Knoblauch schnupfen und schon ist die Nase frei? Einer der neusten TikTok-Trends sorgt wieder einmal für Aufregung. Wir geben Ihnen ein TikTok-Update.

Was ist TikTok? TikTok ist eine App, mit der man bis zu einminütige Videos aufnehmen und mit anderen Nutzerinnen und Nutzern teilen kann. Dazu können eine Vielzahl an Musikstücken, Effekten und Challenges genutzt werden, um zum Beispiel ein Playback-Video zum Lieblingssong zu erstellen oder aber auch etwas über sich selbst zu erzählen (#dasbinich).

Die Videos werden anhand ihrer Hashtags kategorisiert und bestenfalls auch im Reiter „Entdecken“ für andere NutzerInnen angezeigt (z. B. #meinstyle, #eggchallenge oder #6sekundentest). Somit erleichtern Hashtags auch die Suche: Zu jedem Hashtag und zu jedem Song zeigt TikTok automatisch eine ausgewählte Liste mit den beliebtesten Videos an.

App weiterhin im Trend

Die Kurzvideo-App TikTok liegt weiter im Trend. Mit knapp 4 Millionen NutzerInnen ist es die zweitgrößte klassische Social Media-Plattform in Österreich. Besonders Kinder und Jugendliche fasziniert es, musikalisch unterlegte Videoclips zu erstellen und mit der TikTok-Community zu teilen. Die Möglichkeit zur anonymen Nutzung, unzuverlässige Alterskontrollen und riskante Challenges führen jedoch zu Problemen.

Nutzen Sie den Privatsphäre-Leitfaden für TikTok von Saferinternet.at, um die App-Einstellungen Schritt für Schritt zu überprüfen!

Schutz von Jüngeren

Um den Gefahren, bei der Nutzung entgegenzuwirken, hat TikTok mittlerweile einige Anpassungen zum Schutz von jüngeren NutzerInnen vorgenommen. Hierzu gehören der begleitete Modus mit erweiterten Kontrollmöglichkeiten für Eltern und die altersdifferenzierte Voreinstellung der Konten. Profile junger NutzerInnen sind dabei „privat“ voreingestellt und Beiträge können nur von FreundInnen gesehen werden. Zudem ist es möglich, eine individuelle Bildschirmzeit einzurichten.

Lesen Sie auch >   OpenAI's SearchGPT: Angriff auf Googles Suchmaschinenmonopol

Laut TikTok wurden im ersten Quartal 2021 mehr als 60 Millionen Videos wegen Verstößen gegen Community-Richtlinien sowie über 7 Millionen Konten von unter 13-Jährigen gelöscht. Obgleich dieser  Schutzmaßnahmen sind Kinder und Jugendliche bei der TikTok-Nutzung weiterhin Risiken ausgesetzt. Dies bestätigen die kontinuierlichen Recherchen durch jugendschutz.net.

Cyber-Grooming, Cyber-Mobbing und gefährliche Challenges

In der aktuellen Praxis Info „TikTok – Kinder und Jugendliche für Risiken sensibilisieren“ (PDF) informiert jugendschutz.net unter anderem über Cyber-GroomingCyber-Mobbing und gefährliche Challenges innerhalb des Video-Netzwerks. Der Wunsch zur Community zu gehören und das Messen mit anderen regen viele Kinder und Jugendliche zum Mitmachen bei Challenges an. Die Knoblauch-Challenge gehört hierbei noch zu den harmlosen, viele dieser „Herausforderungen“ können zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Dabei bringen die NutzerInnen meist nicht nur sich selbst, sondern auch Außenstehende in Gefahr. Kinder und Jugendliche müssen darüber aufgeklärt werden, dass solche Challenges kein Spaß sind und zu ernsten Gesundheitsschäden führen können.

Tipps für Eltern

  • Gemeinsam entdecken. Probieren Sie TikTok einfach einmal selbst aus oder begeben Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf „Entdeckungsreise“. Sie werden nicht nur die Faszination dahinter besser verstehen, sondern auch mögliche Risiken besser einschätzen können.
  • Reden statt verbieten. Auch wenn Sie skeptisch sind – ein reines Verbot ist eher kontraproduktiv, vor allem wenn TikTok im Freundeskreis Ihres Kindes gerade sehr beliebt ist. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, warum es die App unbedingt nutzen möchten und klären Sie gemeinsam mögliche Risiken ab.
  • Regeln vereinbaren. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, welche Art von Videos auf TikTok in Ordnung sind und welche nicht (z. B. keine freizügigen Videos oder solche, die Rückschlüsse auf den Wohnort oder die Schule zulassen). Sind in einem Video auch andere Personen zu sehen, müssen diese vor dem Posten um Erlaubnis gefragt werden.
  • Privatsphäre schützen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, warum ein privates Konto auf TikTok sinnvoll sein kann und werfen Sie gemeinsam einen Blick auf die Privatsphäre-Einstellungen der App.
  • Urheberrechte beachten. Erklären Sie Ihrem Kind, was Urheberrechte sind und warum man die in TikTok produzierten Videos nicht einfach woanders hochladen darf.
  • Kreativ werden. Regen Sie Ihr Kind dazu an, der eigenen Kreativität auf TikTok freien Lauf zu lassen – in den Videos muss nicht unbedingt Ihr Kind selbst im Bild sein! Mit ein wenig Geschick gelingt auch eine alternative Performance, die sich sehen lassen kann (z. B. ein Stop-Motion-Video mit gezeichneten Charakteren).
Lesen Sie auch >   Postbank modernisiert Filialen für Senioren: Online-Banking leicht gemacht

Passend zum Thema: Illegale Inhalte auf TikTok


Danke an Klicksafe.de und saferinternet.at für die inhaltliche Unterstützung.

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)