Schadsoftware stiehlt Daten aus Unternehmensnetzwerken und installiert bösartige Chrome-Erweiterung

Autor: Janine Moorees

Schadprogramm stiehlt Daten aus Unternehmensnetzwerken und installiert bösartige Chrome-Erweiterung
Artikelbild: Von MicroOne / Shutterstock.com

Unternehmer sind oft die Opfer von Schadsoftware. ESET-Forscher haben jetzt eine Spionagekampagne analysiert, die es auf Unternehmer abgesehen hat.

Die laufende Aktion, die den Namen Bandidos trägt, richtet sich gezielt auf IT-Infrastrukturen in spanischsprachigen Ländern. 90 Prozent der Erkennungen entfallen dabei auf Venezuela. Allein in 2021 haben die ESET Forscher mehr als 200 Varianten der Schadsoftware in Venezuela gesehen. Eine bestimmte Wirtschaftsbranche, auf die diese Kampagne abzielt, konnten die Experten dabei jedoch nicht identifizieren. Ihre Ergebnisse präsentieren die Forscher nun auf WeliveSecurity.

„Besonders interessant ist die Chrome-Inject-Funktionalität“, sagt ESET Forscher Fernando Tavella, der die Bandidos-Kampagne untersucht hat. „Nachdem die Kommunikation mit dem Command-and-Control-Server des Angreifers hergestellt ist, lädt das Schadprogramm eine DLL-Datei herunter, die eine bösartige Chrome-Erweiterung erstellt. Diese versucht daraufhin, alle Anmeldeinformationen abzurufen, die das Opfer an eine URL sendet.“

Ablauf eines Angriffs

Die potenziellen Opfer erhalten bösartige E-Mails mit einem PDF-Anhang. Die PDF-Datei enthält einen Link zum Herunterladen eines komprimierten Archivs. Darin befindet sich eine ausführbare Datei: ein sogenannter Dropper, dessen Aufgabe es ist, das Spionageprogramm Bandidos in das System zu schleusen. Die Angreifer verwenden URL-Verkürzer wie Rebrandly oder Bitly in ihren PDF-Anhängen. Die Kurzlinks leiten auf Cloud-Speicherdienste wie Google Cloud Storage, SpiderOak oder pCloud um, von wo aus die Malware heruntergeladen wird.

Vorgeschichte von Bandidos

Die ESET Forscher haben bei der Analyse herausgefunden, dass das Spionageprogramm Bandidos eine fortgeschrittene Version der Malware Bandook ist. Dieser ist ein Remote-Access-Trojaner (RAT), der bereits seit 2005 sein Unwesen treibt. 2016 kam er unter anderem zum Einsatz, um Journalisten und Dissidenten in Europa anzugreifen. 2018 und 2020 wurde der RAT für Attacken gegen Bildungseinrichtungen, Mediziner, Regierungen und verschiedene Branchen wie Finanzwesen, IT und Energie eingesetzt. „In früheren Berichten wurde erwähnt, dass es sich bei den Entwicklern von Bandook um Auftragsentwickler handeln könnte. Das macht angesichts der verschiedenen Kampagnen mit unterschiedlichen Zielen, die im Laufe der Jahre beobachtet wurden, durchaus Sinn. Im Jahr 2021 haben wir nur diese eine aktive Cybercrime-Kampagne gesehen haben, die wir hier dokumentieren. Das zeigt aber, dass die Malware immer noch ein relevantes Werkzeug für Cyberkriminelle ist“, meint Matías Porolli, ein ESET-Forscher, der mit Tavella an der Analyse gearbeitet hat.

Quelle: ESET.com
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