Telefonbetrug hat sich zu einer landesweiten Epidemie entwickelt, und niemand ist davor sicher, das nächste Opfer zu sein. Im Kreis Paderborn kam es kürzlich zu einer erschreckenden Welle von Telefonbetrügereien, bei der drei Opfer insgesamt rund 80.000 Euro verloren. Doch was genau steckt dahinter und wie kann man sich schützen?

Schockanrufe: Die Masche der Betrüger

Ein 58-jähriger Mann aus dem Kreis Paderborn erhielt einen Anruf, der sein Leben für immer verändern sollte. Eine weinende Frau, die sich als seine Tochter ausgab, schilderte ihm das Grauen eines schweren Autounfalls. Kaum hatte sie aufgelegt, meldeten sich zwei angebliche Rechtsvertreter, die sich als Richter und Staatsanwalt ausgaben. Der ‚Tochter‘ drohte Untersuchungshaft, es sei denn, er zahle eine hohe Kaution.

Er folgte den Anweisungen der vermeintlichen Rechtsvertreter und übergab das Geld vor dem Amtsgericht Paderborn in der Hoffnung, seine Tochter zu retten. Doch die erhoffte Erleichterung blieb aus – er war einem raffinierten Telefonbetrug aufgesessen.

Wiederholung des Schreckens: Die weiteren Opfer

Mit ähnlichen Methoden wurde weiteres Unheil angerichtet. Diesmal waren es eine 72-jährige Frau und ein 67-jähriger Mann, die ebenfalls Opfer dieser grausamen Betrugsmasche wurden. Wieder war die Tochter angeblich in einen schweren Unfall verwickelt, und diesmal kam ein grausames Detail hinzu: In einem anderen Fahrzeug war eine Mutter von Kindern ums Leben gekommen. Die Betroffenen wurden von angeblichen Staatsanwälten und Polizisten so lange unter Druck gesetzt, bis sie das Geld übergaben.

Die Maske der Professionalität: Wie die Täter vorgingen

Die Täter gingen geschickt vor und konnten ihre Opfer überzeugen. Alle Opfer berichteten, dass die Anrufer akzentfrei Deutsch sprachen und sehr professionell wirkten. Auch der Geldabholer sprach einwandfreies Deutsch und wirkte authentisch.

Vorbeugende Maßnahmen: Die Kampagne „Geschockt am Telefon? – Auflegen!“

Die Polizei Paderborn warnt eindringlich vor solchen Telefonbetrügereien und führt die Aktion „Geschockt am Telefon? – Auflegen!“. Sie weist darauf hin, dass ein Unfall von Polizei und Staatsanwaltschaft niemals so „bearbeitet“ wird, wie es die Betrüger am Telefon darstellen.

Die Polizei rät, sofort aufzulegen, das angeblich verunglückte Familienmitglied selbst anzurufen und bei der echten Polizei Anzeige zu erstatten.

Die Polizei handelt: Informationsmaterial und Aufklärungsarbeit

Um das Problembewusstsein zu schärfen, verteilt die Paderborner Polizei seit Monaten Plakate, Flyer und Postkarten in Unternehmen und Vereinen im gesamten Kreis Paderborn. Die Botschaft ist klar: Nehmen Sie das Material mit und legen Sie es neben das Telefon, um im Falle eines Anrufs daran erinnert zu werden.

Auch regelmäßige Gespräche mit Familienmitgliedern über dieses Thema können helfen, die Erinnerung an diese Betrugsmasche wach zu halten und so möglicherweise zukünftigen Opfern vorzubeugen.

Die Bedrohung geht weiter: Der WhatsApp-Betrug

Die Bedrohung durch Betrüger hört nicht am Telefon auf. Auch der so genannte WhatsApp-Betrug, bei dem ein vermeintliches Familienmitglied eine neue Handynummer schickt und „dringend“ eine Geldüberweisung benötigt, ist eine wachsende Bedrohung. Hier empfiehlt die Polizei, nicht darauf einzugehen und die Nummer zu sperren.

Fazit

Telefonbetrug ist eine erschreckende Realität in unserer modernen Welt. Wir alle, ob jung oder alt, sind potentielle Opfer. Es ist wichtig, dass wir lernen, uns und unsere Lieben zu schützen. Schließlich sind wir stärker, wenn wir informiert sind und zusammenhalten. Denken Sie also daran, wenn Sie das nächste Mal ans Telefon gehen – es könnte achtzigtausend Gründe geben, es nicht zu tun.

Quelle:

Presseportal
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