Am Abend des Freitags, 22. März 2024, gegen 20.00 Uhr Moskauer Zeit (UTC+3) drangen zunächst unbekannte, mit Maschinenpistolen bewaffnete Terroristen in die „Crocus Concert Hall“ in der nordwestlich von Moskau gelegenen russischen Stadt Krasnogorsk ein und eröffneten das Feuer auf die dort auf ein Rockkonzert der Gruppe „PikNik“ wartenden Menschen. Anschließend wurde das Gebäude mit Molotowcocktails in Brand gesetzt.

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Was ist passiert?

Die Crocus Concert Hall, bekannt für ihre kulturellen Veranstaltungen und Konzerte, verwandelte sich an einem Abend von einem Ort der Freude in einen des Entsetzens. Bewaffnete Angreifer drangen in die Halle ein und eröffneten das Feuer auf die ahnungslosen Besucher, die sich dort für ein Rockkonzert der Gruppe „PikNik“ versammelt hatten. Die Angreifer setzten nicht nur mit Schusswaffen auf die Menge, sondern legten auch mit Molotow-Cocktails Feuer, was zu einer raschen Ausbreitung des Brandes auf die oberen Stockwerke und das Dach führte. Die Bilanz dieses grausamen Aktes war verheerend: Mehr als 90 Menschen verloren ihr Leben, darunter auch Kinder, während die Zahl der Verletzten zwischen 100 und 145 schwankt.

Die Täter und die Fahndung

In den Stunden nach dem Anschlag setzte eine fieberhafte Suche nach den Tätern ein. Die russischen Sicherheitsbehörden konnten am Morgen nach dem Anschlag elf Personen festnehmen, von denen vier direkt mit dem Angriff in Verbindung gebracht werden. Die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ übernahm über ihre offiziellen Kanäle die Verantwortung für den Anschlag. Die Festnahmen erfolgten nach einer intensiven Fahndung, einschließlich einer Verfolgungsjagd, die zur Ergreifung der Verdächtigen führte.

Reaktionen und Folgen

Die Reaktion auf den Anschlag war sowohl national als auch international von Entsetzen und Anteilnahme geprägt. Die russische Regierung verurteilte den Anschlag scharf und kündigte an, die Sicherheitsmaßnahmen im Land zu verstärken. Gleichzeitig löste die schnelle Übernahme der Verantwortung durch den Islamischen Staat und die darauffolgende Verbreitung von Desinformation und gegensätzlichen Behauptungen eine Welle der Spekulation und Unsicherheit aus.

Hintergründe und Kontroversen

Die Tragödie in der Crocus Concert Hall fügt sich in eine beunruhigende Reihe von Ereignissen ein, die Fragen nach der Sicherheitslage in Russland und der Natur solcher Anschläge aufwerfen. Präsident Wladimir Putin hatte erst wenige Tage vor dem Anschlag die Möglichkeit eines Terrorakts auf russischem Boden angedeutet, was die Spekulationen um vorherige Kenntnisse solcher Bedrohungen verstärkt. Zudem erinnert der Anschlag an ein wiederkehrendes Muster von sogenannten „False Flag“-Operationen, die Russland in der Vergangenheit vorgeworfen wurden, um politische Maßnahmen oder militärische Aktionen zu rechtfertigen. Hier 2 Beispiele aus den Jahren 2002 und 2004.

Die russischen Behörden hatten kurz vor dem Anschlag bekannt gegeben, eine ISIS-Zelle neutralisiert zu haben, die einen Anschlag auf eine Moskauer Synagoge geplant hatte, was die Sorge um die Präsenz und Aktivität terroristischer Gruppen im Land erhöht. Die schnelle Zuweisung der Schuld an den Islamischen Staat und die anschließende Verhaftung von Verdächtigen werfen jedoch Fragen bezüglich der Ermittlungseffizienz und möglicher voreiliger Schlussfolgerungen auf.

Des Weiteren haben die Behauptungen verschiedener russischer und internationaler Medien, die ohne stichhaltige Beweise die Ukraine oder ISIS-KP-Gruppen aus Afghanistan verantwortlich machen, eine Atmosphäre der Desinformation und politischen Spannungen geschaffen. Diese widersprüchlichen Berichte tragen nicht zur Klärung der Sachlage bei. Zudem weist die Ukraine durch eine Presseerklärung des Außenministeriums in Kiew die schnellen unbegründeten Anschuldigungen energisch zurück.

Fazit zum Terroranschlag

Der Anschlag auf die Crocus Concert Hall steht als düsteres Zeugnis für die anhaltende undurchsichtige Bedrohung durch den international sehr verwobenen Terrorismus. Während die Fakten nach und nach durchsickern und die Welt auf Antworten wartet, bleibt die Notwendigkeit einer koordinierten und transparenten Reaktion auf solche Tragödien unbestreitbar. Es ist essenziell, dass die internationale Gemeinschaft zusammenarbeitet, um den Ursachen des Terrorismus entgegenzuwirken, während sie gleichzeitig wachsam gegenüber den Gefahren von Desinformation und vorschnellen Anschuldigungen bleibt.

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