Die Behauptung

In der öffentlichen Wahrnehmung werden häufig Ängste vor einem umfassenden Stromausfall in Deutschland – einem Blackout – geäußert. Diese Befürchtungen basieren oft auf der Annahme, dass die Energiewende und aktuelle geopolitische Ereignisse, wie der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, die Stabilität des Stromnetzes gefährden könnten.

Unser Fazit

Trotz aktueller geopolitischer Spannungen und der Energiewende ist das Risiko eines großflächigen Blackouts in Deutschland gering. Allerdings erfordert die zunehmende Digitalisierung und Dezentralisierung des Energiesystems Aufmerksamkeit hinsichtlich neuer Risikofaktoren.

Deutschland genießt einen Ruf für eines der stabilsten Stromversorgungssysteme weltweit. Die durchschnittliche Stromausfallzeit im Jahr 2022 waren lediglich 12 Minuten und 12 Sekunden. Doch die Befürchtungen eines Blackouts, verstärkt durch die Gaskrise infolge des Krieges in der Ukraine, werfen Fragen auf.

Ein Blackout, definiert durch großflächigen, langanhaltenden und ungeplanten Stromausfall, hätte gravierende Folgen für die Gesellschaft. Aber wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario in Deutschland tatsächlich?

Blackouts und Stromausfälle: Definition und Risikobewertung

Ein Blackout ist nicht gleich bedeutend mit einem „gewöhnlichen“ Stromausfall. Deutschland hat bisher noch keinen Blackout im definierten Sinne erlebt. Die potenziellen Folgen eines solchen Ereignisses sind jedoch schwerwiegend, von erhöhten Todesfällen bis hin zu massiven ökonomischen Schäden. Dennoch sind kurzzeitige, regionale Stromausfälle, oft durch Bauarbeiten verursacht, häufiger und haben begrenzte Auswirkungen.

Ursachen für Blackouts und Stromausfälle

Gründe für größere Stromausfälle können vielfältig sein: technisches Versagen, Wetterextreme, menschliches Versagen, Sabotage oder Terrorismus. In der Vergangenheit kam es in Europa zu größeren Stromausfällen, die jedoch nicht die extremen Folgen eines Blackouts hatten.

Blackout in Deutschland?

Aktuell ist das Blackout-Risiko in Deutschland aufgrund von Energieknappheit gering. Selbst im Worst-Case-Szenario einer Unterversorgung würden kontrollierte Maßnahmen wie Brownouts oder rollierende Abschaltungen einen Blackout vermeiden. Die Energiewende, mit dem zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien, hat bisher nicht zu einer Verringerung der Versorgungsqualität geführt.

(Ein Brownout ist ein Spannungsabfall in einem Stromnetz. Das bedeutet eine vorübergehende und oft absichtliche Reduzierung der Spannung auf ein niedrigeres Niveau.)

Zukunftsaussichten und Risiken

Die zukünftige Stromversorgung in Deutschland wird sich durch die Energiewende erheblich ändern. Die Digitalisierung und Dezentralisierung des Energiesystems bringen neue Herausforderungen mit sich. Dazu zählen das Risiko von Cyberangriffen und die erhöhte Komplexität des Systems. Trotz fortschrittlicher Planung und Vorsorge bleibt das Restrisiko eines Blackouts bestehen und sollte in Katastrophenschutzkonzepten berücksichtigt werden.

Häufig gestellte Fragen:

Frage 1: Was ist ein Blackout?
Antwort 1: Ein Blackout ist ein großflächiger, langanhaltender und ungeplanter Stromausfall.

Frage 2: Hat Deutschland bisher einen Blackout erlebt?
Antwort 2: Nein, in Deutschland gab es bisher keinen Blackout im definierten Sinne.

Frage 3: Wie wirkt sich die Energiewende auf das Blackout-Risiko aus?
Antwort 3: Die Energiewende, gekennzeichnet durch den Ausbau erneuerbarer Energien, hat bisher nicht zu einer Verringerung der Versorgungsqualität geführt.

Frage 4: Welche Maßnahmen können im Fall einer Energieknappheit ergriffen werden?
Antwort 4: Bei Energieknappheit könnten kontrollierte Brownouts oder rollierende Abschaltungen erfolgen, um einen Blackout zu vermeiden.

Frage 5: Wie hoch ist das Risiko eines Blackouts in Deutschland?
Antwort 5: Aktuell ist das Risiko eines Blackouts in Deutschland gering, aber nicht auszuschließen.

Obwohl das Blackout-Risiko in Deutschland derzeit gering ist, bleibt die Möglichkeit eines großflächigen, mehrtägigen Blackouts bestehen. Es ist entscheidend, proaktiv Risikoursachen zu adressieren und nicht auf den Ernstfall zu warten. Ebenso wichtig ist die Berücksichtigung dieses Risikos in Katastrophenschutzplänen.

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Quellen: Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina/acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften/Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, „Sind Blackouts in Deutschland wahrscheinlich?“ ; Bundesnetzagentur, „Kennzahlen der Versorgungsunterbrechungen Strom“

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