Jugendlichen ist oft nicht bewusst, wie problematisch das Teilen und Empfangen unangemessener Inhalte für sie werden kann.

Aktuell betrifft das vor allem nationalsozialistische Inhalte, die auf WhatsApp verbreitet werden.

Was für Sticker?

In WhatsApp oder anderen Messenger-Diensten kann man neben Text meist nicht nur Fotos und Gifs sondern auch sogenannte Sticker verschicken. Diese erinnern an klassische Sticker, wie man sie von Sammelalben kennt. Inhaltlich handelt es sich meist um niedliche Illustrationen von Tieren, Herzchen, Memes oder andere hurmorvolle Inhalte. Daneben gibt es aber zunehmend auch rassistisch motivierte, frauenfeindliche, antisemitische oder antiislamische Motive. Dass diese nicht nur sehr verletzend und boshaft, sondern sogar rechtswidrig sein können, ist denen, die sie verbreiten, oft gar nicht bewusst.

Das Problem „Nazi-Sticker“
In Österreich stehen die öffentliche Verherrlichung und Anpreisung der Ziele der NSDAP, derer Einrichtungen oder derer Maßnahmen sowie die Leugnung und gröbliche Verharmlosung des nationalsozialistischen Völkermords oder anderer nationalsozialistischer Verbrechen unter sehr strenger Strafe. In diesem Kontext sind auch Sticker zu sehen, die Hakenkreuze zeigen oder den Nationalsozialismus verharmlosen, auch wenn dies den SenderInnen vielleicht gar nicht bewusst ist.

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Wer verschickt Nazi-Sticker?

Sind solche Sticker einmal erstellt, kann jede bzw. jeder diese auch herunterladen, empfangen und teilen. Unsere Erfahrung zeigt, dass bereits Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren solche Sticker kennen und verbreiten. Diese Sticker treffen also auch auf ein Alter, wo die Kinder und Jugendlichen die Inhalte meist noch nicht richtig einschätzen können. Im Geschichtsunterricht geht es in aller Regel erst in der 8. Schulstufe um den 2. Weltkrieg und das nationalsozialistische Gedankengut und auch zuhause werden Kinder selten über solche Inhalte unterrichtet. Obwohl sie über wenig bis gar kein Hintergrundwissen zum Nationalsozialismus verfügen, merken die Kinder aber, dass solche Nazi-Sticker und Co. als Provokation bei Erwachsenen gut wirken. Und so werden sie weitergeteilt – ohne dass die Kinder wissen, dass es sich dabei um rechtswidrige Inhalte handelt.

Hinschauen – Erkennen – Handeln

Stolpern Erwachsene über solche Inhalte auf den Geräten ihrer Kinder oder SchülerInnen müssen sie unbedingt handeln. Das heißt im ersten Schritt die Kinder über die Inhalte aufklären, sie darauf hinweisen, dass es sich dabei um verbotene Inhalte handelt, diese sofort löschen und dafür sorgen, dass diese nicht weitergeteilt werden. Achtung: Damit die Inhalte wirklich gelöscht sind, müssen diese aus dem Messenger (WhatsApp etc.), aus der Galerie, in den automatischen Backups (Cloud-Speicher!) und idealerweise auch von den versteckten Dateien am Handy entfernt werden. Am besten ist es, den automatischen Download in WhatsApp von vornherein zu deaktivieren.

Des Weiteren sollten Sie sich unbedingt an eine darauf spezialisierte Beratungsstelle wenden und die Inhalte melden:

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