezeit nicht gekündigt wird, werden Ihnen alle 30 Tage 67,00 € berechnet, bis Sie Ihr Abonnement kündigen. Das Kündigen Ihres Abonnement ist einfach. Sie können auf den in der an Sie gesendeten Willkommens-E-Mail enthaltenen Kündigungslink klicken oder den Kundenservice telefonisch +44 1623 272435 oder per E-Mail [email protected] kontaktieren.

Der Ausweg aus der Falle

Sollten Sie bereits in diese Falle getappt sein, ist schnelles Handeln angesagt. Kontaktieren Sie umgehend den Abo-Anbieter, kündigen Sie das Abo und verlangen Sie die Rückerstattung der unberechtigt abgebuchten Beträge. Und wenn der Abo-Anbieter nicht kooperiert? Dann ist Ihr Kreditkarteninstitut der nächste Ansprechpartner. Dort können Sie um Rückbuchung der Beträge bitten und gegebenenfalls Ihre Karte sperren lassen, um weiteren Schaden abzuwenden.

Schutz vor Betrug im Netz

Es mag banal klingen, aber Skepsis ist Ihr bester Freund im digitalen Zeitalter. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, dann ist es das meistens auch. Vertrauen Sie nicht blindlings allem, was Sie online lesen, und hinterfragen Sie stets die Quelle. Eine schnelle Google-Suche kann oft bereits Aufschluss darüber geben, ob es sich um ein seriöses Angebot handelt oder nicht.

Fazit: Die Versprechungen von „Koffer-Paradies“ und ähnlichen Betrügern sind verlockend, doch sie führen oft nur in eine Kostenfalle. Mit Wachsamkeit und Skepsis können wir uns davor schützen und sicherstellen, dass wir nicht die nächsten Opfer dieser digitalen Gauner werden. Denn wie das Sprichwort sagt: „Wenn es zu schön klingt, um wahr zu sein, dann ist es das wahrscheinlich auch.“ Bewahren Sie sich Ihre Neugier, aber immer mit einer Prise Vorsicht!


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Quelle:

Samsonite

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)