Sharepic wieder aufgetaucht: Internetzensur Deutschland vs. Nordkorea

Autor: Charlotte Bastam


Liebe Leserin, lieber Leser,

jeden Tag strömt eine Flut von Informationen auf uns ein. Doch wie viele davon sind wirklich wahr? Wie viele sind zuverlässig und genau? Wir bei Mimikama arbeiten hart daran, diese Fragen zu beantworten und dir eine Informationsquelle zu bieten, der du vertrauen kannst.

Aber um erfolgreich zu sein, brauchen wir deine Hilfe. Du hast es in der Hand, eine Welt voller vertrauenswürdiger Informationen zu schaffen, indem du uns jetzt unterstützt. Jede Unterstützung, ob groß oder klein, ist ein wichtiger Beitrag zu unserer Mission.

Werde Teil einer Bewegung, die sich für die Wahrheit einsetzt. Deine Unterstützung ist ein starkes Signal für eine bessere Informationszukunft.

❤️ Herzlichen Dank

Du kannst uns entweder via PayPal oder mittels einer Banküberweisung unterstützen. Möchtest Du uns längerfristig unterstützen, dann kannst Du dies gerne mittels Steady oder Patreon tun.


Artikelbild: Screenshot Facebook
Artikelbild: Screenshot Facebook

Es ist fast schon ein Klassiker: Ein Sharepic kursiert auf Facebook, das behauptet die Internetzensur in Deutschland übersteige diejenige in Nordkorea. Doch das ist immer noch Quatsch.

An mehreren Stellen haben wir bereits von jenem Sharepic berichtet, dass sich leider auf Facebook wacker hält. Demnach soll Deutschland angeblich Nordkorea in Sachen Internetzensur überholt haben und nun auf Platz eins der Welt. Angeblich seien 6000 Videos auf Youtube gesperrt und 900 Bücher würden auf dem Index stehen. Eine Quelle wird nicht genannt. Auch werden keine Zahlen zu Nordkorea angegeben.

Die Aussage Deutschland stehe weltweit auf Platz 1 der Internetzensur ist natürlich falsch

Wie wir hier schon schrieben, ist Nordkorea weitgehend vom globalen Internet sowie unabhängigen ausländischen Nachrichtenquellen abgeschottet, Staatsbedienstete genießen Sonderrechte.

Auch Reporter ohne Grenzen weisen seit Jahren in ihren Bilanzen auf die krasse Zensur Nordkoreas hin: „Bei allen Radio- und Fernsehgeräten ist der Staatssender voreingestellt, der in erster Linie Propaganda über den Staatsführer Kim Jong-un und seine Familie sendet. Wer beim Konsum ausländischer Medien erwischt wird, muss mit drakonischen Strafen wie etwa Zwangsarbeit oder sogar der Todesstrafe rechnen. Mobiltelefone sind kaum verbreitet, Telefonate mit Ausländern verboten.“

Die meisten Nordkoreaner*Innen haben also überhaupt keinen Zugang zu Youtube-Videos und dem Internet, was natürlich ein absolut anderes Level an zensierten Inhalten bedeutet.

Tatsächlich waren in Deutschland 2013 ungefähr 60 Prozent der Youtube-Videos gesperrt, dass hatte aber weniger etwas mit Zensur zu tun, sondern mit einem Rechtsstreit mit der GEMA wegen Musik- und Filmrechten.

Die nordkoreanische Diktatur basiert mitunter auf Zensur, die demokratische Bundesrepublik tut das nicht

In Nordkorea hat Zensur jedoch System. Es ist sogar einer der Grundpfeiler des politischen Systems. Einen Umstand, den man von Deutschland, einem Land in dem Meinungs- und Pressefreiheit herrscht nicht behaupten kann.

Auch bei der Aufstellung von Reporter ohne Grenzen zur Pressefreiheit, die schließlich eng mit Zensur verwoben ist, landet Nordkorea auf Platz 180 von 180. Deutschland scheint hier auch nicht perfekt, doch landet im Report für 2020 immerhin auf Platz 11.

Bei dem Sharepic handelt es sich also nicht nur um eine Falschaussage, sondern auch um eine bewusste Stimmungsmache. Das Ganze ist jedoch nicht nur Quatsch, da in Nordkorea Zensur als System angewendet wird und in Deutschland nicht, sondern auch da eine solche Aussage das strikte Regime in Nordkorea relativiert.

[mk_ad]

Das könnte auch interessant sein:

Verhaftung älterer Dame: Landrat spricht von Inszenierung.

Mehr Hier.


Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Mehr von Mimikama