Eine schwarze Arielle? Warum du die Geschichte nicht verstehst, wenn dich das stört!
Arielle bekommt, wie so viele Disney-Filme, eine Realverfilmung… und die Hauptdarstellerin sieht so gar nicht wie die Zeichentrickfilm-Vorlage aus.
Ein Moment Ihrer Zeit für die Wahrheit.
In einer Welt voller Fehlinformationen und Fake News ist es unser Auftrag bei Mimikama.org, Ihnen zuverlässige und geprüfte Informationen zu liefern. Tag für Tag arbeiten wir daran, die Flut an Desinformation einzudämmen und Aufklärung zu betreiben. Doch dieser Einsatz für die Wahrheit benötigt nicht nur Hingabe, sondern auch Ressourcen. Heute wenden wir uns an Sie: Wenn Sie die Arbeit schätzen, die wir leisten, und glauben, dass eine gut informierte Gesellschaft für die Demokratie essentiell ist, bitten wir Sie, über eine kleine Unterstützung nachzudenken. Schon mit wenigen Euro können Sie einen Unterschied machen.
Stellen Sie sich vor, jeder, der diese Zeilen liest, würde sich mit einem kleinen Beitrag beteiligen – gemeinsam könnten wir unsere Unabhängigkeit sichern und weiterhin gegen Fehlinformationen ankämpfen.
So kannst Du unterstützen:
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady oder Patreon: für regelmäßige Unterstützung.
Dass die neue Arielle schwarz sein würde, rief bereits 2019 viele Reaktionen hervor. Die Neuverfilmung von „Arielle, die Meerjungfrau“ wird im Mai 2023 in die Kinos kommen.
Es gibt anscheinend so einige Menschen, die es stört, dass Arielle nun von der dunkelhäutigen Sängerin und Schauspielerin Halle Bailey verkörpert wird. Unter dem Hashtag #NotMyAriel wird sich teilweise furchtbar darüber aufgeregt, dass Arielle, die Meerjungfrau, unbedingt blasse Haut und rote Haare haben muss!
Bezüglich des „weiblichen James Bond“, der in einem Tweet erwähnt wird, sei nur kurz erwähnt: Das ist falsch. Bond (gespielt von Daniel Craig) quittiert seinen Dienst, eine jüngere, dunkelhäutige Agentin bekommt seine berühmte Agentennummer „007“. Bond ist allerdings immer noch Bond und wird auch die Hauptrolle im nächsten James Bond-Film sein.
Aber zurück zur schwarzen Arielle: Schauen wir doch mal genau nach, warum es Unsinn ist, sich darüber aufzuregen.
Disney und die Märchen
Mit Zeichentrickversionen von Märchen ist Disney (neben Mickey Maus natürlich) berühmt geworden. Doch wenn wir die Originalversionen von Märchen mit den Disneyversionen vergleichen, wird uns schnell auffallen, dass Disney sich eigentlich fast nie an die Originalgeschichte hielt, sondern eigene, kinderfreundliche Versionen fertigte.
Fangen wir an mit Schneewittchen: In Grimms Märchen musste die Schwiegermutter am Ende in eisernen, rotglühenden Schuhen tanzen, bis sie tot umfiel.
Oder Der Froschkönig: Jener verwandelte sich nicht etwa durch einen Kuss zu einem Prinzen, sondern weil die Prinzessin den Frosch angeekelt an die Wand warf, um ihn zu töten.
Oder Dornröschen: keine Erweckung durch einen Prinzenkuss! Der Prinz vergewaltigte sie im Schlaf, sie bekam Zwillinge, die Tochter saugte der Mutter den vergifteten Dorn aus dem Finger. Dornröschen treibt den Prinzen auf, seine neue Frau wird eifersüchtig und kocht die Zwillinge zum Abendessen.
Oder Arielle: Die bekannteste Version stammt von Hans Christian Andersen aus dem Jahr 1837, diese war schon recht kinderfreundlich geschrieben. Ältere Versionen hingegen sind da handfester:
Arielle wird die Zunge herausgeschnitten, zudem schmerzt jeder ihrer Schritte, als ob sie über Glasscherben geht. Außerdem bekommt sie den Prinzen nicht, kann auch keine Meerjungfrau mehr werden, bevor sie nicht den Prinzen tötet, bringt das nicht übers Herz, stirbt und wird zu Meeresschaum. Sie kann allerdings in den Himmel kommen, wenn sie als Geist 300 Jahre lang Seefahrern in Not hilft… was dann auch der Grund für die Legende ist, dass Meerjungfrauen Seefahrern helfen.
Worum geht es denn wirklich?
Zuvorderst sei gesagt, dass das Aussehen von Meerjungfrauen nie genau definiert wird, zur damaligen Zeit wurden sie meist mit heller Haut und blonden Haaren dargestellt. Dass Arielle in der Disney-Version rote Haare bekommen hat, ist ein Seitenhieb auf einen Glauben, der bereits im Mittelalter vorherrschte: Menschen mit roten Haaren haben keine Seele. Und im Originalmärchen möchte Arielle unter anderem auch ein Mensch werden, damit sie eine Seele bekommt, die sei aber nur möglich, wenn ein Prinz sich in sie verliebt.
Das Aussehen ist in der Geschichte vollkommen irrelevant!
Es geht darum, dass jemand seine Art, seine Herkunft aus Liebe aufgibt! Es geht darum, dass Grenzen überwunden werden! Dass es vollkommen egal ist, wie jemand aussieht oder wo jemand herkommt!
Eine dunkelhäutige Arielle wird dies wahrscheinlich sogar noch deutlicher machen, besonders wenn der Prinz hellhäutig sein wird. Es ist nicht nur eine schöne Geschichte (zumindest in der Disney-Version), sondern es ist auch eine Lehre: Liebe kümmert sich nicht um Haut- oder Haarfarbe.
Menschen, die sich also darüber aufregen, dass Arielle nun anders aussieht als in der 30 Jahre alten Zeichentrick-Version, haben die Botschaft der Geschichte niemals verstanden!
Auch interessant:
Sicherlich hat jeder eine Vorstellung, wie eine Meerjungfrau aussieht: liebliches Lächeln, lange Haare, die züchtig die Brüste verbergen (quasi Facebook-kompatibel), und eine glitzernde Flosse. Dann macht euch mal auf etwas gefasst, denn hier seht ihr, wie so eine Nixe wirklich aussieht.
– Die Meerjungfrau mit Fischkopf und vier Brüsten
FAKE NEWS BEKÄMPFEN
Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!
Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️
Mimikama-Webshop
Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mehr von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.