Ein Klick, ein aufploppendes Fenster und plötzlich: „Wir stellen Facebook in Kürze ein“ Verwirrung. Ist das soziale Netzwerk, das einst unsere digitale Welt revolutionierte, im Begriff, in einigen europäischen Ländern zu verschwinden? Oder verbirgt sich dahinter eine ganz andere Geschichte? Aktuell erhalten Nutzern von Facebook diese überraschende Benachrichtigung:

„Wir stellen Facebook in Kürze ein“

"Wir stellen Facebook in Kürze ein! Ab Anfang Dezember 2023 ist Facebook im Vereinigten Königreich, in Frankreich sowie in Deutschland nicht mehr verfügbar."
Screenshot: Facebook „Wir stellen Facebook in Kürze ein“

„Wir stellen Facebook in Kürze ein! Ab Anfang Dezember 2023 ist Facebook im Vereinigten Königreich, in Frankreich sowie in Deutschland nicht mehr verfügbar.“

Bei solch einer Nachricht könnte man annehmen, Facebook würde in den genannten Ländern komplett verschwinden. Doch es gibt einen weiteren Hinweis: Eine zweite, leicht variierte Benachrichtigung gibt Aufschluss. Sie lautet:

„Wir stellen Facebook News in Kürze ein

"Wir stellen Facebook News in Kürze ein! Ab Anfang Dezember 2023 ist Facebook im Vereinigten Königreich, in Frankreich sowie in Deutschland nicht mehr verfügbar. Du kannst mit Facebook News verbundene Daten unter "Deine Facebook-Informationen" in den Profileinstellungen herunterladen."
Screenshot: Facebook „Wir stellen Facebook News in Kürze ein“

„Wir stellen Facebook News in Kürze ein! Ab Anfang Dezember 2023 ist Facebook im Vereinigten Königreich, in Frankreich sowie in Deutschland nicht mehr verfügbar. Du kannst mit Facebook News verbundene Daten unter „Deine Facebook-Informationen“ in den Profileinstellungen herunterladen.“

Beim genaueren Hinsehen fällt auf: Es geht hier nicht um Facebook insgesamt, sondern spezifisch um „Facebook News„. Dies wirft das gesamte Szenario in ein neues Licht. Es bleibt aber aktuell noch unklar, ob die erste Nachricht absichtlich in irreführender Form verbreitet wurde oder ob es tatsächlich zwei Nachrichten mit minimalen Unterschieden gibt.

Von anfänglicher Begeisterung bis hin zum komplexen Knoten: Die wechselvolle Reise von „Facebook News“

Als Facebook im Mai 2021 stolz seine Neuerung „Facebook News“ im deutschen Markt präsentierte, war die Vorfreude groß. Hier sollte endlich eine Plattform entstehen, die ihren Nutzern ermöglichte, qualitativ hochwertige Nachrichten aus glaubwürdigen Quellen in einer gebündelten Form zu erhalten. Das Ziel war klar: In einer Zeit, in der Fake News und Desinformation im Netz grassierten, wollte Facebook einen sicheren Hafen für Informationshungrige bieten. Das Versprechen eines kuratierten Nachrichtenfeeds, in dem Vertrauen und Qualität an erster Stelle standen, lockte viele an.

Aber wie so oft im Leben, hielt die Anfangseuphorie nicht lange an. Weniger als zwei Jahre nach dem triumphalen Start scheint „Facebook News“ in nicht weniger als drei Kernmärkten – Deutschland, Frankreich und Großbritannien – vom Aus bedroht zu sein. Ein solches Ende hätte man damals kaum für möglich gehalten. Aber was hat zu diesem plötzlichen Kurswechsel geführt?

Juristische Hürden und die immerwährende Kritik

Mit der Umstrukturierung von Facebook zu Meta hat das Unternehmen nicht nur einen neuen Namen, sondern auch eine Reihe von Herausforderungen geerbt. Das Rampenlicht, in dem sich Meta – und insbesondere „Facebook News“ – befand, wurde immer heißer, und zahlreiche rechtliche Auseinandersetzungen überschatteten den ursprünglichen Glanz des Projekts.

Die Vorwürfe waren vielfältig: Von Beschuldigungen, dass Meta die Inhalte von Medienorganisationen unangemessen nutzte und monetarisierte, ohne einen fairen Anteil an die Content-Ersteller abzugeben, bis hin zu Gesetzen in verschiedenen Ländern, die Plattformen wie Meta zur finanziellen Entschädigung von Nachrichtenherausgebern verpflichteten. Diese rechtlichen und ethischen Schlachtfelder ließen „Facebook News“ auf einem schwindelerregend dünnen Seil balancieren.

Die Zukunft dieses einst vielversprechenden Projekts steht nun in den Sternen. Aber die Geschichte von „Facebook News“ dient auch als Erinnerung daran, wie schnell sich die digitale Medienlandschaft verändert und wie wichtig es ist, sich diesen ständigen Neuerungen anzupassen.

Ein Schritt zurück von den Nachrichten

Nach eigenen Angaben will sich Meta von Nachrichteninhalten auf Facebook distanzieren. Mit Nachrichten, die nur einen Bruchteil des Feeds der Nutzer ausmachen, scheint dieser Schritt für das Unternehmen logisch. Doch was bedeutet das für die Nutzer?

Blick auf die globale Landschaft

Mit Kanada, das bereits harte Maßnahmen gegen das Teilen von Nachrichtenlinks ergriffen hat, und Meta’s Entscheidung, sich von News-Inhalten zu entfernen, stellt sich die Frage: Bewegen wir uns in eine Ära, in der soziale Medien sich von aktuellen Nachrichten distanzieren?

Fazit: Die Verwirrung um die Benachrichtigungen war mehr als nur ein einfacher Fehler oder Missverständnis. Es ist ein Zeichen für die sich ändernde Landschaft sozialer Medien und wie diese Unternehmen ihre Rolle in unserer digitalen Welt neu definieren. Während das Ende von „Facebook News“ in einigen Ländern ein Schlag für Medienpartner sein mag, erinnert es uns auch daran, kritisch zu bleiben und die Plattformen, auf denen wir uns täglich bewegen, zu hinterfragen.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
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