Immer mehr TikTok-NutzerInnen verwenden die Video-Plattform dazu, über die aktuelle Situation in der Ukraine zu berichten. Sie zeigen eigene Fotos und Videos, oder auch Berichte anderer Quellen. Ihr gemeinsamer Antrieb: Die Wahrheit zu zeigen.

Alina: „I show the truth“

Alina führte auf TikTok einen Travel-Blog unter dem Namen „alina__volik“. Nun kann man in der Profilbeschreibung lesen, dass sie die Wahrheit über die Ukraine in ihren Beiträgen zeigt: „I show the truth about Ukraine in my stories“.

Über 16 Millionen Views verzeichnet ihr Video darüber, was sie in ihren Notfallrucksack gepackt hat, dass ihre Fenster verklebt sind und dass sie voll bekleidet schläft, um bei einem Luftangriff schnell in einen Bunker flüchten zu können.

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In einer E-Mail an Reuters schrieb Volik, sie wolle Fehlinformationen in den russischen Nachrichten bekämpfen, in denen der Krieg in der Ukraine als „Militäroperation“ dargestellt wird.

Valerisssh: „How to help Ukraine?“

Die Videos von „Valerisssh“ änderten sich ebenfalls schlagartig mit der Invasion Russlands in der Ukraine. Ihre Profilbeschreibung lautet nun „How to help Ukraine?“
In ihren Videos zeigt sie beispielsweise, wie sie ohne Strom Kaffee kochte oder mit Kerzen für heimelige Stimmung im Luftschutzkeller sorgt. Man erkennt, dass immer wieder der Wille, nicht aufzugeben und das Beste aus allem zu machen, im Fokus steht.

In einem aktuellen Video vom 15. März 2022 berichtet sie darüber, wie sie aus der Ukraine nach Polen geflohen ist. Nach langen Zugfahrten und Zwischenstopps ist sie nun in Warschau angekommen.

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Ihre Videos werden von über 800.000 Followern gesehen.

Marta: „I show real footages of real people“

Marta Vasyuta erklärte in einem Interview mit der BBC, dass viele Menschen „nicht einmal professionellen Journalisten oder verifizierten Quellen“ glauben würden, wenn es um Informationen zum Krieg in der Ukraine ginge. Darum ist es ihr wichtig, auch ihre Reichweite als Information zur aktuellen Lage zu nutzen.

Marta postet meist Inhalte anderer Quellen und fügt Musik hinzu. Ihre Profilbeschreibung „Ich zeige echtes Filmmaterial von echten Menschen“ ist bereits ein Hinweis, dass sie Fakemeldungen von Vornherein aussortiert. Sie gibt zu bedenken, dass es oftmals schwierig ist, Inhalte auf ihre Wahrheit zu überprüfen. Auch, wenn ein Video aus der Ukraine stammt und die Leute Ukrainisch sprechen, können Videos immer noch aus dem langen Konflikt im Osten des Landes stammen, der 2014 begann. Sie fügt hinzu, dass sie keine Expertin für das Überprüfen von Videos sei, sagt sie gegenüber BBC.

In ihrem ersten Video zum Ukraine-Krieg berichtet sie, dass in den letzten zwei Tagen vier Soldaten getötet wurden. Das Video wurde am 23. Februar gepostet.

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Marta glaubt, dass einige Leute ihre Nachrichten lieber von Social-Media-Quellen beziehen würden als von traditionellen Nachrichtenagenturen.

Experten warnen jedoch, dass TikTok zwar ein guter Ort sein kann, um reale Videos von den Orten der Geschehnisse zu finden, aber auch Desinformationen auf der Plattform weit verbreitet sind.

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Quelle: Standard, BBC, Reuters

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)