Totenschein Klinik Rosenheim Corona: Die Stimmen dazu.

Autor: Andre Wolf

Totenschein Klinik Rosenheim Corona: Die Stimmen dazu.
Totenschein Klinik Rosenheim Corona: Die Stimmen dazu.

Hat die Klinik Rosenheim Tote „hervorbeschworen“, indem Covid-19 als Todesursache grundlos eingetragen wird?

Ein harter Vorwurf, welcher gegenüber der Klinik Rosenheim erhoben wird. Anlass ist ein Video, in dem ein Mann bei der Klinik anruft und sich über einen Todesfall erkundigt. Das Telefonat wurde mitgeschnitten und ist mittlerweile auf verschiedenen Social Media Plattformen zu sehen.

Der Vorwurf lautet konkret, dass die Klinik Covid-19 Tote mit falschen Angaben auf dem Totenschein künstlich erschaffen würde. Diese Information bezieht der Protagonist des Videos daraus, dass (gemäß seiner Aussage) seine Schwiegermutter verstorben sei und Covid-19 als Ursache genannt wurde, obschon vorher kein positiver Test vorgelegen hat.

Das Telefonat ist kein Fake. Es handelt sich hierbei um ein Telefonat, das so wie es ist zwischen dem Protagonisten und einem Klinikangestellten der Klinik Rosenheim geführt wurde. Das bestätigt die Klinik selbst.

Die Faktenprüfer des  Faktenfuchs (Bayerischer Rundfunk) haben bereits dieses Video genauer angeschaut und sich mit dem Inhalt befasst. Der Faktenfuchs kommt zu dem Ergebnis, dass, auch wenn das Telefonat selbst kein Fake ist, verschiedene Aussagen des Protagonisten nicht korrekt seien.

Der Faktenfuchs nennt hier beispielsweise die Behauptung des Protagonisten, dass drei positive Tests notwendig wären, damit jemand als Corona-Toter gelistet werden kann. Diese Handlungsweise ist jedoch weder dem Robert Koch-Institut (RKI), noch dem bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bekannt. Ferner könne eine Corona-Infektion auch klinisch diagnostiziert werden. Das ist der Fall, wenn die durch das Coronavirus typischen Lungenveränderungen erkannt werden.

Stellungnahme der Klinik Rosenheim

Die Klinik Rosenheim hat dazu eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese findet sich auf der Webseite romed-arbeitgeber.de und lautet:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am Samstag, den 06.02.2021, wurde auf Telegram ein Video veröffentlicht, in dem ohne Hinweis an die Gesprächspartner ein Anruf im RoMed Klinikum Rosenheim mitgeschnitten und aufgezeichnet wurde. Dieses Video wurde auf YouTube und in anderen sozialen Medien weiter verteilt. Der Anrufer gab sich in diesem Video als Angehöriger einer Patientin aus, die vor einigen Tagen im Klinikum an einer Covid-19 Erkrankung verstorben war. Der Anrufer stellte die Diagnose der Covid-Erkrankung infrage und unterstellte den RoMed Kliniken, die Anzahl von Corona-Toten durch falsche Diagnosen zu manipulieren.

Die RoMed Kliniken weisen darauf hin, dass diese vom Verfasser des Videos gemachten Unterstellungen inhaltlich falsch sind. Die RoMed Kliniken haben eine Münchner Anwaltskanzlei beauftragt, dem Urheber des Videos eine Unterlassungsverfügung zukommen zu lassen. Bei den verschiedenen Social-Media-Kanälen wurde die Löschung des Videos beantragt.

Der RoMed Klinikverbund behält sich vor, die unberechtigte Aufzeichnung und Veröffentlichung des Telefongesprächs strafrechtlich prüfen zu lassen. Der Anrufer im YouTube Video hat gegen die Rechte des Arztes, der Gesundheits- und Krankenpflegerin und der RoMed Kliniken verstoßen, um einer offensichtlich politisch motivierten Aussage, nämlich der Leugnung der Corona-Pandemie, Nahrung zu geben.

In Anbetracht der offensichtlich emotional belasteten Situation sieht das RoMed Klinikum jedoch zunächst von einer Strafanzeige ab. Auch weiterhin werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von RoMed besorgten Angehörigen telefonisch Auskunft erteilen. Man setzt dabei auf das Verantwortungsgefühl der Angehörigen, die Auskunft über den Gesundheitszustand von Patienten erhalten wollen. Der Arzt, der mit dem Anrufer sprach, gab ausdrücklich zu bedenken, wie belastend die tägliche Betreuung der schwer an Covid-19 erkrankten und sterbenden Menschen für das pflegerische und ärztliche Personal ist.

Ganz allgemein und jenseits des konkreten Einzelfalls weisen die Ärztinnen und Ärzte der RoMed Kliniken darauf hin, dass für eine Covid-19 Erkrankung eindeutige klinische und diagnostische Kriterien in der Bildgebung existieren, sodass unabhängig von Laborergebnissen die Diagnose Covid-Erkrankung gestellt werden kann.

An dieser Stelle danke ich Ihnen allen für Ihre Hinweise, Rückmeldungen und Bekundungen in dieser Angelegenheit. Aus ganz Deutschland und auch Medienvertretern erfahren die RoMed Kliniken Beistand und Fürsprache. Liebe Kolleginnen und Kollegen, gemeinsam halten wir diese unangenehme Situation aus, denn wir wollen weiter professionell und fürsorglich für unsere Patienten da sein.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Jens Deerberg-Wittram

Und die negativen Ergebnisse trotz Erkrankung?

Das ist ein Punkt, der natürlich problematisch und diskussionswürdig ist, da schwer verständlich. Die zwangsläufige Frage ist: Warum dann überhaupt testen, wenn am Ende die Ergebnisse unzuverlässig sein können? Und warum treten überhaupt unzuverlässige Ergebnisse auf?

Genau hierzu hat es immer wieder verschiedene Erklärungen gegeben, die zumeist auf ein grundlegendes Problem hinweisen. Wenn die Tests nicht sorgfältig nach Anleitung durchgeführt werden, entstehen falsche Ergebnisse. Das hat sich sehr plakativ gezeigt, wenn diese Tests mit einer falschen Probe ausgeführt werden (vergleiche).

Aber so brutal falsch muss es gar nicht ablaufen, um falsche Ergebnisse zu bekommen. Die U.S. Food and Drug Administration (FDA) hat bereits im letzten November deutlich darauf hingewiesen, dass die Tests nicht nur streng nach Anleitung durchgeführt werden müssen, sondern auch korrekt gelagert und transportiert werden müssen:

The U.S. Food and Drug Administration (FDA) is alerting clinical laboratory staff and health care providers that false positive results can occur with antigen tests, including when users do not follow the instructions for use of antigen tests for the rapid detection of SARS-CoV-2.

Es ist also nicht unbekannt, dass speziell Antigen-Tests, aber auch die als sicherer geltenden PCR-Tests falsche Ergebnisse liefern können. Viruslast, korrekte Entnahme, aber auch der richtige Zeitpunkt spielen eine Rolle.

Wie genau diese (eher seltenen) falschen Ergebnisse entstehen können, erklärt ZDF-heute in einem recht einfach zu verstehenden Artikel (hier) Ergebnisse. Darin lautet es:

Grundsätzlich sind PCR-Tests zuverlässig. Doch Faktoren wie ZeitpunktDurchführung und seltene statistische Besonderheiten können zu falschen Test-Ergebnissen führen.

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Quellen:

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