„Hetze durch Verschwörungsvideos“ lautet der Titel einer Spiegel TV Produktion, an der wir mitwirken durften.

Wie sehr können Falschmeldungen unser Handeln beeinflussen? Auf Social Media sind Falschmeldungen täglich anzutreffen. Manche sind eher harmloser Natur, bzw. unwesentliche Kettenbriefe, andere Falschmeldungen jedoch sind deutlich gefährlicher.

Häufig findet man bewusst manipulierte Inhalte vor oder bestimmte Autoren betreiben bewusst Desinformation oder interpretieren Inhalte mit voller Absicht falsch. In diesen Situationen wird dann meist von „Fakenews“ gesprochen (vergleiche).

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Diese Falschmeldungen können durchaus beeinflussend wirken. Spiegel TV hat uns zu verschiedenen Falschmeldungen befragt und auch mit Betroffenen gesprochen, den Ausschnitt zur Sendung vom 9. Dezember 2019 zeigen wir euch hier.

Spiegel Online schreibt: Sie verdrehen Tatsachen, lassen wichtige Informationen weg oder verleumden alles, was nicht ins Weltbild passt: Mit kruden Verschwörungsvideos verbreiten rechte Wutbürger ihre eigene Wahrheit, vor allem in sozialen Netzwerken. Der Verein „Mimikama“ in Wien deckt regelmäßig solche Fake-News im Internet auf.

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Falschmeldungen erkennen!

Falschmeldungen, die sich als News ausgeben, kann man grundsätzlich mit ein paar Handgriffen schon selbst enttarnen. Man muss sich zunächst, zumindest nach erweckter Skepsis, die richtigen Fragen stellen und ein paar Griffe anwenden.

1. Kenne dich selbst!
Im Umgang mit Informationen im Netz ist es besonders wichtig, sich selbst, das eigene Medienverhalten und die eigene Erwartungshaltung zu kennen. Wie rezipiert man selbst Inhalte? Ist man in der Lage, auch unangenehme Standpunkte oder Fakten zu akzeptieren? Vor allem: Welche Art von Medien wähle ich für mich in meinem täglichen Konsum?

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2. Überspitzte Darstellung
Jetzt geht es um den Inhalt selbst. Es ist wichtig, eine Art Bewusstsein zu haben, wann ein Inhalt falsch, verändert oder tendenziös dargestellt ist. Wenn man diverse Narrative kennt, ist das in diesem Bereich recht hilfreich. Falschmeldungen bedienen sich gerne eines bestimmten Framings.

Eine überspitzte Darstellung eines Inhaltes unter Auslassung von umsichtigen Erklärungen sollte ein erstes Alarmsignal sein. Viel Meinung, wenig Inhalt, eine kaum belastbare Quelle, wenn überhaupt vorhanden, sowie stark verkürzte und nahezu auf Schlagzeilen komprimierte Darstellungen sollten mit Vorsicht genossen werden.

3. Wer schreibt hier überhaupt?
Schaue in das Impressum einer Webseite oder eines Blogs. Hast Du es mit transparenten und seriösen Angaben zu tun oder eher einer wahllosen und nicht nachvollziehbaren Adressangabe eines Postfaches in Mittelamerika? Oder ist vielleicht sogar gar kein Impressum vorhanden? Nicht vorhandene Ansprechstellen sind eher kritisch einzuordnen.

Ebenso gilt es zu differenzieren: Handelt es sich um einen Meinungsblog oder eine seriöse Presseseite?

4. Inhaltlicher Gegencheck
Finden sich diese Inhalte auf anderen Medienportalen ebenso? Hier hilft eine Googlesuche unter dem News-Reiter. Wurde dieses Thema von verschiedenen Journalisten jeweils behandelt oder findet sich lediglich ein reines Copy&Paste durch anonym betriebene Blogs wieder? Trage Teile der Schlagzeile in die Google Suchzeile ein, ein oftmals gleicher Wortlaut der Meldungen weist auf unreflektierte Kopien hin.

5. Bildercheck
Verrückte Situationen mit harten Bildern: gehört das Bild zu einer Geschichte oder gar die Geschichte zu einem Bild? Sehr verbreitet unter den Falschmeldungen ist der “Hybrid-Fake”, bei dem entweder das Bild eine reale Situation zeigt, der dazu gehörige Text jedoch falsch ist, oder aber ein Textinhalt korrekt ist, jedoch bildlich falsch in Szene gesetzt wird. Hier hilft eine Rückwärtssuche für Bilder:

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Tipp für Fortgeschrittene: Rückwärtssuchen über Google oder TinEye Reverse Image Search werfen zuweilen kein Ergebnis aus, weil sie ein Bild nicht kennen oder gar nicht im Index aufgenommen haben. Hier kann die Bildersuche über Yandex erstaunliche Ergebnisse zuweilen liefern. Falschmeldungen nutzen sehr gerne Bilder aus einem fremden Kontext.

4b & 5b. Filter in Suchmaschinen nutzen
Grenze die Suche ein! Wenn Du bemerkst, dass ein Ergebnis offensichtlich doch nicht so brandneu ist, wie es Dir eine Webseite verkaufen möchte, dann wende im Schachtelprinzip beispielsweise den Zeitfilter an. Filtere Suchergebnisse nach ihrem Erscheinungszeitraum und finde dadurch heraus, wann eine Meldung beispielsweise das erste Mal veröffentlicht wurde.

6. Ja, wir haben eine Suchmaschine!
Ein bequemer Weg unter der Voraussetzung, dass ein bestimmtes Thema bereits bei uns behandelt wurde, ist unsere Suchmaschine! Unter http://hoaxsearch.com/ kannst Du mit Suchbegriffen auf klassische Weise nach Falschmeldungen suchen. Sollte hier unter Anwendung verschiedener Suchbegriffe kein Ergebnis zeigen, dann ist eine direkte Anfrage über unser Kontaktformular möglich.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)