Alle Jahre wieder…

…tauchen in der Vorweihnachtszeit auf Facebook  die immer selben Falschmeldungen auf, die mit Weihnachten bzw. mit Weihnachtsmärkten zu tun haben. Einer der Gründe dafür ist, dass Nutzer durch Facebook selbst regelmäßig wieder darauf aufmerksam gemacht werden. Dies geschieht durch durch die sogenannte Erinnerungsfunktion: “Vor 1 Jahr” bzw. “An diesem Tag”.

Schreenshot der Facebook-Erinnerungsfunktion
Screenshot der Facebook-Erinnerungsfunktion

Im Moment machen folgende Falschmeldungen die Runde.

Falschmeldung 1: Die Nadel im Handschuh, verteilt auf Weihnachtsmärkten

Schreenshot der Falschmeldung: Die Nadel im Damenhandschuh
Screenshot der Falschmeldung: Die Nadel im Damenhandschuh

2013 haben wir das erste Mal über die vermeintliche Warnmeldung berichtet, die vor allem Frauen verunsichern will.
Bei der Grafik, die derzeit über Facebook und WhatsApp versendet wird und die die Menschen kirre macht, handelt es sich um einen alten Fake. Dazu gibt es ein paar Dinge zu sagen. Auch wenn der Text etwas anderes behauptet:

  • NEIN, es gibt (und gab auch nie) eine aktuelle Warnung der Polizei
  • NEIN, diese Masche wurde nirgends beobachtet
  • NEIN, es gab keine Opfer diesbezüglich
  • NEIN, Scopalamin kann bei niedriger Dosierung einen erwachsenen Menschen nicht betäuben

Falschmeldung 2: Vergifteter Umschlag mit CD im Briefkasten “Weihnachtsmusik mit einer Geschichte”

Scrennshot des Briefumschlags
Screenshot des Briefumschlags

Diese Falschmeldung tauchte 2016 das erste Mal auf. In diversen Statusbeiträgen erkennt man ein braunes Kuvert, welches von der “Mensch für Mensch” Karlheinz Böhm Äthiopienhilfe stammte. Angeblich handelt es sich dabei um eine CD mit Liedern und Aussagen aus dem Koran und die CD sei mit einer chemischen Substanz versehen, die die Atemwege lähmt. Auch hier ein paar Dinge, die dazu zu sagen sind:

  • NEIN, diese CD enthält keine Lieder und Aussagen aus dem Koran, sondern auf der CD befinden sich klassische Weihnachtslieder
  • NEIN, die Polizei kennt keinen Zusendungsfall, in dem der Umschlag vergiftet war
  • NEIN, noch keine Person musste deswegen im Krankenhaus behandelt werden

Falschmeldung 3: Auf dem Weihnachtsmarkt wird man mit einem mit Drogen versehenen Parfüm angesprüht.

Screenshot der Falschmeldung
Screenshot der Falschmeldung

Ebenfalls bereits 4 Jahre alt ist die Falschmeldung mit dem Parfüm. Angeblich wird man auf dem Weihnachtsmarkt mit einem Parfüm besprüht, welches mit Drogen versehen ist. Folgendes kann man dazu sagen:

  • NEIN, es gab kein Drogen-Parfüm. Nicht 2013 und auch nicht 2017. Diese Falschmeldung ähnelt sehr der Warnung vor der “Nadel im Handschuh”
  • NEIN, diese Masche wurde nirgends beobachtet
  • NEIN, es gab keine Opfer diesbezüglich

Mimikama: Hört bitte endlich auf mit dem ungeprüften Verbreiten von Statusbeiträgen auf Facebook! Durch dieses unüberlegte Verbreiten verunsichert und verängstigt man andere Nutzer.

Dies ging 2016 sogar soweit, dass durch eine solche Fake-Warnung ein Großeinsatz der Polizei ausgelöst wurde! (Kann man hier nachlesen).

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Mehr von Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)