Ein neues Handy, die neueste Spielekonsole oder einfach nur ein großer Stapel neuer Klamotten, all das (und mehr) kann man in Online-Shops finden. Aber was macht man, wenn eines der Kinder all diese Einkäufe getätigt hat?

Durch Corona und das Homeschooling verbringen Kinder und Jugendliche mehr Zeit vor Notebook und Rechner. „Da ist die Versuchung groß, online auf Einkaufstour zu gehen“, so Elif Tanto, Juristin der Verbraucherzentrale Saarland und weist darauf hin, dass Eltern bei Internet-Käufen von Kindern und Jugendlichen zuvor in den Abschluss des Geschäfts einwilligen oder dieses nachträglich genehmigen müssen. Verweigern die Eltern die Genehmigung, so wird der Kaufvertrag unwirksam. Gezahlt werden muss dann nichts.

Das Gesetz sieht zwar die Möglichkeit vor, dass auch Jugendliche verbindliche Kaufverträge abschließen können. Dieser sogenannte „Taschengeldparagraph“ erfordert aber, dass die Ware sofort vom Taschengeld bezahlt werden kann. Dies ist beim Einkauf im Internet anders als im Laden vor Ort in der Regel nicht gegeben. Eltern und ihre minderjährigen Kinder sind, so Tanto, durch die Regelung des Gesetzes zum Minderjährigenrecht sehr gut vor teuren oder unnötigen Einkäufen geschützt.

Damit es im Anschluss an eine nicht abgesprochene Internet-Bestellung aber gar nicht erst zu Problemen mit der Rückforderung des Geldes kommt, sollten die elterlichen Kreditkartendaten nach Möglichkeit nicht auf dem heimischen Rechner hinterlegt sein. Außerdem, so Tanto, sollten auch bestehende Profile, die für Online Shops angelegt wurden, gut gesichert sein und nach jeder Nutzung sollte ein Ausloggen erfolgen. Diese Maßnahmen mögen zwar den Einkauf im Internet etwas verlangsamen, sind jedoch auf jeden Fall einem eventuell drohenden langwierigen Rückforderungsstreit vorzuziehen, so die Juristin der Verbraucherzentrale.

Lesen Sie auch >   Drosten hat Erkenntnisse veröffentlicht: Eine Richtigstellung

Empfehlung

Zahlen Sie auf Mahnungen oder Inkassoschreiben nicht vorschnell, sondern berufen Sie sich auf das Minderjährigenrecht, und verweigern Sie die Genehmigung des Kaufs.
Bleiben Sie mit Ihren Kindern im Gespräch über die Internetnutzung und treffen Sie klare Absprachen, was den Einkauf im Internet betrifft.

[mk_ad]

Quelle: Verbraucherzentrale Saarland
Auch interessant:

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)