Die Behauptung

Die „Tagesschau“ berichtet über ein Interview mit Til Schweiger, in dem er das Geheimnis gewinnbringender Finanzprodukte ausplaudert, was ihm eine Klage der Bank Austria einbringt.

Unser Fazit

Der Artikel ist gefälscht, das „Tagesschau“-Logo dafür missbraucht. Das Interview hat es nie gegeben, und auch die angebliche Klage der österreichischen Bank Austria ist frei erfunden.

Ein angebliches Interview mit Til Schweiger, präsentiert von Markus Lanz und gestützt durch das vertrauenswürdige „Tagesschau“-Logo? Eine Klage der österreichischen Bank Austria? Und eine verdächtige Website ohne Impressum? Dieses Szenario wirft durchaus Fragen auf.

Die verbreitete Behauptung

Im Internet wird behauptet, Til Schweiger habe in einem Interview mit Markus Lanz in der „Tagesschau“ Finanztipps gegeben und sei dafür sogar von der Bank Austria verklagt worden. Diese Geschichte nutzt das bekannte „Tagesschau“-Logo und den guten Ruf der Sendung, um Glaubwürdigkeit vorzutäuschen. Das Phänomen, dass Prominente unwissentlich für fragwürdige Produkte eingesetzt werden, ist nicht neu. Dieselbe Meldung kursierte bereits im Dezember des Vorjahres, hier war allerdings die Deutsche Bundesbank jenes Geldinstitut, das angeblich klagte: Til Schweiger: Falschmeldungen zu angeblichen Finanztipps

Der Faktencheck zu Til Schweigers angeblichem Interview

Die Recherche ergab, dass die Website, auf der das Interview zu sehen ist, keine offizielle Verbindung zur „Tagesschau“ hat. Die URL und das Webdesign der Seite sind irreführend und entsprechen nicht der echten „Tagesschau“-Webseite.

Screenshot der gefälschten Tagesschau-Seite
Screenshot der gefälschten Tagesschau-Seite

Das in der Werbung verwendete Bild von Til Schweiger stammt aus seinen früheren Auftritten bei Markus Lanz in den Jahren 2018 und 2020. Diese Bilder wurden jedoch aus dem Kontext gerissen und für die Falschmeldung manipuliert.

Tatsächlich hat Til Schweiger nie öffentlich Finanztipps gegeben, weder in der Tagesschau noch bei Markus Lanz. Auch die Behauptung, er sei von der Bank Austria verklagt worden, ist falsch und wurde bereits in ähnlichen Falschmeldungen verwendet.

Vorsicht bei derartigen Meldungen

Die Gestaltung der gefälschten Webseite weist typische Merkmale von Betrugsversuchen zum Sammeln von Nutzerdaten auf: Sie lockt mit dem Versprechen auf schnellen Reichtum, der angeblich nur für kurze Zeit verfügbar ist.

Screenshot der Eingabemaske auf der gefälschten Tagesschau-Seite
Screenshot der Eingabemaske auf der gefälschten Tagesschau-Seite

Alle Links auf der Seite führen zu einem Formular zur Dateneingabe und die gesetzlich vorgeschriebenen Angaben zum Betreiber fehlen gänzlich. Aus diesen Gründen wird im Internet vor dem angebotenen Produkt namens Bitcoineer gewarnt.

Fragen und Antworten

  1. Sind die Aussagen von Til Schweiger zu Finanztipps authentisch?
    Nein, die Aussagen und das Interview sind frei erfunden.
  2. Wurde das „Tagesschau“-Logo legal verwendet?
    Nein, das Logo wurde ohne Erlaubnis missbraucht, um Falschmeldungen Glaubwürdigkeit zu verleihen.
  3. Hat die Bank Austria rechtliche Schritte gegen Til Schweiger eingeleitet?
    Nein, derartige Behauptungen sind frei erfunden und entbehren jeder rechtlichen Grundlage.
  4. Wie kann man echte von gefälschten Nachrichten unterscheiden?
    Prüfen Sie die URL und das Impressum der Webseite und vergleichen Sie die Informationen mit vertrauenswürdigen Nachrichtenquellen.
  5. Was tun, wenn man auf solche Fake News stößt?
    Informieren Sie sich bei vertrauenswürdigen Quellen und melden Sie die Falschmeldung, um deren Verbreitung zu verhindern.

Fazit

Diese Fälschung ist ein Beispiel dafür, wie leicht Informationen manipuliert und für betrügerische Zwecke missbraucht werden können. Es ist wichtig, kritisch zu bleiben und die Authentizität von Nachrichten zu hinterfragen, bevor man ihnen Glauben schenkt oder sie weiterverbreitet. Verwenden Sie vertrauenswürdige Nachrichtenquellen und überprüfen Sie Informationen sorgfältig.

Quelle: DPA, Watchlist Internet

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