In der heutigen digitalen Welt, in der ein einfacher Klick unerwartete Folgen haben kann, sind ungewollte Abonnements auf dem Smartphone ein wachsendes Problem. Viele Verbraucher finden sich plötzlich in einer Abofalle wieder, die unerwünschte Kosten verursacht. Diese Situation entsteht häufig durch das sogenannte „Clickjacking“, bei dem Nutzer durch manipulierte Werbeanzeigen unwissentlich Abonnements abschließen.

Der schleichende Weg in die Abofalle

Das Phänomen des ungewollten Abonnements beginnt meist harmlos: Beim Surfen im Internet stößt man auf eine Werbeanzeige. Ein versehentlicher Klick – vielleicht in der Absicht, die Anzeige zu schließen – kann jedoch weitreichende Folgen haben. Beim Clickjacking wird die Werbeanzeige so manipuliert, dass der Nutzer beim Versuch, sie zu schließen, unwissentlich ein Abonnement abschließt. Der „Kaufen“-Button wird dabei geschickt hinter einem harmlos aussehenden Symbol versteckt. Ohne eindeutige Zustimmung und ohne Kenntnis der damit verbundenen Kosten wird das Abonnement aktiviert und der Nutzer tappt in die Abofalle.

So schützen und wehren Sie sich

Um sich vor ungewollten Abos zu schützen, empfiehlt es sich, bei seinem Mobilfunkanbieter Drittanbietersperren zu aktivieren. Diese Sperren verhindern, dass Einkäufe ohne ausdrückliche Zustimmung über die Handyrechnung abgerechnet werden. Wer dennoch in eine Abofalle getappt ist, sollte schnell handeln: Setzen Sie sich umgehend mit dem Abo-Anbieter in Verbindung, um das Abo zu kündigen und die unrechtmäßig abgebuchten Beträge zurückzufordern. Sollte der Mobilfunkanbieter nicht kooperieren, steht als letzte Möglichkeit die Schlichtungsstelle zur Verfügung.

Vorbeugung und Handlungsempfehlungen

Der beste Schutz vor Abofallen ist Prävention. Neben der Einrichtung von Drittanbietersperren empfiehlt es sich, stets aufmerksam und vorsichtig mit Online-Werbung umzugehen. Sollten Sie dennoch in eine Abofalle getappt sein, ist schnelles und entschlossenes Handeln gefragt. Kontaktieren Sie den Abo-Anbieter, fordern Sie Ihr Geld zurück und nutzen Sie gegebenenfalls Schlichtungsstellen.

Tipps zur Nutzung von Smartphone-Einstellungen

Um sich zusätzlich vor ungewollten Käufen oder Abofallen zu schützen, bieten auch die Einstellungen des Smartphones nützliche Funktionen. Eine effektive Maßnahme ist das Deaktivieren von In-App-Käufen in den Einstellungen Ihres Geräts. Dies verhindert, dass Käufe innerhalb von Apps ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung getätigt werden können – ein wichtiger Schutz, insbesondere wenn Kinder Ihr Gerät nutzen. Es wird auch empfohlen, die Einstellungen des Browsers anzupassen, um Clickjacking zu verhindern.

Viele moderne Browser bieten Einstellungen oder Erweiterungen, die das unerwünschte Ausführen von Skripten und Pop-up-Fenstern blockieren – ein wichtiger Schutz gegen die unbemerkte Aktivierung von Abonnements durch manipulierte Webinhalte. Durch die Aktivierung solcher Sicherheitsfunktionen in Ihrem Browser und die bewusste Konfiguration Ihres Smartphones können Sie sich und Ihre Daten wirksam schützen. Es lohnt sich, die Sicherheitseinstellungen regelmäßig zu überprüfen und zu aktualisieren, um sicherzustellen, dass Ihr Gerät gegen neue Bedrohungen gewappnet ist.

Beispiele für gängige Abofallen

Nachfolgend einige Beispiele für gängige Abofallen, die verdeutlichen, wie leicht Nutzer in solche Fallen tappen können:

  1. Die Quizfalle
    Ein Nutzer stößt auf eine Werbeanzeige für ein kostenloses Online-Quiz, das verspricht, die Intelligenz zu messen oder das ideale Superhelden-Alter Ego zu finden. Nach der Teilnahme am Quiz wird der Nutzer aufgefordert, seine Handynummer einzugeben, um die Ergebnisse zu erhalten. Ohne es zu wissen, schließt der Nutzer damit ein wöchentliches Abonnement ab, das hohe Kosten verursacht.
  2. Die Gewinnspielfalle
    Beim Besuch einer Website erscheint plötzlich ein Fenster, in dem dem Nutzer mitgeteilt wird, er habe ein iPhone oder einen anderen wertvollen Preis gewonnen. Um den Preis einzulösen, wird der Nutzer aufgefordert, seine Kontaktdaten einzugeben und einer Dienstleistung zuzustimmen. Dies führt zu einer ungewollten Anmeldung bei einem Premium-Dienst mit regelmäßigen Kosten.
  3. Die Download-Falle
    Auf der Suche nach kostenlosen Spielen, Klingeltönen oder Hintergrundbildern für das Smartphone stößt der Nutzer auf eine Website, die kostenlose Downloads anbietet. Um Zugang zu den Downloads zu erhalten, müssen sie jedoch eine Telefonnummer eingeben oder ein Formular ausfüllen. So werden sie unwissentlich in ein teures Abonnement gelockt.
  4. Die Fake-App-Falle
    In App-Stores oder auf Websites von Drittanbietern werden Anwendungen (Apps) angeboten, die versprechen, beliebte Spiele oder nützliche Tools kostenlos zur Verfügung zu stellen. Nach dem Herunterladen und Installieren der App werden die Nutzerinnen und Nutzer jedoch aufgefordert, sich zu registrieren, wodurch ein Abo mit monatlichen Kosten entsteht.
  5. Die Hotspot-WLAN-Falle
    An öffentlichen WLAN-Hotspots (z.B. in Cafés oder Flughäfen) erscheint eine Anmeldeseite, die den Nutzern einen kostenlosen Internetzugang verspricht. Um sich anzumelden, müssen sie ihre Handynummer eingeben. Durch die Eingabe der Nummer wird unwissentlich ein kostenpflichtiger Dienst abonniert.

Diese Beispiele zeigen, wie vielfältig und kreativ Betrüger sein können, um Nutzerinnen und Nutzer in Abofallen zu locken. Es ist wichtig, immer skeptisch zu sein, wenn persönliche Daten, insbesondere die Handynummer, online angegeben werden sollen und immer das Kleingedruckte zu lesen, um ungewollte Abonnements zu vermeiden.

Fragen und Antworten

Frage 1: Wie kann ich mich vor ungewollten Abonnements schützen?
Antwort 1: Aktivieren Sie die Drittanbietersperre bei Ihrem Mobilfunkanbieter und seien Sie vorsichtig beim Anklicken von Werbung.

Frage 2: Was ist Clickjacking?
Antwort 2: Clickjacking ist eine Methode, bei der Werbeanzeigen so manipuliert werden, dass Nutzerinnen und Nutzer ungewollt Abonnements abschließen, indem sie z. B. auf ein Schließen-Symbol klicken, das in Wirklichkeit einen Kauf auslöst.

Frage 3: Was kann ich tun, wenn ich bereits in eine Abofalle getappt bin?
Antwort 3: Kontaktieren Sie den Abo-Anbieter für eine Kündigung und Rückerstattung und wenden Sie sich bei Problemen an die Schlichtungsstelle.

Frage 4: Wie funktionieren Drittanbieter-Sperren?
Antwort 4: Sie verhindern, dass Einkäufe ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung über Ihre Handyrechnung abgerechnet werden.

Frage 5: An wen kann ich mich wenden, wenn der Mobilfunkbetreiber nicht kooperiert?
Antwort 5: Sie können sich an die Schlichtungsstelle der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) wenden.

Fazit

Ungewollte Abos stellen eine zunehmende Bedrohung für Smartphone-Nutzerinnen und -Nutzer dar. Mit den richtigen Vorkehrungen und einem wachsamen Auge können diese Abofallen jedoch vermieden oder zumindest erfolgreich bekämpft werden. Wichtig ist, dass die Konsumentinnen und Konsumenten ihre Rechte kennen und im Bedarfsfall entschlossen handeln.

Quelle: Watchlist Internet

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