Twitter und der „die“ Boomer Fail
Autor: Andre Wolf
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Kein Fake: Twitter dürfte ein Problem mit dem deutschen Artikel „die“ gehabt haben. Das hatte Konsequenzen für eine Nutzerin.
Aufgrund der Antwort „die Boomer“ auf die vorangegangene Frage „sind etz auslendah oder boomah an ollem schuld kenn mich nicht mehr aus“ wurde eine Nutzerin auf Twitter gesperrt.
Inhaltlich geht es um das Phänomen „Ok Boomer“ (wir haben berichtet). Es handelt sich dabei um einen digital ausgetragenen Generationenkonflikt, bei der sich Boomer, also Menschen geboren zwischen 1946 bis etwa zur Mitte der 60er Jahre, und Menschen aus den jungen Generationen Y und Z gegenseitig die Schuld für alles mögliche geben.
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Daher auf die Frage, ob jetzt Ausländer oder Boomer Schuld an allem sind, die entsprechende ironische Antwort „die Boomer“. Hier ist der entsprechende Tweet, aus dem die Antwort gelöscht wurde:
sind etz auslendah oder boomah an ollem schuld kenn mich nicht mehr aus
— Zahradní Trpaslík (@guenterhack) November 9, 2019
Die hard, die Boomer!
Was geschehen ist: Twitter, ob an dieser Stelle in Form eines Algorithmus oder gar eines englischsprachigen Mitarbeiters, hat den deutschen Artikel „die“ als den englischen Imperativ zum Verb „die“ gewertet und somit aus der Antwort „stirb Boomer“ interpretiert.
Das dürfte auch die plausible Erklärung sein, da der Begriff Boomer ebenfalls Englisch ist und somit für Twitter das Gesamtkonstrukt als eine auf Englisch verfasste Antwort angesehen wurde.
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Wie kann man erkennen, welche Sprache Twitter interpretiert?
Tatsächlich ordnet Twitter den einzelnen Tweets jeweils eine Sprache zu. Ob Twitter aus einem Tweet Englisch oder Deutsch liest, kann man selbst schauen, man tippt in die Suchzeile von Twitter Folgendes ein:
Man kann dabei beliebigen Accountnamen eintragen, ebenso ist das Länderkürzel variabel. „de“ steht dabei für Deutsch, „en“ steht für Englisch. Wenn man wissen will, wo Twitter keine Sprache erkannt hat, schreibt man als Kürzel „und“ (undefined) an diese Stelle.
Die Boomer: Spott
Diese Fehlinterpretation sorgt natürlich auch für Spott. So fragen sich Nutzer, wie es wohl aussieht, wenn man über „die Queen“ schreibt oder ob es in Zukunft vielleicht nicht besser sei, nur noch auf Wiener Mundart zu schreiben.
Ob der Spiegel damals auch mit Twitter oder dem MI5 Probleme bekam? pic.twitter.com/bKq0xpgpaY
— Gert @ gipfelrast.at (@gipfelrast) November 12, 2019
zum Eigenschutz vor Algo-Sperren steigen wir nun auf wiener Mundart um und sagen „de deppatn oaschlecha booma de“
— ?️ (@epijdemie) November 12, 2019
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