Facebook und Instagram blockieren News in Kanada!

Ein digitales Erdbeben: Wie die Blockierung von Nachrichteninhalten durch Meta das Gesicht der Online-Medien verändert

Autor: Tom Wannenmacher

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In einem beispiellosen Schritt hat Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, damit begonnen, alle Nachrichteninhalte auf ihren Plattformen in Kanada zu blockieren. (Wir haben HIER darüber berichtet). Diese radikale Änderung ist eine Reaktion auf den neuen „Online News Act“ in Kanada und wird voraussichtlich in den nächsten Wochen alle Nutzer des Landes betreffen.

Kanada: Der Sturm zieht auf

Meta protestiert damit gegen ein kanadisches Gesetz, das es dazu verpflichtet, mit Nachrichtenverlagen zu verhandeln und sie für ihre Inhalte zu bezahlen. Die Blockade betrifft dabei nicht nur Nachrichtenverlage, die Accounts auf den beiden Plattformen haben, sondern auch Links, die von Nutzern geteilt werden. Wenn zum Beispiel ein Kanadier mit jemandem befreundet ist, der in Kansas lebt, und dieser Kansan einen Link auf Facebook zu einem Artikel teilt, wird der kanadische Freund diesen nicht sehen können.

Facebook selbst schreibt:

Um dem Online News Act zu entsprechen, haben wir den Prozess zur Einstellung der Verfügbarkeit von Nachrichten in Kanada eingeleitet. Diese Änderungen beginnen heute und werden in den kommenden Wochen für alle Nutzer von Facebook und Instagram in Kanada umgesetzt.
Für kanadische Nachrichtenagenturen bedeutet dies Nachrichtenlinks und Inhalte, die von Nachrichtenverlagen und -sendern in Kanada gepostet werden, sind für Personen in Kanada nicht mehr sichtbar. Wir identifizieren Nachrichtenagenturen auf Basis der gesetzlichen Definitionen und Richtlinien des Online News Act.
Für internationale Nachrichtenagenturen bedeutet dies Nachrichtenagenturen und Sender außerhalb Kanadas können weiterhin Nachrichtenlinks und Inhalte posten, aber diese Inhalte sind für Personen in Kanada nicht sichtbar.
Für unsere kanadische Community bedeutet das Personen in Kanada können auf Facebook und Instagram keine Nachrichteninhalte mehr sehen oder teilen, einschließlich Nachrichtenartikel und audiovisuelle Inhalte, die von Nachrichtenagenturen gepostet wurden.
Für unsere internationale Gemeinschaft bedeutet dies für Personen, die unsere Technologien außerhalb Kanadas nutzen, ändert sich nichts an unseren Diensten.

Zwischen den Fronten

Diese Nachricht löste heftige Reaktionen auf Twitter aus, das derzeit in „X“ umbenannt wird. Journalisten der kanadischen Lokalzeitungen IndigiNews und The Sarnia Journal haben sich gegen die Änderung von Meta ausgesprochen. Meta bezeichnet die Änderung als „Geschäftsentscheidung“ und argumentiert, dass es Nachrichten blockiert, um dem Online News Act zu entsprechen.

Der Vorwurf

Meta behauptet weiterhin, dass die kanadische Regierung ihr neues Gesetz „auf der falschen Prämisse aufbaut, dass Meta unangemessen von Nachrichteninhalten profitiert, die auf unseren Plattformen geteilt werden“. Das Unternehmen beharrt darauf, dass Nachrichtenorganisationen tatsächlich davon profitieren, wenn sie ihre Informationen auf ihren Plattformen teilen, und die Menschen nicht zu Facebook oder Instagram kommen, um Nachrichten zu lesen.

Konsequenzen und Reaktionen

Als das Gesetz im Juni die königliche Zustimmung erhielt, kündigte Meta an, seine Drohung wahrzumachen und diesen außergewöhnlichen Schritt zu unternehmen. Google plant eine ähnliche Aktion für lokale Nachrichten, die es mit Inkrafttreten des Gesetzes – „spätestens 180 Tage“ nach der Verabschiedung am 22. Juni – zu blockieren beginnt.

Auswirkungen auf die Medienlandschaft

  1. Störung der Informationsverbreitung: Die Entscheidung von Meta beeinträchtigt den freien Fluss von Nachrichten und Informationen auf seinen Plattformen.
  2. Frustration der Nutzer: Kanadische Benutzer, die gewohnt sind, Nachrichteninhalte auf Facebook und Instagram zu konsumieren, könnten frustriert und enttäuscht sein.
  3. Druck auf andere Plattformen: Plattformen wie Twitter und Google könnten ebenfalls unter Druck geraten, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen.

Fazit

Die Entscheidung von Meta, Nachrichteninhalte in Kanada zu sperren, markiert einen Wendepunkt in der Beziehung zwischen Technologieunternehmen und Nachrichtenverlegern. Sie zeigt, dass die Frage, wie Nachrichten online verbreitet und monetarisiert werden, immer komplexer und umstrittener wird. Die Auswirkungen dieser Entscheidung werden weitreichend sein und könnten die digitale Nachrichtenlandschaft nachhaltig verändern.

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