Die politische „Viktor Orbán“ Wurst im Faktencheck
Der große Wurstskandal: Ein Fall von Gesichtserkennung und Bildmanipulation
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Das Gesicht des ungarischen Ministerpräsidenten auf einer Hundesalami? Man mag es kaum glauben, aber es gibt tatsächlich ein Foto, das seit einigen Jahren in den sozialen Medien die Runde macht. Es zeigt eine Wurst, auf der das Gesicht des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu erkennen ist. Und das Kuriose: Es soll sich um eine Hundesalami handeln, die in Deutschland verkauft wird.
Das Originalfoto: Eine Kinderwurst ohne politisches Gesicht
Unsere Recherche hat ergeben, dass das Foto tatsächlich von einem Fleischprodukt stammt. Allerdings nicht von einer Hundesalami, sondern von einer Wurst für Kinder. Dieses Produkt wird unter dem Namen „Billy“ vertrieben und enthält keine politischen Porträts, sondern verschiedene kinderfreundliche Bilder.
Ein deutscher Komiker und die Eurovisions-Wurst
Der Ursprung der Bildmanipulation geht auf einen deutschen Comedian namens „Bembers“ zurück. Dieser hatte das Bild im Jahr 2014 bearbeitet und mit dem Gesicht der österreichischen Künstlerin Conchita Wurst versehen, die im selben Jahr den Eurovision Song Contest gewonnen hatte.
- Das bearbeitete Bild verbreitete sich schnell in den sozialen Medien, wobei viele Nutzerinnen und Nutzer das ursprüngliche Copyright ignorierten und die Herkunft des Bildes nicht erwähnten.
- Bembers sah sich daraufhin veranlasst, ein Video zu veröffentlichen, in dem er den Prozess der Bildbearbeitung darstellt und seinen Anspruch auf die Urheberschaft untermauert.
Viktor Orbán und Wurst-Selfies: Die neue Bildmanipulation
Später wurde das bereits bearbeitete Bild von Bembers erneut manipuliert und das Gesicht von Viktor Orbán auf die Wurst montiert. Das Bild verbreitete sich mit der irreführenden Behauptung, es handele sich um eine in Deutschland erhältliche Hundesalami.
- Es ist deutlich zu erkennen, dass die Manipulation auf der Grundlage des Bildes von Bembers erfolgte. Auf der Wurstverpackung steht in beiden Versionen „Conchita Wurst“.
- Das Bild wurde mehrfach auf Facebook geteilt, oft begleitet von kritischen Kommentaren gegen Viktor Orbán und seine politischen Ansichten.
Ein geteiltes Publikum: Humor oder Skandal?
Während einige Internetnutzer das Bild als Scherz auffassten oder erkannten, dass es manipuliert worden war, nahmen andere den Beitrag ernst und äußerten ihre Empörung. Ein Facebook-Kommentar lautete zum Beispiel: „Das ist eine Schande für uns Ungarn“, während ein anderer nur meinte: „Das sagt alles!
Fazit: ein Fall von Fake News?
Das Foto wurde mit Sicherheit manipuliert. Es handelt sich nicht um eine echte Hundesalami mit dem Gesicht von Viktor Orbán darauf, die in deutschen Supermärkten verkauft wird. Vielmehr handelt es sich um ein Bild, das ursprünglich von einem deutschen Comedian so bearbeitet wurde, dass es das Gesicht von Conchita Wurst zeigt, und das später wieder so bearbeitet wurde, dass es Viktor Orbán zeigt.
Es ist ein lehrreiches Beispiel dafür, wie Bilder und Geschichten in den sozialen Medien verzerrt und aus dem Zusammenhang gerissen werden können. Manchmal entwickeln sie eine Eigendynamik, die weit über ihren ursprünglichen Zweck hinausgeht. Und manchmal wird aus einer harmlosen Kinderwurst ein politisches Statement.
In diesem Sinne: Lassen Sie sich nicht von jeder Wurst einlullen, die Sie in den sozialen Medien sehen. Manchmal ist mehr drin, als es scheint – oder weniger.
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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
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