Kaum genesen von Corona attackiert der US-Präsident erneut das Tragen von Masken.

Er scheint einfach unverbesserlich zu sein. Bei einem Wahlkampfauftritt in North-Carolina brachte Trump folgendes Statement über sich: „“85 Prozent der Menschen, die eine Maske tragen, fangen es sich ein“. Damit argumentiert er wieder einmal gegen die Wirkung und Sinnhaftigkeit des Tragens von Masken.

Laut dem Standard führte er als Quelle auch noch fälschlicherweise Daten der Gesundheitsbehörde CDC an. In jener Untersuchung vom Juli hieß es, dass 85 Prozent von befragten Corona-Infizierten angeben, dass sie in den 14 Tagen vor ihrer Ansteckung oft oder immer eine Maske getragen haben. Und tatsächlich schützen nach Expert*Innenangaben Stoffmasken nicht den oder die Träger*In selbst, sondern davor andere zu infizieren. Dennoch macht der Umkehrschluss Trumps, dass dies gleichbedeutend ist mit 85 Prozent der Maskenträger*Innen würden sich dadurch das Virus einfangen, so keinen Sinn.

Der Mund-Nasen-Schutz ist auch in der USA ein Politikum

Trump begründete seine Behauptung zusätzlich mit Aussagen des in der USA einflussreichen Gesundheitsexperten und Immunologen Anthony Fauci, der Trump während der Corona-Krise berät. Dieser hatte zu Anfang der Pandemie nicht zum Tragen der Maske geraten. Doch dieses Statement wurde laut Fauci schon im März außerhalb des eigentlichen Kontexts verwendet. Denn wie der Gesundheitsexperte betonte, wollte er insbesondere davor warnen, dass eine Maskenknappheit entsteht und somit auch Engpässe für medizinisches Personal aufkommen. Nun bezeichnete der US-Präsident ihn als offensichtlichen Demokraten, wohl um ihn vor seinen Anhänger*Innen zu verunglimpfen. Fauci, der unter republikanischen wie demokratischen Präsidenten gearbeitet hatte, wehrte sich wörtlich zuletzt dagegen, ohne seine Zustimmung in Wahlkampfvideos zitiert zu werden.

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Wie bei anderen Wahlkampfauftritten trugen auch dieses Mal ein Großteil von Trumps Anhänger*Innen keine Maske. Dabei stiegen die Neuinfektionen, laut Der Standard, nun auf fast 60.000 an einem Tag, dem höchsten Stand seit Anfang August. Seit Beginn der Pandemie haben sich somit nach offiziellen Zahlen fast acht Millionen Menschen infiziert, 217.000 darunter starben. Expert*Innen nehmen an, dass die Dunkelziffer wahrscheinlich noch deutlich höher liegt.

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