„Schöne Bescherung“ nach Weihnachten und Silvester. Wer ständig an diesen Feiertagen auf den Thron muss, sollte die Speisetraditionen überdenken!

Manche Informationen konsumiere ich mit leichtem Kopfschütteln, andere mit Gelächter. Und dann gibt es jene, wo ich nicht weiß, was ich dazu sagen soll. Aber vielleicht hilft es ja einigen Menschen, falls sie mal wieder Weihnachten und Silvester auf dem Häusl verbringen, ohne zu wissen, warum das so ist.

Und zwar schreibt die Verbraucherzentrale, dass gerade in der Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel Raclette und Fondue überaus beliebt sind. Keine Wunder, die Gerichte haben Tradition. Sie lassen sich stressfrei vor- und zubereiten, haben für jeden Geschmack etwas zu bieten und garantieren ein kulinarisches Beisammensein im Kreise der Lieben. Doch das Vergnügen kann von kurzer Dauer sein.

Laut Robert-Koch-Institut (RKI), kommt es zu jährlich wiederkehrenden krankheitsbedingten Anstiegen von Campylobacter-Infektionen nach den Feiertagen. Den Wissenschaftlern fielen die erhöhten Fallzahlen nach Analyse von Überwachungsdaten der Wintermonate auf, die meisten Infektionen ereignen sich erfahrungsgemäß im Sommer. Die Studie zeigte, dass Personen, die an den Weihnachten und Silvester Raclette oder Fondue zu sich nahmen, im Anschluss vermehrt an einer Campylobacter-Infektion erkrankt sind. Der Zusammenhang wurde besonders deutlich, wenn dabei Hühnerfleisch verzehrt wurde.

Weihnachten und Silvester ohne Bauchweh überstehen!

Erkrankungen aufgrund von Campylobacter sind die häufigsten lebensmittelbedingten Infektionen in Deutschland und der EU. Allein im Jahr 2020 wurden bundesweit 45.000 Fälle dokumentiert, dreimal mehr als durch Salmonellen verursacht wurden. Auch die 2019 (Bericht zu 2020 liegt noch nicht vor) in Sachsen-Anhalt untersuchten Hühnerfleischproben waren zu 47 % mit Campylobacter-Stämmen belastet.

Die Bakterien sind in der Umwelt sowie bei Haus- und Nutztieren weit verbreitet und gelangen überwiegend während des Melkens und Schlachtens in die Lebensmittelkette. Besonders häufig sind Fleisch und Rohmilch belastet. Auch schon geringe Keimzahlen können ausreichen, um nach 2 bis maximal 10 Tagen Darminfektionen mit typischerweise Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber zu verursachen. Kinder unter 5 Jahren und junge Erwachsene zwischen 20 und 29 sind statistisch am häufigsten betroffen.

„Um ein böses Erwachen im neuen Jahr zu vermeiden, muss gerade während der Zubereitung von rohen, leicht verderblichen Lebensmitteln, auch am Esstisch, auf eine sorgfältige Küchenhygiene geachtet werden“,

sagt Referatsleiterin Christa Bergmann von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. „Frisches Fleisch sollte getrennt von anderen Lebensmitteln aufbewahrt und vollständig durcherhitzt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass keine Krankheitserreger übertragen werden.“

Die größte Gefahr bei der Zubereitung der Speisen (nicht nur Weihnachten und Silvester) liegt in der Verschleppung von Keimen zwischen verschiedenen Lebensmitteln – einer sogenannten Kreuzkontamination. Dabei gehen Bakterien direkt von einem Lebensmittel auf ein anderes über, wenn diese in Kontakt kommen. Aber auch eine indirekte Übertragung durch Küchenutensilien wie Messer, Schneideunterlagen und andere Geräten sind möglich. Beispielsweise können Erreger von rohem Fleisch auf schon im Fondue gegarte Lebensmittel oder fertige Salate übertragen werden, wenn Besteck und Geschirr für Rohes und Gegartes gleichzeitig benutzt wird. Und gerade in geselliger Runde wird rohes Fleisch schon mal mit bloßen Fingern angefasst. Dadurch steigt die Gefahr, dass Keime vom Fleisch auf die Hände und so auf andere Lebensmittel geraten, was bei Verbrauchern letztlich zu Infektionen führen kann.

Hier finden Verbraucher weitere Informationen der Verbraucherzentralen zur allgemeinen Küchenhygiene und speziell zum Thema Kreuzkontamination und Hühnerfleisch Videos des RKIs.

Was man bei der Küchenhygiene unbedingt beachten sollte:

  • Erhitzen Sie Lebensmittel im Kern für zwei Minuten auf mindestens 70°C
  • Trennung von rohem Fleisch, insbesondere von Geflügel und Lebensmitteln die ohne Erhitzen verzehrt werden
  • Konsequentes Reinigen von Händen, Küchenutensilien und Oberflächen nach Kontakt mit rohen Lebensmitteln

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