Seit mehreren Jahren wird ein Bild geteilt, das mehrere Männer mit einer gekreuzigten Katze zeigt.

Dabei soll es sich um Muslime, manchmal auch Christen im Kongo, in Südafrika, Ghana, Nigeria oder auch Europa handeln. Immer wieder wird auch behauptet, es handle sich um Asylbewerber. Den ältesten Beleg für dieses Bild hat der dänische Blog „tosseanstalten“ (Irrenanstalt) gefunden: Demnach wurde es auf flickr auf dem Account von „AKSION EXKRITA“ veröffentlicht (Vorsicht, brutales Bild im Original).

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Auf dem flickr-Account ist vornehmlich Outsider-Kunst aus Südamerika zu sehen, so dass das Foto dort herausfällt. Erklärungen gibt es dazu nicht, Kommentare wurden nicht beantwortet. Laut den Metadaten der dort hochgeladenen Bilddatei wurde es am 9. Oktober 2010 mit einem iPhone in Angolas Hauptstadt Luanda aufgenommen. Da der Account von „AKSION EXKRITA“ erst im September 2011 eröffnet wurde, muss es mindestens ein Jahr später hochgeladen worden sein. An den in den EXIF-Daten angegebenen Koordinaten ist auf Google Earth ein Industriegebiet zu sehen.

Angola ist weitgehend katholisch, Muslime sind dort eine Minderheit. Laut einem Gesetz von 2014 muss eine religiöse Gruppe mindestens Hunderttausend Mitglieder haben, um offiziell anerkannt zu werden und eigene Gebetsstätten errichten zu dürfen.



Da die Muslime diese Zahl nach offiziellen Angaben nicht erreichen, wurden Moscheen durch die Regierung geschlossen und teilweise zerstört – mit der Begründung, diese seien illegal errichtet worden.

Offenbar wurde bereits 2010 begonnen, Moscheen zu schließen. Es wäre also möglich, dass es sich bei der Aktion um einen Protest von Muslimen handeln könnte. Der Mann rechts im Bild trägt einen silbernen Ring am kleinen Finger – der einzige Handschmuck, der muslimischen Männern erlaubt ist.

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Dagegen würde sprechen, dass der Prophet Mohammed laut Überlieferungen Katzen liebte und die Bestrafung einer Katzenquälerin im Jenseits billigte.

Dass die Katze auf dem Bild relativ wenig Blut verloren hat, deutet darauf hin, dass sie bereits tot war, bevor sie an das Kreuz genagelt wurde. Mit Sicherheit lässt sich das jedoch nicht sagen.

Trotzdem handelt es sich um eine grausame Aktion – Indizien, dass Asylbewerber daran beteiligt waren, gibt es aber nicht.

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