Abzocker-Firmen nutzen Not, Einsamkeit und Unwissenheit mit allen nötigen Tricks schamlos aus.

Singles nutzen vielversprechende Anzeigen in Zeitungen, um auf sich aufmerksam zu machen. Dazu gehören auch Anzeigen mit Firmennamen. Wer steckt dahinter?

Doris (umbenannt) ist auf die Tricks einer solchen Partneragentur hereingefallen und unterzeichnete einen 3.600-Euro-Vertrag. Das Widerrufsrecht besteht nicht, ansonsten steckt der Vertrag voller rechtlicher Fallen. Um ihr Geld zurückzubekommen, musste Doris eine Klage einreichen.

Als hypothetischer potenzieller Kunde hat unser Köder einem Beratungstermin mit der Agentur zugestimmt und war gezwungen, einen Vertrag zu unterschreiben. Aline Krause, Verbraucherschützerin, sagte: „Für normale Verbraucher ist das in kurzer Zeit nicht zu fassen. Abstrakte Schuldenbestätigung, Ratenzahlungsvereinbarung, Kreditvertragskündigung, jede Clubmitgliedschaft…“. Als wir die Beraterin befragten, zerriss sie den Vertrag und verließ eilig das Haus.

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Diese Anzeigen wurden wiederholt in verschiedenen Lokalzeitungen veröffentlicht. Aline Krause vermutet: „Das kann darauf hindeuten, dass die ganze Firmenfamilie dahintersteckt.“ Diese Unternehmen seien laut Rechtsanwalt Christian Hoffmann rechtlich gut beraten, daher sei es für Verbraucher oft schwer, gegen diese und ihre Tricks vorzugehen.

Zu hohe Preise für Handwerker-Notdienst

Durch die Not der Verbraucher können Abzocker-Firmen auch Geld verdienen. Als das Waschbecken überlief, brauchte Michael Händel aus der Nähe von Lüneburg Hilfe. Bevor der Handwerker beginnen kann, muss er eine Rechnung von rund 200 Euro unterschreiben. Am Ende benötigte der Monteur rund 854 Euro und erhöhte Arbeitskosten. Er möchte das Unternehmen kontaktieren, aber auf der Rechnung stehen nicht alle Daten.

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Für Ralph Sluke vom Verband der Sanitär- und Kanaltechnik-Unternehmen ist es kein Einzelfall: „Die oberste, teure Werbefläche mit dem Wort ‚Rohrreinigung‘ und dem Städtenamen wurde von Google gekauft. So gibt das Unternehmen vor, in der Nähe eines bestimmten Standorts zu sein. Matthias Bauer von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg sagt, dass die Verantwortlichen oft nicht bekannt sind, was die Verfolgung erschwert. Hinter vielen Unternehmen, darunter auch wichtigen Service- und Schädlingsbekämpfungsunternehmen, steht die DVS-Serviceorganisation mit Sitz in Gießen. Geschäftsführer ist Yilmaz Gülec, seine Familie musste den Betrieb wegen Ermittlungen einstellen. Auch Gülecs Unternehmen Kanal- und Rohrreinigung Fürst GmbH ist der Staatsanwaltschaft Gießen gut bekannt. Nach Angaben von Staatsanwalt Carsten Spieler sind mehr als 200 Anzeigen eingegangen. Das Regierungspräsidium Gießen prüft derzeit die wirtschaftliche Zuverlässigkeit des Unternehmens.


Quelle: SWR Marktcheck
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