Betrugsmasche Wein-Vorlieben. „Trinken Sie lieber Weiß- oder Rotwein?“, eine vermeintlich harmlose Frage. Wird sie am Telefon gestellt, sollte man sofort auflegen. Dahinter versteckt sich eine Betrugsmasche, die es auf ihre Daten, vornehmlich der Bank- und Kreditkartendaten,  abzielt.

Erst im Februar 2021 haben wir über diese Anrufe mit Trinken Sie lieber Weiß- oder Rotwein?“ in Österreich und Deutschland berichtet, wo Konsumenten mit folgender Nummer angerufen wurden: +43 650 2341095. Nun dürfte diese Masche auch im Herbst 2021 wieder die Runde machen.

„Trinken Sie lieber Weiß- oder Rotwein?“ Eigentlich eine harmlose Frage, wird Ihnen diese jedoch aktuell am Telefon gestellt, dann sollte Sie bitte rasch auflegen und sich nicht in ein Gespräch verwickeln lassen! Der Grund: Dahinter versteckt sich eine Betrugsmasche, die es auf Ihre Bank- und Kreditkartendaten abgesehen hat.

Die Mobilfunk-Regulierungsbehörde RTR in Österreich warnte im Februar 2021 vor einer signifikanten Steigerung von Telefonbetrügern: „Im Jänner hat unsere Meldestelle für Rufnummernmissbrauch mehr als 200 Meldungen betreffend Scam-Anrufe registriert.“

Im Vordergrund der Betrugsanrufe stehen Datendiebstahl und finanzielle Schädigung

MIMIKAMA

„Im Jänner hat unsere Meldestelle für Rufnummernmissbrauch mehr als 200 Meldungen betreffend Scam-Anrufe registriert. Die Betrüger tarnen sich oftmals als Service- und Support-Mitarbeiter renommierter Unternehmen, verwickeln hartnäckig in Gespräche und versuchen so, an persönliche Daten heranzukommen,“ umreißt Dr. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der RTR für den Fachbereich Telekommunikation und Post, die Betrugsmasche, die hinter Scam-Anrufen steckt und fügt hinzu: „In vielen Fällen ist das einzige Ziel, Adressdaten, Daten von Bankkonten oder Kreditkartennummern auszuspionieren und die Opfer finanziell zu schädigen. Der Einfallsreichtum der Betrüger kennt dabei keine Grenzen.“ Zusätzlich zu den Scam-Anrufen werden von den Betrügern zur Kontaktanbahnung beispielsweise auch E-Mails, infizierte Websites oder Pop-ups eingesetzt.

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Was sind Scam-Anrufe?

Das englische Wort „to scam“ bedeutet „betrügen“. Das englische Wort „phishing“ ist ein Kunstwort aus den Wörtern „password“ und „fishing“ und kann mit „Passwort-Fischen“ übersetzt werden. Beide Begriffe werden oft im Zusammenhang mit betrügerischen Anrufen verwendet. Dabei geben sich Betrüger mit einer falschen Identität aus und versuchen dadurch, vertrauliche Informationen wie Passwörter, Kreditkarteninformationen etc. zu beschaffen oder auch Geld zu erpressen.

Welche Telefonnummern scheinen am Display auf?

Bei Scam-Anrufen werden sowohl österreichische als auch internationale Rufnummern am Display angezeigt. Da die aufscheinenden Rufnummern zumeist nicht existieren, lässt sich in der Regel nicht eruieren, wer hinter den Anrufen steckt. Die RTR führt eine Liste mit Rufnummernbereichen und Rufnummern, die aktuell unter Verdacht stehen, missbräuchlich verwendet zu werden. Sie ist unter dem Link www.rtr.at/verdaechtige_rufnummernbereiche abrufbar.

Was kann ich bei Scam-Anrufen tun? – Unverzüglich auflegen und keine Daten bekannt geben!

Sollten Sie bei einem Scam-Anruf wie „Trinken Sie lieber Weiß- oder Rotwein?“ abheben, entstehen dadurch noch keine Kosten. Allerdings sollten Sie das Telefonat unverzüglich beenden und keinerlei persönliche Daten bekannt geben. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein – Sie riskieren sonst weitere Belästigungen. Liegen Anhaltspunkte für die Begehung einer Straftat vor, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei.

Woher haben die Betrüger meine Telefonnummer?

Niemand ist vor betrügerischen Anrufen gefeit. Die Anrufe erfolgen oft zufällig. Woher die Täter die verwendeten Nummern haben, ist meist unklar. Die gewählten Telefonnummern können per Zufall gewählt werden oder stammen von anderen missbräuchlichen Aktivitäten wie Hacking oder illegalen Datensammlungen.

Rufnummern-Missbrauch unter rufnummernmissbrauch.at melden

Rufnummernbereiche, die missbräuchlich verwendet werden, werden unter rufnummernmissbrauch.at gelistet. Dort finden Sie auch ein Formular, mit dem Sie uns verdächtige Nummern melden können. Damit können wir die Liste der betroffenen Vorwahlen immer aktuell halten, rechtzeitig Wellen von betrügerischen Anrufen erkennen und die Bevölkerung informieren. Auch für österreichische Betreiber bilden die Meldungen eine Grundlage für Gegenmaßnahmen – etwa für zeitweilige Sperren bestimmter Rufnummern.

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Über die RTR
Die „Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH“ (RTR) steht zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. Ihre Kernaufgaben sind die Förderung des Wettbewerbs im Rundfunk-, Telekommunikations- und Postmarkt sowie die Erreichung der im KommAustria- und Telekommunikationsgesetz definierten Ziele. Sie wird von zwei Geschäftsführern geleitet und ist in die beiden Fachbereiche „Medien“ (Oliver Stribl) sowie „Telekommunikation und Post“ (Klaus M. Steinmaurer) gegliedert. Als Geschäftsstelle unterstützt sie die Kommunikationsbehörde Austria (KommAustria), die Telekom-Control-Kommission (TKK) und die Post-Control-Kommission (PCK). Weitere Informationen sind unter www.rtr.at veröffentlicht.

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)