Eine E-Mail, welche angeblich vom “PayPal Sicherheitsteam” stammt, informiert über angeblich ungewöhnliche Aktivitäten, die festgestellt wurden. Doch die einzig ungewöhnliche Aktivität ist diese Mail selbst!

Denn bei der folgenden E-Mail handelt es sich um einen Betrugsversuch, welche den Empfängern ihre PayPal-Zugangsdaten entlocken soll – sofern diese ein PayPalkonto besitzen.

Wichtiger Hinweis: Erwähnter Dienst (PayPal) hat mit der Betrugsmasche nichts zu tun. Sie selbst wurden hier Opfer, indem ihr Name missbräuchlich verwendet wird, um Nutzer in die Falle zu locken!

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Der Inhalt dieser E-Mail im barrierefreien Klartext lautet:

Konto temporär eingeschränkt

Hallo ***,

in Ihrem Konto wurden ungewöhnliche Aktivitäten von unserem Sicherheitssystem festgestellt. Um Sie vor möglichen Schaden zu bewahren, wurde Ihr PayPal temporär eingeschränkt. Der Grund dafür kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise ein Kontologin durch einem fremden Gerät oder unbekannten IP-Adresse.
Diese Einschränkung kann durch Bestätigung Ihrer Identität umgehend aufgehoben werden. Klicken Sie auf Verifizierung jetzt durchführen, um den Verifizierungsvorgang zu beginnen.
Warum ist dieser Schritt nötig?
Diese Maßnahme ist notwendig, um Sie als rechtmäßigen Besitzer identifizieren zu können. Wir möchten dadurch verhindern, dass sich Dritte Zugang zu Ihrem PayPal-Konto verschaffen. Auch möchten wir Sie vor einem finanziellen Schaden und den damit verbundenen Folgen bewahren.

Identität bestätigen

Phishing!

Beim Laden der Seite warnte unser Phishingschutz von Kaspersky Internet Security direkt, dass es sich um einen Phishingbetrug handelt:

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Tatsächlich wird man hier auf eine Seite geleitet, welche unter der Adresse “httpsdaten-verifizierung-schutzserver.tech” auftaucht. Bei diesem Adresskonstrukt hat sich jemand offensichtlich sehr viel Mühe gegeben, denn man hat die Buchstabenkombination “https” in die Adresse gequetscht, sowie das Kürzel “.tech” gewählt, um den Besucher der Seite zu blenden.

Vorsicht! Durch diese stark konstruierte Adresse soll eine Scheinsicherheit aufgebaut werden. Ein Hinweis speziell zu dem eingefügten “https”: ein vorangehendes https als gesicherte Verbindung ist IMMER durch einen Punkt (.) von der Adresse getrennt. Bei dieser Adresse handelt es sich eindeutig um eine Phishingfalle!

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Der Besucher der Seite wird dazu aufgefordert, Eingaben zu tätigen. Bitte keine gültigen Daten in diese Login-Felder eingeben, denn diese landen direkt in den Händen unbekannter Betrüger.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personendaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anredejedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Tipp am Smartphone: einen Link andrücken und halten, bis sich ein Dialogfenster mit der Linkvorschau öffnet. Daran kann man erkennen, wohin ein eingebetteter Link führen soll.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

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Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)