Foto-Fälschung: Nein, Annalena Baerbock ist nicht „vor Ort“ in einer Nervenklinik
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Ein Vorteil hat die Bundestagswahl: Manche Menschen eignen sich Kenntnisse in Bildbearbeitungs-Programmen an, die sich gut in jedem Lebenslauf machen.
Nun könnte man mit solchen Kenntnissen viel anstellen, beispielsweise die eigenen Fotos verschönern, witzige Collagen gestalten, dies sogar beruflich nutzen. Stattdessen nutzen manche es lieber, um beispielsweise die Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, zu veralbern.
Nun kommt es zwar durchaus vor, dass Wahlplakate an ungünstigen Stellen platziert werden, aber gehört das Plakat der Grünen unter einem Wegweiser zur Nervenklinik auch dazu?

Woran ihr die Fälschung erkennt
Das Plakat
Wühlen wir doch erst einmal, wo das Bild entstanden sein könnte.
Auf dem Plakat erkennen wir als Datum den 29. August, als Ort „Schöneiche“. Dieses Plakat findet sich tatsächlich auf der Seite der Grünen in Schöneiche in Brandenburg (siehe HIER). Bei der Bürgerversammlung am 29. August 2019 trat Baerbock als Gast auf.
Die Nervenklinik – Am Rost sollt ihr sie erkennen!
Nun haben wir aber ein Problem: In Schöneiche scheint es gar keine Nervenklinik zu geben. Vielleicht wurde das Plakat ja aber auch in einem Nachbarort fotografiert? Woher kommt das Schild überhaupt?
Schauen wir uns doch das Nervenklinik-Schild genauer an:

Auf dem vergrößerten Foto des Schilds haben wir vier Rostflecken markiert, die gleich wichtig werden.
Denn dieses Schild existiert tatsächlich. Allerdings nicht in Schöneiche und Umgebung, sondern im 435 Kilometer entfernten Bamberg (siehe HIER und HIER). Nehmen wir mal eines der zahlreichen Fotos des Wegweisers und schauen wieder auf die Rostflecken:

Auch bei der forensischen Analyse des Fotos, welches auch auf Twitter geteilt wird, fällt auf, dass zumindest das Schild nachträglich in das Foto montiert wurde.

Die Kollegen von dpa fanden zudem auch noch den Ort, an dem das Foto entstand: am Langenforther Platz in Langenhagen bei Hannover, was deutlich macht, dass auch das Plakat nie dort hing.
Fazit
„Mimikama, was wollt ihr denn, das ist doch nur ein harmloser Fake!“, werden sicherlich wieder einige kommentieren. Stimmt, dieser Fake ist eher harmlos und witzig gemeint. Nichtsdestotrotz reiht er sich in die Reihe vieler Fakes ein, die keinen wirklichen Inhalt übermitteln, sondern den politischen Gegner einfach nur lächerlich machen sollen und zu keiner politischen Diskussion beitragen.
Weitere Quelle: dpa
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