Die Behauptung

In den sozialen Medien kursiert die Behauptung, selbstfahrende Autos habe es schon vor über 100 Jahren gegeben. Eine historische Filmaufnahme scheint dies zu bestätigen.

Unser Fazit

Die Behauptung ist irreführend und historisch nicht korrekt. Die kursierenden Videos zeigen keine echten selbstfahrenden Autos, sondern Werbegags oder ferngesteuerte Fahrzeuge.

Mimikama Faktencheck zum selbstfahrenden Auto

Die These von selbstfahrenden Autos zu Beginn des 20. Jahrhunderts basiert auf Missverständnissen und Fehlinterpretationen von altem Filmmaterial. Häufig zitierte Beispiele sind

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„Fahrerloser Laubfrosch“ (1928): Ein als „Laubfrosch“ bekanntes Fahrzeug vom Typ Opel 4, das tatsächlich von einem versteckt sitzenden Fahrer gesteuert wurde. Der Fahrer befand sich in einer speziell angefertigten Box, die es ihm ermöglichte, das Auto zu steuern, ohne direkt am Lenkrad zu sitzen.
Versuche mit Fernsteuerung (1921 und 1925): Frühe Versuche mit Fernsteuerung, wie das dreirädrige Fahrzeug, das 1921 in Dayton, Ohio, getestet wurde, und der Vorfall von 1925 in New York, bei dem ein per Funk gesteuertes Auto außer Kontrolle geriet und einen Unfall verursachte. Diese Fahrzeuge waren nicht autonom im heutigen Sinne, sondern wurden ferngesteuert.

Fazit zum selbstfahrenden Auto

Der Traum vom vollautomatischen, selbstfahrenden Auto ist tief in der menschlichen Vorstellungskraft verankert, aber die technologische Realität zu dieser Zeit lässt dies nicht zu. Die Videos, die im Internet kursieren, zeigen keine echte Autonomie, sondern kreative Experimente mit versteckten Fahrern oder Fernsteuerungstechniken. Sie illustrieren die Anfänge der Automatisierung und Fernsteuerung, sollten aber nicht als Beweis für die Existenz historischer selbstfahrender Autos missverstanden werden.

Mimikama-Tipp

Beim Konsum von historischem Filmmaterial in sozialen Medien ist Skepsis angebracht. Überprüfen Sie immer die Quelle und recherchieren Sie Kontextinformationen, bevor Sie sensationellen Behauptungen über technische Wunderwerke der Vergangenheit Glauben schenken.

Quelle: dpa

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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