Die drei größten Plattformen entfernten ein Video, welches sogar von dem US-Präsidenten geteilt wurde.

Ein Video mit Behauptungen einer Ärztin, dass man keinen Mund-Nasenschutz als Fremdschutz gegen das neue Coronavirus tragen müsse und Hydroxychloroquin ein wirksames Mittel gegen COVID-19 sei, wurde von Facebook, YouTube und Twitter gelöscht. Auch US-Präsident Donald Trump teilte das Video.

[mk_ad]

Das Video

Jenes Video, welches u.a. den Titel „Covid has cure. America wake up.“ trug, wurde von Breitbart News verbreitet, einer stark rechtslastigen Nachrichten- und Meinungsseite. Alleine auf Facebook bekam das Video 14 Millionen Views. Auch eine Ärztin in dem Video verbreitete das Video auf Twitter.

Hauptsächlich ging es in dem Video darum, dass Hydroxychloroquin ein wirksames Mittel gegen eine Erkrankung an dem neuen Coronavirus sei, dies aber unterdrückt werde. Auch Trump teilte das Video und jene Behauptungen, die Tweets wurden mittlerweile entfernt:

Quelle: Factbase
Quelle: Factbase

So behauptet die Ärztin Stella Immanuel, welche ihren Abschluss an einer medizinischen Fakultät in Nigeria machte und in den USA als Kinderärztin praktiziert, sie habe 350 COVID-19 Patienten mit einer Kur aus Hydroxychloroquin, Zink und dem Antibiotikum Zithromax behandelt und „niemand verstorben sei“.

Zudem betonte sie, dass ein Mund-Nasenschutz unnötig sei; eine Behauptung, die schon hinreichend widerlegt wurde.

Ist Hydroxychloroquin vielleicht doch ein Wundermittel?

Immanuel verweist auf eine Veröffentlichung, welches Schluckauf als atypisches Symptom bei COVID-19 beleuchtete. In jener Fallstudie wird beschrieben, dass ein 62-jähriger Mann mit Schluckauf und leichter COVID-19 Erkrankung nach drei Tagen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, nachdem er mit Hydroxychloroquin behandelt wurde.

Jene Fallstudie geht hauptsächlich darum, dass Schluckauf ein mögliches zusätzliches Symptom für COVID-19 sei (neben anderen Symptomen, Schluckauf alleine ist kein Symptom). Auch war der Mann nur leicht erkrankt, somit ist unklar, ob er nicht auch ohne Hydroxychloroquin-Behandlung das Krankenhaus hätte verlassen können.

Lesen Sie auch >   OpenAI's SearchGPT: Angriff auf Googles Suchmaschinenmonopol

Tatsächlich aber wird untersucht, inwiefern Hydroxychloroquin eine heilende Wirkung bei COVID-19 haben kann. Weltweit ziehen Ärzte die Möglichkeit in Betracht, eine mögliche einfache Lösung für das Corona-Problem zu finden, doch bereits die ersten Studien im April waren nicht sehr erfolgreich.

So gilt die Behandlung mit Hydroxychloroquin  zum jetzigen Zeitpunkt als „nicht vielversprechend“.

Die Ärztin

Stella Immanuel ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um (vorsichtig ausgedrückt) abenteuerliche medizinische Behauptungen geht.

So behauptete sie beispielsweise, dass gynäkologische Probleme wie Zysten und Endometriose ihre Ursache in Träumen hätten, in denen man Sex mit Dämonen und Hexen hat.

Zudem ist sich Immanuel, die auch als Pfarrerin tätig ist, dass in medizinischen Behandlungen außerirdische DNA verwendet wird; derzeit werde an einer Impfung gearbeitet, die Menschen daran hindere, religiös zu sein. Ein Teil der Regierung bestehe auch aus „Reptiloiden“ und anderen Außerirdischen.

[mk_ad]

Fazit

Die Behauptungen der Ärztin sind allesamt bereits schon vorher widerlegt worden.

Donald Trump wurde auch von einer CNN-Reporterin auf die Behauptungen Immanuels hingewiesen. Er erklärte daraufhin, dass er nichts über die Ärztin wisse und brach während der Folgefrage die Pressekonferenz ab.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Artikelbild: Shutterstock / Von Evan El-Amin

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)