Vorsicht bei der Jobsuche

Autor: Tom Wannenmacher

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Warnung
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Vorsicht bei der Jobsuche: Ignorieren Sie Stellenangebote von skovgaardtransit.com!

LeserInnen unseres Contentpartners der Watchlist Internet melden, dass derzeit ein betrügerisches Stellenangebot eines angeblich globalen Logistikunternehmens namens Skovgaard Logistics Services LTD die Runde macht.

Das Unternehmen verspricht darin einen Job mit „hoher Bezahlung“, Vorkenntnisse sind keine notwendig. Doch tatsächlich versuchen die BetrügerInnen nur an Ihre Ausweiskopien und an Ihr Geld zu kommen. Ignorieren Sie Mails von Skovgaard Logistics und brechen Sie den Kontakt sofort ab!

„Herzlichen Glückwunsch! Wir haben tolle Neuigkeiten für Sie! Ihre Kandidatur wurde erfolgreich geprüft.“ Mit dieser E-Mail, in der ein neuer Job in Aussicht gestellt wird, versuchen Kriminelle Ihre Opfer zu ködern. Wir zeigen Ihnen, wie die Betrugsmasche funktioniert.

So nehmen die BetrügerInnen Kontakt mit potenziellen Opfern auf

EmpfängerInnen des betrügerischen Jobangebots melden uns, dass Sie sich auf der Job-Plattform indeed.com für verschiedene Stellen beworben haben und anschließend eine E-Mail einer Joanna Roush von Skovgaard Logistics Services LTD erhielten. Für die Betroffenen ist allerdings nicht nachvollziehbar, wie das Unternehmen an Ihre Bewerbung kam, da sie sich bei einem solchen Unternehmen nie beworben haben. Auch unsere Recherche auf indeed.com zeigte, dass ein Unternehmen mit diesem Namen keine Stellenausschreibungen auf der Plattform inseriert hat.
Dennoch meldet sich das Unternehmen bei BewerberInnen und zwar mit folgendem E-Mail:

Betreff: Wir haben Ihre Kandidatur gepruft
Absender: Joanna Roush <[email protected]>
EN (below):
Congratulations [hier wird der Vor- und Nachname der BewerberInnen genannt]!
We have great news for you! Your candidacy has been successfully reviewed.
Please let me know if you are still looking for a job.
I will send you more information about the company, position and location.
De (Unter):
Herzlichen Glückwunsch [hier wird der Vor- und Nachname der BewerberInnen genannt]!
Wir haben tolle Neuigkeiten für Sie! Ihre Kandidatur wurde erfolgreich geprüft.
Bitte lassen Sie es mich wissen, wenn Sie noch auf Jobsuche sind.
Ich sende Ihnen weitere Informationen zu Unternehmen, Position und Standort zu.

Wer darauf antwortet, erhält prompt die nächste Mail:

Hello [hier wird der Vor- und Nachname der BewerberInnen genannt],
My name is Joanna Roush, I am a Manager of SKOVGAARD LOGISTICS SERVICES LTD. Thank you for answering me.
Our human resources department has received your resume (CV) on INDEED. Your resume has been included in our list of job seekers.
Our company is currently recruiting a team of English-speaking or German-speaking employees who can help us strengthen our business and build successful relationships with our customers in Germany.
We currently have a small number of German-speaking employees including me. If you don’t speak English, you can use Google Translate to communicate with me.
One of the German-speaking managers will be available in 3 weeks. Due to the fact that German-speaking managers are currently on vacation, within 3 weeks we will communicate with you temporarily in English. If you speak English, then you will have no problem communication with me and I will continue to work with you.
The position available at this time is Customer Service Manager (CSM). This is a great opportunity to join our team in Germany on permanent basis.
I have attached a job description to this email. Please read the job description carefully.
Please read the content in the document (Job Offer), let me know if you are ready to join our team in Germany and are ready to start training ASAP!
“Job Offer” doc. contains information about the company, the development of the company, our future plans in Germany, the position and location of the current offices and the planned offices that will be opened this year and next year. Please contact me here and I will email you during the day, I am always online and ready to help you get this great opportunity! Please let me know if you are ready to move on to the next step.

Zusammengefasst wird hier zuerst erklärt, wieso auf Englisch geschrieben wird. Angeblich seien alle deutschsprachigen Verantwortlichen derzeit auf Urlaub. Danach geht es darum, dass ein „Customer Service Manager“ gesucht wird, der in Deutschland arbeitet. Darum geht es auch im angehängten Dokument. Dort wird außerdem erklärt, dass in mehreren europäischen Städten neue Büros und Lagerhäuser eröffnet werden sollen.
Anschließend werden – in teils sehr holprigem Deutsch – die Rahmenbedingungen des Jobs erklärt. Auffällig ist, dass das Gehalt sehr hoch ist: Bereits im Ausbildungsmonat erhält man angeblich 2.800 Euro pro Monat für eine Teilzeitstelle. Gleichzeitig sind keine Vorkenntnisse notwendig. Man solle sich nur mit E-Mail, Word und Excel ein wenig auskennen, Erfahrungen im Kundenservice sind erwünscht.

Wenn Sie auf ein Stellenangebot stoßen, dass Ihnen ein unüblich hohes Gehalt verspricht und dafür keine Qualifikationen notwendig sind, sollten Sie vorsichtig sein!

BetrügerInnen versuchen an Ihren Ausweis und an Ihr Geld zu kommen

Wer auch auf diese E-Mail antwortet, erhält einen Arbeitsvertrag, der unterschrieben zurückgeschickt werden soll. Außerdem verlangen die BetrügerInnen ein Bild, indem die neuen „MitarbeiterInnen“ mit ihrem Ausweis zu sehen sind. Erst danach soll es ein richtiges Job-Interview geben.

Wenn von Ihnen verlangt, dass Sie eine Ausweiskopie oder ein Foto Ihres Ausweises versenden sollen, ist Skepsis angebracht. Versenden Sie Ihren Ausweis nur wenn Sie Ihr Gegenüber kennen und vertrauen. Denn für BetrügerInnen sind Ausweise sehr wertvoll. Diese können sie weiterverkaufen oder selbst verwenden, um weitere Verbrechen in Ihrem Namen zu verüben!

Einer der Empfänger dieses betrügerischen Stellenangebots versuchte vorab ein Telefongespräch mit dem Unternehmen zu verlangen, dieses wurde jedoch abgelehnt. Die BetrügerInnen erklärten, dass sie dafür keine Zeit hätten und es viel zu viel BewerberInnen gäbe. Auch das ist ein Alarmsignal.

Außerdem wurde von einer anderen Betroffenen zusätzlich Geld verlangt. Sie sollte eine „contract fee“ (Vertragsgebühr) sowie ein „deposit“ (Kaution) überweisen. Auf Nachfrage, für was das Geld konkret sei, wurde nicht mehr geantwortet.
Es ist kein übliches Vorgehen, dass Sie als Bewerberin oder als Bewerber im Zuge des Bewerbungsprozesses Geld überweisen müssen. Machen Sie das daher auf keinem Fall!
Oftmals versuchen BetrügerInnen auch an Ihr Geld zu kommen, indem diese Ihnen einen Scheck schicken, damit Sie sich einen Laptop und andere Büroausstattung kaufen können. Danach heißt es plötzlich, dass der Scheck aus Versehen zu hoch ausgefallen ist. Sie sollen die Differenz einfach überweisen. Doch erst, nachdem Sie das Geld überwiesen haben, stellt sich heraus, dass der Scheck der BetrügerInnen nicht gedeckt war. Sie haben also Ihr Geld verloren und nichts dafür bekommen.

Womöglich geht der Betrug noch weiter

Es fehlen uns Erfahrungswerte, aber womöglich geht diese Betrugsmasche noch weiter. Denn Logistikunternehmen suchen immer wieder neue „MitarbeiterInnen“, um ihre Verbrechen besser verschleiern zu können. Einer dieser Maschen ist der Reshipping Betrug.
Dabei werden Pakete an Sie versendet, die Sie entweder sofort oder nach einer kurzen Überprüfung des Inhalts weiterversenden sollen. Doch bei den Paketen handelt es sich um Ware, die die Kriminellen mit gestohlenen Kreditkartendaten bestellt haben. Dadurch, dass mehrere Personen diese Pakete immer wieder an eine andere Adresse weiterverschicken, wird es für die Polizei schwieriger an die Kriminellen zu kommen!

So erkennen Sie betrügerische Stellenangebote

Zusammengefasst sollten Sie den Bewerbungsprozess abbrechen, wenn folgende Alarmsignale auftauchen:

  • Das Unternehmen verspricht ein marktunüblich hohes Gehalt. Gleichzeitig sind kaum Qualifikationen gefragt.
  • Das Unternehmen verlangt Ihren Ausweis.
  • Das Unternehmen will auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht mit Ihnen telefonieren.
  • Im Internet finden Sie keine oder nur sehr wenige Informationen über das Unternehmen. Dass das Unternehmen einen Webauftritt hat, ist noch kein Vertrauensbeweis.
  • Das Unternehmen verlangt Geld von Ihnen.

Sie sind in die Falle getappt?

Wenn Sie bereits Ihre Ausweisdokumente übermittelt oder Geld überwiesen haben, sollten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei erstatten. Schildern Sie Ihre Situation und erklären Sie, dass Kriminelle Ihre Identität gestohlen haben.

Quelle: Watchlist-Internet

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