Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) schlägt Alarm: Mit dem Ende des Wintersemesters steigt das Risiko für Studierende, in die Fänge von Finanzvertrieben zu geraten. Diese nutzen oft verlockende Angebote, um junge Akademikerinnen und Akademiker für unpassende Finanz- und Versicherungsprodukte zu gewinnen.

Die Taktik der Finanzvertriebe

Sylvia Schönke, Leiterin des Beratungszentrums der VZB in Potsdam, erklärt, dass Studierende häufig durch kostenlose Seminare oder Bewerbungstrainings angelockt werden. Der wahre Zweck dieser Veranstaltungen ist jedoch oft der Verkauf von Altersvorsorge- und Versicherungsprodukten, die nicht selten an den tatsächlichen Bedürfnissen der Studierenden vorbeigehen.

Risiken und Fallstricke

Ein besonderer Kritikpunkt Schönkes sind die in den Versicherungsverträgen versteckten, hohen Dynamisierungen der Beitragszahlungen. Diese führen zu ansteigenden Provisionszahlungen für die Finanzvertriebe und können bei den Versicherten zu Minusrenditen führen. Insbesondere vor dem Abschluss von Rürup-Rentenversicherungen und kombinierten Altersvorsorgeprodukten mit Risikoabsicherungen wie der Berufsunfähigkeitszusatzversicherung wird gewarnt. Solche Kombiprodukte dienen in erster Linie der Provisionsoptimierung der Vermittler und bieten für die Verbraucher selten Vorteile.

Langfristige Bindung und mangelnde Flexibilität

Ein weiteres Problem stellt die Langfristigkeit und Inflexibilität von Verträgen wie der Rürup-Rente dar. Schönke weist darauf hin, dass diese Verträge das Vermögen der Versicherten über Jahre binden und keine Möglichkeit zur Kündigung oder Kapitalauszahlung bieten. Damit fehlt die Flexibilität für wichtige Lebensereignisse wie Immobilienfinanzierung, berufliche Neuorientierung oder Familiengründung.

Fazit und Empfehlung

Die Verbraucherzentrale empfiehlt Studierenden, sich vor Vertragsschlüssen gründlich zu informieren und unabhängige Beratung in Anspruch zu nehmen. Die scheinbaren Vorteile, wie Steuerersparnisse, sollten nicht über die langfristigen Nachteile und Risiken hinwegtäuschen.

Weitere Informationen und Unterstützung

Für weitere Informationen und Unterstützung besuchen Sie bitte die Website der Verbraucherzentrale Brandenburg oder melden Sie sich für den Mimikama-Newsletter an. Außerdem können Sie sich für unsere Online-Vorträge und Workshops anmelden.

Quelle: verbraucherzentrale-brandenburg

Lesen Sie auch:


Unsere virtuelle Faktencheck-Bewertungsskala: Bei der Überprüfung von Fakten, in der Kategorie der „Faktenchecks„, nutzen wir eine klare Bewertungsskala, um die Zuverlässigkeit der Informationen zu klassifizieren. Hier eine kurze Erläuterung unserer Kategorien:

  • Rot (Falsch/Irreführend): Markiert Informationen, die definitiv falsch oder irreführend sind.
  • Gelb (Vorsicht/Unbewiesen/Fehlender Kontext/Satire): Für Inhalte, deren Wahrheitsgehalt unklar ist, die mehr Kontext benötigen oder satirisch sind.
  • Grün (Wahr): Zeigt an, dass Informationen sorgfältig geprüft und als wahr bestätigt wurden.

Unterstütze jetzt Mimikama – Für Wahrheit und Demokratie! Gründlicher Recherchen und das Bekämpfen von Falschinformationen sind heute wichtiger für unsere Demokratie als jemals zuvor. Unsere Inhalte sind frei zugänglich, weil jeder das Recht auf verlässliche Informationen hat. Unterstützen Sie Mimikama

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)