Die ukrainische Luftwaffe behauptet, sie bekämen 70 Kampfjets aus Polen, Bulgarien und der Slowakei. Doch die Länder verneinen das.

Am 1. März verkündete der offizielle Account der ukrainischen Luftwaffe auf Facebook (archiviert HIER), dass Polen, Bulgarien und die Slowakei der Ukraine ganze 70 Kampfjets der Marken Mig-29 und Su-25 zur Verfügung stellen werden. Die Piloten dürften notfalls sogar polnische Flughäfen nutzen.
Die entsprechenden Länder wissen davon jedoch nichts.

Die Behauptung

Am 1. März schreibt die ukrainische Luftwaffe auf Facebook:

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„70 Flugzeuge für die ukrainische Armee!
Unsere Partner geben uns Mig-29 und Su-25! Sie können notfalls auf polnischen Flughäfen basieren, von denen aus ukrainische Piloten Kampfaufgaben ausführen.
Bulgarien (Mig-29) – 16 Stück
Bulgarien (Su-25) – 14 Stück

Polen (Mig-29) – 28 Stück
Slowakei (Mig-29) – 12 Stück“
Mehrere Nachrichtenseiten übernahmen die Behauptung in dem Facebook-Beitrag.

Polen: Nein

In einer Pressekonferenz am selben Tag stellte ein Reporter von TVN die Frage nach den Kampfjets für die Ukraine. Darauf bekam er folgende Antworten:
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg: „Die NATO wird sich nicht in den Konflikt einmischen. Die NATO wird keine Truppen in die Ukraine entsenden oder Flugzeuge in den ukrainischen Luftraum verlegen.“
Präsident von Polen Andrzej Duda: „Wir schicken keine Jets in die Ukraine, denn das würde eine militärische Einmischung in den ukrainischen Konflikt bedeuten. Wir werden uns nicht in diesen Konflikt einmischen. Die NATO ist keine Partei in diesem Konflikt.“

Bulgarien: Nein

Laut der bulgarischen Nachrichtenagentur BTA wies der bulgarische Ministerpräsident Kiril Petkow die Behauptung zurück. Bulgarien habe nur sehr wenige, flugtaugliche Kampfjets, es wäre sinnlos, diese in die Ukraine zu schicken.
Ministerpräsident Kiril Petkow: „Wir können solche Flugzeuge niemandem geben. Angeblich wollten wir bulgarische Truppen in die Ukraine schicken – das ist völliger Unsinn. Niemand in der EU oder der NATO schlug dies auch jemals vor.“

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Slowakei: Nein

Der slowakische Verteidigungsminister Jaro Nad‘ erklärt auf Facebook, dass zwar darüber debattiert werden wird, die noch vorhandenen Kampfjets abzuschaffen, die Slowakei jedoch nicht vorhat, diese in die Ukraine zu schicken. Es gäbe auch keine Anfrage diesbezüglich von ukrainischer Seite.
Verteidigungsminister Jaro Nad‘: „Es wäre äußerst unverantwortlich, ein Element unseres Luftraumschutzes abzuschaffen, ohne einen angemessenen Ersatz zu haben.“

Fazit

Entgegen den Äußerungen der ukrainischen Luftwaffe auf Facebook haben Polen, Bulgarien und die Slowakei nicht vor, Kampfjets zur Unterstützung in die Ukraine zu schicken.


Weitere Quelle: DW
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