Die Behauptung

Ein vermeintliches Zitat der WEF-Geschäftsführerin, das Verschwörungstheoretiker als gefährlicher als Terroristen brandmarkt, kursiert online. Doch es gibt keine Belege dafür.

Unser Fazit

Untersuchungen zeigen, dass das zitierte Statement nicht nachgewiesen werden kann und somit falsch ist.

In Zeiten, in denen Fehlinformationen schnell Verbreitung finden, geraten Organisationen wie das Weltwirtschaftsforum (WEF) oft ins Visier von Verschwörungstheorien. Jüngst sorgte eine Behauptung für Aufsehen: Die Geschäftsführerin des WEF, Saadia Zahidi, soll Verschwörungstheoretiker als gefährlicher als Terroristen bezeichnet haben.

Screenshot Facebook
Screenshot Facebook (hier archiviert)

Diese Aussage, die in sozialen Netzwerken und auf verschiedenen Plattformen geteilt wurde, ist jedoch nicht belegbar. Der Ursprung dieser Falschmeldung lässt sich auf die Webseite „The People’s Voice“ zurückführen, eine Quelle, die bereits in der Vergangenheit durch die Verbreitung von Desinformationen aufgefallen ist.

Worum geht es?

Die verbreitete Falschmeldung zitiert Zahidi mit den Worten, Verschwörungstheoretiker müssten „zerschlagen“ werden, um eine globale Elite im Besitz der Wahrheit zu halten. Diese Behauptung hat jedoch keinen realen Hintergrund. Weder in Interviews noch in offiziellen Veröffentlichungen des WEF oder durch Saadia Zahidi selbst lassen sich solche Aussagen verifizieren.

Unsere Bewertung zum Thema

Eine sorgfältige Prüfung offenbart, dass das zugeschriebene Zitat nicht existiert. Es lässt sich weder in öffentlichen Auftritten noch in Dokumentationen des WEF belegen. Die Verbreitung dieser Falschmeldung scheint Teil einer breiteren Strategie zu sein, um Misstrauen gegenüber etablierten Institutionen zu schüren.

Fakten zum Thema

Der Global Risks Report des WEF hebt tatsächlich Desinformation als eine der größten Bedrohungen der kommenden Jahre hervor. Allerdings werden Verschwörungstheoretiker darin nicht in der behaupteten Weise erwähnt. Der Fokus liegt vielmehr auf der generellen Problematik von Fehl- und Desinformationen, ohne spezifische Gruppen als gefährlicher als Terroristen zu brandmarken. Die falsche Zuschreibung des Zitats an Zahidi und die daraus resultierende Desinformation widersprechen somit den tatsächlichen Inhalten des Berichts.

Frage 1: War das zitierte Statement der WEF-Geschäftsführerin echt?
Antwort 1: Nein, es gibt keine Belege, die das Statement unterstützen.

Frage 2: Was sagt der Global Risks Report über Desinformation?
Antwort 2: Der Bericht identifiziert Desinformation als eine der größten Bedrohungen.

Frage 3: Wird Terrorismus als größte Bedrohung angesehen?
Antwort 3: Nein, der Bericht sieht die größten Bedrohungen in den nächsten zehn Jahren im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Frage 4: Ist „The People’s Voice“ eine zuverlässige Quelle?
Antwort 4: Nein, die Seite ist bekannt für die Verbreitung von Desinformation.

Frage 5: Wurden ähnliche Falschmeldungen über das WEF schon früher verbreitet?
Antwort 5: Ja, Desinformationen über das WEF und Klaus Schwab wurden bereits mehrfach widerlegt.

Fazit zum angeblichen WEF-Zitat

Die Verbreitung des falschen Zitats der WEF-Geschäftsführerin ist ein Beispiel für die Mechanismen von Desinformation. Eine genaue Überprüfung der Fakten zeigt, dass es keine Grundlage für die Behauptung gibt. Solche Falschmeldungen untergraben das Vertrauen in Institutionen und verstärken die Polarisierung der Gesellschaft. Es ist entscheidend, Quellen kritisch zu hinterfragen und sich auf verifizierte Informationen zu stützen.

Quelle: DPA

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