Da haben wir den Salat! Wenn man sich jahrelang auf Facebook oder WhatsApp mit Falschnachrichten über vergiftete Produktproben scheu macht, passsiert sowas:

Procter & Gamble bewirbt derzeit seine Marke Oral-B in Bonner Briefkästen mit einer Produktprobe. Die Zahnpasta, die Zahnfleisch und Zahnschmelz pflegen soll, kommt für viele Menschen in Bonn jedoch zu überraschend: Kurzerhand haben viele Menschen die Proben gekübelt!

In der Facebook-Gruppe „Nettwerk Bonn“ wurden die Produktproben diskustiert (Meldung mittlerweile gelöscht laut General-Anzeiger Bonn), und dort kommentierten viele Nutzer, dass sie von vergifteten Proben ausgegangen seien. Das hat sie dazu bewegt, diese Proben nicht zu nutzen. Mehr dazu hier:

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Doch woher kommen diese Ängste?

Alte Narrative!

Hier greifen bestimmte sinnstiftende Erzählungen ineinander. Auf der einen Seite die Angst, bei alltäglichen Handlungen mit Gift oder Krankheiten in Berührung zu kommen, auf der anderen Seite das vermeintliche Gift im Briefkasten. Für beide Ängste gibt es eine Menge Falschmeldungen, die teilweise hoh Reichweiten auf Social Media erziehlt haben.

Berühmte Verwandte dürfte diese zwei Falschmeldungen sein:Der vergiftete Brief mit Koranversen (siehe hier) und die vergifteten Produktproben „Fressnapf“ (hier). Beide Geschichten sind falsch, haben jedoch eine sehr große Viralität genossen und weissen eine identische Erzählstruktur auf.

Zwei Falschmeldungen, die durchaus für das Mindsetting vieler Menschen in Bezug auf Produktproben und der Angst vor Produktproben verantwortlich sein können. Übrigens: Im Artikel des General-Anzeiger Bonn gibt es auch Verhaltenstipps, falls man Produktproben bekommen hat und sich in Bezug auf deren Herkunft nicht ganz sicher ist.

Artikelbild: Maxx-Studio – Shutterstock.com

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