Ukraine-Krise: Falsche Videos auch in verbreiteten Medien!
Wenn Medien Videos über die Ukraine schneiden, kann es schonmal passieren, dass uralte Videos „aus Versehen“ darunter sind. Oder?
Lieber Leser, liebe Leserin, Mimikama ist dein Kompass in der Informationsflut. Aber um den Kurs zu halten, brauchen wir dich. Jeder Beitrag, ob groß oder klein, bringt uns näher an eine Welt der verlässlichen Informationen. Stell dir vor, du könntest einen Unterschied machen, und das kannst du! Unterstütze uns jetzt via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon. Deine Hilfe lässt uns weiterhin Fakten liefern, auf die du zählen kannst. Mach mit uns den ersten Schritt in eine vertrauenswürdigere Informationszukunft. ❤️ Dank dir kann es sein.

Nachrichtenmedien müssen schnell sein und möglichst exklusive Bilder liefern, und je sensationeller sie sind, umso besser. Ein recht verbreitetes Medium, welches nicht nur einen Online-Auftritt, sondern auch eine Tageszeitung und einen TV-Sender betreibt, nahm es allerdings anscheinend nicht so genau damit, ob die Videos wirklich aktuell sind. Wozu auch Quellen von Videos prüfen? Sie müssen echt sein, schließlich sind sie im Internet! Richtig?
Eine Explosion von 2015
Nein, nicht wirklich richtig, denn im Internet werden gerne alte Videos als aktuell betitelt, um Likes und Shares zu bekommen. Hier ein Beispiel, wie in einem Bericht jenes Mediums das Video einer Explosion zu sehen ist (oberes Bild)…

welches aber in Wirklichkeit aus dem Jahr 2015 in Tijanjin/China stammt (unteres Bild, Originalvideo siehe HIER und HIER) und die Explosion eines Lagerhauses zeigt.
Dies war aber nicht der einzige Faux Pas.
Fallschirmspringer von 2014
Ebenso wurden Fallschirmspringer gezeigt, die angeblich gerade in der Ukraine landen würden:
Angeblich zeige das Video russische Fallschirmspringer, die gerade dabei sind, Kiew einzunehmen:
— Gurt Stock (@GurtStock) February 24, 2022
Doch das Video ist alles andere als aktuell, sondern stammt aus dem Jahr 2014:
Damals landeten rund 2.000 Fallschirmspringer gleichzeitig in der Region Rostow im Süden Russlands.
Der Bericht mit den alten Videos wurde mittlerweile auf YouTube auf „Privat“ gestellt. Viele Twitter-Nutzer bewiesen ihre Medienkompetenz und wiesen die Nachrichtenseite auf die Ursprungsvideos hin, weswegen der Bericht anscheinend derzeit nachbearbeitet wird:
Vielen Dank für den Hinweis. Während der Livesendung waren heute für einige Sekunden veraltete/falsche Bilder eingeblendet. Wir bedauern diesen Fehler, klären, wie das passieren konnte, und werden die betroffenen Videos nachträglich transparent korrigieren.
— BILD (@BILD) February 24, 2022
Es waren allerdings nicht nur „einige Sekunden“ Videomaterial, sondern nicht nur längere Ausschnitte, die wiederholt gezeigt wurden, inklusive der falschen Behauptungen, dass es sich beispielsweise um Fallschirmspringer über Kiew handele.
Fazit
Die Tatsache, dass ein Medium weit verbreitet und häufig konsumiert wird, ist nicht unbedingt ein Garant dafür, dass es sich auch um Qualitätsjournalismus handelt, denn oft zeigt sich, dass Quantität und Sensationsjournalismus vor der Qualität liegt, und Korrekturen nur dann erfolgen, wenn eine breite Schar von Internetnutzern auf die Fehler aufmerksam werden.
Leider ist das nicht immer so. Oftmals bleiben Fakes und Unwahrheiten monate- bis jahrelang unbehelligt im fast nie vergessenden Internet stehen. Nicht aber in diesem Falle, in dem viele Nutzer mit ihrer Medienkompetenz aufzeigten, dass nicht jede Unwahrheit kommentarlos geschluckt wird.
Und das ist exakt das, was wir bei Mimikama uns so wünschen. Ein Hoch auf euch Zwitschervögel auf Twitter!
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstand durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Ihnen liegt es am Herzen, das Internet zu einem Ort der Wahrheit und Sicherheit zu machen? Fühlen Sie sich überwältigt von der Flut an Fehlinformationen? Mimikama steht für Vertrauen und Integrität im digitalen Raum. Gemeinsam können wir für ein transparentes und sicheres Netz sorgen. Schließen Sie sich uns an und unterstützen Sie Mimikama!. Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.