Eine besorgniserregende Form der Vernetzung findet auf Facebook statt: Hunderte von rechtsextremen US-Milizen nutzen die Social-Media-Plattform, um sich zu organisieren und zu mobilisieren – trotz eines offiziellen Verbots durch Meta. Diese Dynamik nimmt im Vorfeld der US-Wahlen alarmierend zu.

Zunahme rechtsextremer Aktivitäten

Die aktuellen Erkenntnisse basieren auf einer Untersuchung des Tech Transparency Project, die in Zusammenarbeit mit Wired veröffentlicht wurden. Sie zeigen, dass nach einer Phase der Zurückhaltung, ausgelöst durch die strafrechtlichen Ermittlungen nach dem Sturm auf das Capitol, nun eine verstärkte und offenere Aktivität rechtsextremer Gruppen auf Facebook zu beobachten ist.

Erschreckend ist, dass auch explizit gewaltbereite Organisationen auf der Plattform für Mitgliedschaft und Ausbildung werben können. Gruppen wie die „Free American Army“, die eindeutig paramilitärische Ziele verfolgen und auf der Liste der gefährlichen Organisationen von Meta stehen, konnten sich frei entfalten, bis gezielte Hinweise von Medien zu ihrer Löschung führten.

Herausforderung und Kritik an Meta

Trotz wiederholter Zusicherungen von Meta, solche Gruppen aktiv und regelmäßig zu entfernen, besteht nach wie vor eine erhebliche Diskrepanz zwischen den Richtlinien des Unternehmens und deren Umsetzung. Experten und Kritiker weisen darauf hin, dass die bestehenden Richtlinien und die Umsetzung der Content Moderation unzureichend sind.

Die Schwierigkeit, gegen schnell anpassungsfähige und technisch versierte rechtsextreme Gruppen vorzugehen, wird von Meta selbst eingeräumt, Kritiker werfen dem Unternehmen jedoch vor, nicht ausreichend in die Verbesserung der Moderationstechnologien und -prozesse investiert zu haben.

Ein systematisches Problem

Das Problem ist jedoch nicht auf Meta beschränkt. Es verdeutlicht eine größere systemische Herausforderung, mit der sowohl Social-Media-Plattformen als auch Strafverfolgungsbehörden konfrontiert sind: den Umgang mit Räumen im Internet, die für die Verbreitung von gewalttätigem Extremismus genutzt werden.

Die Geschichte zeigt, dass solche Aktivitätsphasen oft im Vorfeld von Wahlen auftreten, was die Bedeutung einer effektiven Überwachung und Intervention unterstreicht.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wie nutzen rechtsextreme Gruppen Facebook für ihre Zwecke?
Antwort 1: Sie nutzen die Plattform, um Mitglieder zu rekrutieren, Koalitionen zu bilden und für gewalttätige Aktionen zu werben, oft unter Umgehung der Richtlinien durch ausgeklügelte Taktiken.

Frage 2: Was tut Meta gegen diese Aktivitäten?
Antwort 2: Meta behauptet, solche Gruppen regelmäßig zu löschen und weiter in Moderationstechnologien zu investieren, aber Kritiker bezweifeln die Effektivität dieser Bemühungen.

Frage 3: Warum ist die Situation gerade jetzt besonders kritisch?
Antwort 3: Die bevorstehenden US-Wahlen motivieren solche Gruppen, ihre Aktivitäten zu verstärken und erhöhen damit das Risiko öffentlicher Gewaltausbrüche.

Frage 4: Wie reagiert die Öffentlichkeit auf diese Erkenntnisse?
Antwort 4: Es gibt eine wachsende Besorgnis und Kritik sowohl an Meta als auch an den allgemeinen Strategien zur Bekämpfung von Online-Extremismus.

Frage 5: Welche weiteren Maßnahmen sind erforderlich?
Antwort 5: Experten fordern eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Plattformen und Strafverfolgungsbehörden sowie eine verbesserte Überwachung und schnelle Reaktion auf rechtsextreme Signale im Netz.

Fazit

Die Enthüllungen über die Aktivitäten rechtsextremer Milizen auf Facebook verdeutlichen ein tiefgreifendes Problem der digitalen Moderationsstrategien von Meta. Mangelnde Überwachung und konsequentes Vorgehen gegen gefährliche Inhalte gefährden nicht nur die öffentliche Sicherheit, sondern untergraben auch das Vertrauen in die Plattform. Es bedarf eines entschlossenen und innovativen Ansatzes, um dieses moderne Dilemma zu lösen.

Quelle: derStandard

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