Durch Fehler in Googles Algorithmen wurde ein Schweizer Ingenieur zum Serienkiller und erhielt den Zusatznamen „Der Sadist“.

Sehr schön, man macht eine neue Bekanntschaft und googlet diese Person mal. Erwartet hätte man ein paar Fotos und eventuell ein paar Infos zum Werdegang desjenigen. Doch stattdessen liest man hier „Serienkiller“ und „Der Sadist“.

In diesem Fall war es so, dass ein Kollege des Schweizer Ingenieurs Hristo Georgiev über eine Google-Suche einen Wikipedia-Eintrag gefunden hatte. In diesem Eintrag war Georgiev ein bulgarischer Serienkiller.

„Der Sadist“

Hristo Bogdanov Georgiev war ein bulgarischer Vergewaltiger und Serienmörder. Zwischen 1974 und 1980 ermordete er fünf Menschen.
Sein Fall führte zu zahlreichen Festnahmen anderer Krimineller und auch zur Aufdeckung von Straftaten häuslicher Gewalt. Am 28. August 1980 wurde er hingerichtet, wie man auf Wikipedia lesen kann.

Der Ingenieur

Zuallererst lässt sich sagen, dass der Schweizer Ingenieur Goergiev noch bei guter Gesundheit ist und auch nicht, wie man seinem Foto nach schließen kann, 1956 geboren wurde.

Das Foto ist übrigens eine wichtige „Zutat“ in diesem absurden Vorfall.

Ein schlechter Scherz?

In seinem Blog schreibt Georgiev, dass er erst vermutete, jemand hätte sich einen schlechten Scherz erlaubt. Jedoch startete er nach dem Hinweis seines Kollegen erstmal selbst eine Google-Suche mit seinem Namen.

Tatsächlich schien da die Vorschau zu einem Wikipedia-Eintrag auf. Hristo Georgiev – Serial killer. Neben dieser Betitelung findet sich ein Foto des Ingenieurs: Mit Anzug und Krawatte, sympathisch lächelnd. Sehen SO Serienmörder aus den 80ern aus?

Screenshot Google Suche / Blog Hristo Georgiev
Screenshot Google Suche / Blog Hristo Georgiev

Georgiev klickte den Wiki-Artikel an und stellte fest, dass hier jedoch kein Foto enthalten war. Einzig in der Google-Suche wurden der Wikipedia-Eintrag des „Sadisten“ und sein eigenes Portrait verknüpft.

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Fehler des Google Knowledge Graph Algorithmus

Dieser Algorithmus ist dafür zuständig, Suchergebnisse mit Informationen aus verschiedensten Quellen zu optimieren.
Hier hat der Algorithmus allerdings komplett daneben gehauen.

Mittlerweile wurde der Fehler korrigiert. Googlet man den Namen Hristo Georgiev, wird der Wikipedia-Eintrag der Serienmörders angezeigt – allerdings ohne das Foto des gleichnamigen Schweizer Ingenieurs.

„… die Tatsache, dass ein Algorithmus, der von Milliarden von Menschen genutzt wird, Informationen so leicht auf eine solche Weise verbiegen kann, ist wirklich erschreckend.

Wer heute im Internet präsent ist, muss sich um seine „Online-Repräsentanz“ kümmern. Ein kleiner Fehler im System kann zu allem führen, von einer kleinen Unannehmlichkeit bis hin zu einer Katastrophe, die Karrieren und den Ruf von Menschen innerhalb weniger Tage dezimieren kann. Bis heute hatte ich immer die Denkweise, dass solche Dinge „anderen Leuten passieren, aber mir wird es wahrscheinlich nie passieren“. Damit lag ich sicherlich falsch.

Vielleicht ist es keine so gute Idee, die „Informationen der Welt“ von einer einzigen Internetfirma organisieren zu lassen. Ein Denkanstoß“, schreibt Georgiev in seinem Blog.

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Quelle: futurezone.at, Blogartikel Hristo Georgiev

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