Panikmache, falsche Behauptungen, Lügen, Verschwörungstheorien und Fakenews verunsichern viele Nutzer. Vor allem auf WhatsApp bekommen solche Nachrichten immer eine besondere Aufmerksamkeit. Der Grund: Wenn einer dir bekannter Kontakt etwas sendest, dann glaubst du ihm meist, was dir gesendet wurde. Warum dem so ist, haben wir hier beschrieben.

Besonders seit der Corona-Krise und auch in der aktuellen Situation des Ukraine-Krieges ist es sehr wichtig, sich nicht verunsicher zu lassen. Dies ist aber aktuell nicht immer sehr einfach. Gefährliche Meldungen verbreiten sich immer mehr und immer schneller. Täglich werden Fakenews oder sinnlose Kettenbriefe geteilt, meist auf WhatsApp.

Wie kann ich mich vor Falschmeldungen schützen?

WhatsApp selbst hat auf seinem Blog zu diesem Thema folgende Information veröffentlicht:

Labels für weitergeleitete Nachrichten

Nachrichten mit dem Label „Weitergeleitet“ zeigen dir, ob dein Freund oder Verwandter die Nachricht geschrieben hat oder ob sie ursprünglich von jemand anderem stammt. Wenn eine Nachricht über fünf oder mehr Chats weitergeleitet worden ist, bedeutet dies, dass sie mindestens fünf Weiterleitungen vom ursprünglichen Absender entfernt ist. In diesem Fall wird die Nachricht mit einem Doppelpfeil MIMIKAMA und dem Label „Häufig weitergeleitet“ gekennzeichnet. Überprüfe die Fakten, wenn du nicht sicher bist, wer die ursprüngliche Nachricht geschrieben hat. Weitere Informationen zu Weiterleitungsbeschränkungen findest du in diesem Artikel.

Achte auf Vorurteile

Achte auf Informationen, die deine bestehenden Überzeugungen bestätigen. Überprüfe die Fakten selbst, bevor du Informationen teilst. Geschichten, die unrealistisch wirken, sind oft falsch.

Prüfe Informationen mithilfe anderer Quellen

Falschmeldungen („Fakenews“) verbreiten sich oft in rasender Geschwindigkeit. Fotos, Audiodateien und Videos können bearbeitet werden, um dich in die Irre zu führen. Selbst wenn eine Nachricht viele Male geteilt wird, macht sie dies nicht wahr. Wenn du eine Falschmeldung erhältst, informiere den Absender, dass er dir inkorrekte Informationen gesendet hat, und empfehle ihm, Nachrichten zu prüfen, bevor er sie teilt.

Lesen Sie auch >   Tradwives: Der gefährliche Rückfall in traditionelle Rollenbilder

Wenn du nicht sicher bist, ob eine Information wahr ist, sieh auf vertrauenswürdigen Nachrichtenseiten nach, um zu erfahren, woher der Bericht stammt. Wenn etwas von mehreren Stellen gemeldet wird und es sich um vertrauenswürdige Quellen handelt, ist es wahrscheinlicher, dass die Information wahr ist. Du kannst auch Faktenprüfer zurate ziehen oder dich an Personen wenden, denen du vertraust, um mehr zu erfahren. Eine Liste von Faktenprüfern, die dem International Fact-Checking Network angehören, findest du in diesem Artikel.

Wenn ein Benutzer ständig Falschmeldungen sendet, melde ihn. Informationen dazu, wie du eine Nachricht, einen Kontakt oder eine Gruppe meldest, findest du in diesem Artikel.

Achte auf Nachrichten, die ungewöhnlich aussehen

Viele unerwünschte Nachrichten und Links enthalten Rechtschreib- oder Grammatikfehler oder Aufforderungen, persönliche Informationen preiszugeben. Um zu erfahren, wie du solche Nachrichten erkennst und damit umgehst, lies bitte diesen Artikel.

Hinweis: Wenn du das Gefühl hast, dass du oder eine andere Person seelisch oder körperlich in Gefahr ist, wende dich an deine örtliche Polizei. Lokale Strafverfolgungsbehörden sind auf solche Situationen vorbereitet und können dir entsprechend weiterhelfen.

WhatsApp-Faktenchecks

 Alles rund um das Thema WhatsApp-Faktenchecks, findet man hier vor >

Fakenews erkennen: in 5 Schritten zum Faktenchecker!

Um Fakenews zu erkennen, muss man kein Profi sein! Im Laufe des Tages sehen Nutzer viele echte Nachrichten, doch dazwischen schummeln sich, oftmals durch Freunde geteilt, immer wieder halbwahre oder sogar gänzlich falsche Nachrichten, die berühmt-berüchtigten Fakenews!

Das ist bestimmt kompliziert! Ich überlasse es lieber den Experten, sowas zu erkennen!„, mag sich so Mancher denken. Doch der einzige Unterschied zwischen uns und dir ist die Erfahrung, die wir mit dem Erkennen von Fakenews haben.
Aber auch wir kochen nur mit Wasser, und in fünf einfachen Schritten kannst du selbst prüfen, ob eine Meldung der Wahrheit entspricht oder nur ein Hirngespinst eines mehr oder weniger fantasievollen Nutzers.

Lesen Sie auch >   Bidens Rede war live! Bilder seiner Uhr sind manipuliert

Der größte Feind der Fakenews ist Medienkompetenz!

Du musst bei Nachrichten und Artikeln nur auf bestimmte Dinge achten:

  1. Viel Meinung, wenig Inhalt?
    Wenn eine Meldung sehr überspitzt ist, wenig Inhalt bietet, dafür umso mehr Meinung einer bestimmten politischen oder religiösen Richtung, sollte man genauer lesen, ob diese Meldung denn überhaupt glaubwürdige Quellen beinhaltet.
  2. Woher kommt eine Meldung?
    Da genügt es, einen Blick in das Impressum einer Seite zu werfen, von der die Meldung stammt… sofern es ein Impressum gibt, denn viele Seiten, die Fakenews verbreiten, verbergen die Identität ihrer Ersteller.
  3. Findet sich die Meldung auch auf anderen Seiten?
    Wenn sich eine Meldung nur auf dieser einen Seite findet oder auf anderen Seiten, die ebenfalls kein Impressum haben und tendenziell nur Meldungen gegen eine bestimmte politischen oder religiösen Richtung veröffentlichen, kann man stark von Fakenews ausgehen.
  4. Passen die Bilder zur Meldung?
    Oftmals findet man „Hybrid-Fakes“, also Fakes, bei denen die Bilder echt, die News aber erfunden wurden. Genauso umgekehrt: Eine echte Meldung, beispielsweise eine Polizeimeldung über einen Überfall, wird genommen, stark überspitzt, einige Details hinzuerfunden und Bilder verwendet, die mit der Meldung gar nichts zu tun haben.
    Um so etwas genauer zu prüfen, kann man beispielsweise die Bilder-Rückwärtssuche von Suchmaschinen wie Google oder Yandex verwenden.
  5. Ist es vielleicht nur Satire?
    Leider wird das Wort „Satire“ von Fakenews-Seiten inflationär gebraucht: Man betitelt einen hetzerischen Artikel einfach mit „Satire“, um sich abzusichern. Bei vielen Seiten ist die Satire offensichtlich und witzig, wie beispielsweise beim „Postillon“, andere Seiten verstecken den Hinweis nur sehr klein auf der Seite oder im Impressum, da sie kalkulieren, dass viele Nutzer der Meldung glauben und sie weiter verteilen.

Wenn du diese fünf Punkte immer im Kopf hast, bevor du eine dubiose Meldung teilst, kannst du stolz von dir behaupten, echte Medienkompetenz zu besitzen!

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)