Die digitale Welt steht vor einem weiteren Meilenstein: Meta, der Konzern hinter Facebook und Instagram, will noch im Dezember 2023 seinen Kurznachrichtendienst Threads in der EU starten.

Die rechtliche Herausforderung und Metas Lösung

Meta hatte im Juli entschieden, die Europäische Union bei der Einführung von Threads auszulassen, da rechtliche Unklarheiten bezüglich der neuen digitalen Gesetzgebung in der EU bestanden. Insbesondere das Doppelpaket aus Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA) stellte für Meta eine Hürde dar, vor allem wegen der potenziellen Probleme, die sich aus der automatischen Verknüpfung der Nutzerdaten von Instagram und Threads ergeben könnten. Nur wenige Monate später scheint jedoch eine Lösung in Sicht zu sein, die es Threads ermöglichen wird, seine Dienste in der EU anzubieten, ohne gegen die strengen Datenschutzbestimmungen zu verstoßen.

Threads: Ein starker Konkurrent im Social-Media-Spiel

Seit Elon Musk Twitter übernommen und in X umbenannt hat, beobachten Marktbeobachter einen Rückgang der Nutzerzahlen auf dieser Plattform. Diese Entwicklung öffnet die Türen für Konkurrenten wie Threads, die auf der bereits etablierten Plattform Instagram von Meta aufbauen. Mit hunderten Millionen vernetzter Nutzer könnte Threads ein ernstzunehmender Rivale im Kampf um die Vorherrschaft in der Welt der Kurznachrichtendienste werden. Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook und CEO von Meta, ist überzeugt, dass Threads das Potenzial hat, in wenigen Jahren eine Milliarde Nutzer zu erreichen.

Angepasster Modus in Europa im Einklang mit dem Datenschutz!?

Um den strengen Datenschutzbestimmungen in Europa gerecht zu werden, erwägt Meta die Einführung eines speziellen View-Only-Modus (Nur-Lese-Modus) für seine europäischen Nutzer. In diesem Modus können die Nutzer die Inhalte durchsuchen, ohne eigene Beiträge zu erstellen oder mit anderen Nutzern zu interagieren.

Der Hauptvorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass keine persönlichen Profile erstellt werden müssen, wodurch die Sammlung personenbezogener Daten reduziert wird. Für Nutzer, die sich aktiv beteiligen und eigene Inhalte teilen oder mit anderen in Kontakt treten wollen, bleibt die Profilerstellung jedoch notwendig. Meta hat zu diesen Überlegungen noch nicht offiziell Stellung genommen.

Während das Konzept des Nur-Lese-Modus von Meta auf den ersten Blick einleuchtend erscheint, können sich in der Praxis Herausforderungen ergeben. Eine große Schwierigkeit ist die Bereitstellung eines personalisierten Newsfeeds ohne das Sammeln von Nutzerdaten. Noch schwieriger wird es für Meta, zielgerichtete Werbung zu schalten, wenn die Nutzer anonym bleiben und sich gegen eine Profilbildung entscheiden.

Fazit

Der bevorstehende Start von Threads in der EU könnte eine neue Ära in der Welt der sozialen Netzwerke einläuten. Mit seiner starken Verbindung zu Instagram und der Möglichkeit, die Lücke zu füllen, die Twitter hinterlässt, positioniert sich Threads als wichtiger Akteur in der sich ständig verändernden Landschaft der digitalen Kommunikation. Die Anpassungsfähigkeit von Meta an die europäischen Datenschutzgesetze zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, sich in einer zunehmend komplexen und regulierten digitalen Welt zu bewegen.

Quelle: wsj

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