Abermals geben sich Betrüger als PayPal aus und versenden folgende gefälschte E-Mail:

Der Betreff lautet: “Wichtig – Aktualisierung Ihrer Daten”. Dem Nutzer wird vorgemacht, dass er seine Daten zu aktualisieren hätte. Als Begründung wurde hier ein Verlust einiger Daten im Hauptrechenzentrum in Luxemburg vorgegeben. Zudem entschuldigt sich PayPal bei seinen Kunden in der E-Mail und man wird darauf hingewiesen, dass man seine Adresse- und Zahlungsdaten korrekt einzugeben hätte, damit keine Komplikationen mit dem jeweiligen PayPal-Konto im Nachhinein entstehen können.

Drohung!

In der E-Mail droht man dem Kunde mit der Sperre seines PayPal-Kontos, wenn er seine Daten nicht korrekt angebe.

Es handelt sich um diese E-Mail:

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Die E-Mail als Wortlaut:

Aktualisierung Ihrer Daten

Hallo,

Aufgrund von Verlusten einiger Daten in einer unserer Hauptrechenzentren in Luxemburg, bitten wir Sie Ihrer Kontodaten zu aktualisieren. Bitte melden Sie sich dazu in unserem Kundenpanel ein unter folgendem Link.
Wir möchten uns aufrichtig für dieses Verfahren entschuldigen und bitten Sie Ihre Adresse- und Zahlungsdaten korrekt einzugeben, damit keine Komplikation mit ihrem PayPal Konto im Nachhinein entstehen können oder wie bei nicht Anschluss des Verfahrens ihr Konto aufgrund der fehlenden Daten sperren müssen.
Als Entschuldigung werden wir Ihnen nach Abschluss dieses Verfahrens 10,- Euro auf Ihr PayPal Konto überweisen*, damit wir Ihnen nicht den Sommer vermiesen!

Hinweis: Bei dieser e-Mail handelt es sich um eine Fälschung!

Folgt man dem Link in der E-Mail. dann gelangt man zwar auf eine Webseite die jener von PayPal wirklich sehr ähnlich sieht, aber man beachte die dazugehörige URL! Es handelt sich dabei NICHT um die korrekte Webseite von PayPal.

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Eine gute Schutzsoftware macht sofort darauf aufmerksam, dass hier etwas im Busch ist und weist darauf hin, dass hier Daten gesammelt werden.

Name, Logo und Corporate Design werden hier missbräuchlich genutzt, um eine Scheinauthentizität aufzubauen und den Empfängern dieser E-Mail vorzuspielen, dass es sich um eine echte Mail von PayPal handelt.

Wer auch immer hinter dieser gefälschten Webseite steckt – es dürfte mitnichten PayPal sein.

Überlässt man nun diesen Hintermännern seine Daten, haben diese das Passwort und somit Zugang zum Konto ihres Opfers und können nun uneingeschränkt shoppen gehen.

 

Darum muss der Nutzer besonders aufmerksam sein, wem er seine persönlichen Daten überlässt!

Ich bin Opfer geworden – was kann ich tun?

Auch bei aller Vorsicht kann es passieren, dass man in eine Falle tappt. Ist das Passwort erst einmal bei den Betrügern, kann man trotzdem noch Schlimmeres verhindern:

  1. Nimm unverzüglich Kontakt mit dem Unternehmen auf, für das deine persönlichen Benutzer- oder Login-Daten geklaut wurden. Bitte telefonisch beim Kundendienst um Sperrung Deines Accounts. Speziell bei Banken ist rund um die Uhr eine Sperr-Hotline erreichbar, die genau für solche und ähnliche Fälle existiert. Schildere Deinen Fall und umgehend wird Dein Account bzw. Benutzerbereich mit den alten Login-Daten nicht mehr erreichbar sein.
  2. Melde Dich beim Benutzerkonto an und prüfe, ob Du Dich noch einloggen kannst. Ist dies noch möglich, gehe umgehend zu dem Bereich, in dem Du Deine aktuellen Login-Daten ändern kannst. Lege ein neues Passwort fest und ändere, wenn möglich, auch den Benutzernamen und die hinterlegte Kontaktadresse.
  3. Kontrolliere umgehend, ob bereits Kontoänderungen oder Transaktionen vorgenommen wurden, denn meist sind Kriminelle sehr schnell. Überprüfe, ob beispielsweise Waren gekauft oder Abbuchungen vorgenommen wurden, für die Du selbst nicht verantwortlich bist. Sollte dies der Fall sein, informiere sofort den Kundenservice des jeweiligen Anbieters.
  4. Dokumentiere alle Auffälligkeiten. Fertige Screenshots an, drucke Kontoauszüge und die Phishing-Mail aus bzw. leite die E-Mail an das Unternehmen weiter, in dessen Namen die Internetkriminellen die Phishing-Mail versendet haben.
  5. Kontaktiere einen auf Internetbetrug spezialisierten Rechtsanwalt, schildere ihm Deinen Fall und reiche alle Dokumente ein, die mit dem Betrug in Zusammenhang stehen. Du solltest den Anwalt auch dann kontaktieren, wenn du bis dato noch keinen Schaden verzeichnen konntest.
  6. Eine 2-Faktor-Authentifizierung (sofern angeboten) verhindert Zugriffe auch dann, wenn Betrüger durch Phishing an die Zugangsdaten gelangt sind.

Übrigens gibt es auch beim Phishing Hoffnung, dass gestohlene Gelder, beispielsweise beim Onlinebanking, durch Banken ersetzt werden. Grundlage dafür bildet das Bürgerliche Gesetzbuch. Nach § 675u BGB sind Zahlungsdienstleister verpflichtet, bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen die entwendeten Zahlungsbeträge zu ersetzen. Allerdings gilt dies nur, wenn der Betroffene seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist. Weitere Informationen zur Rechtsgrundlage im Schadensfall findest Du hier.

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