Die Behauptung

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock wurde kritisiert, weil sie angeblich eine teure Cartier-Uhr trug.

Unser Fazit

Die Uhr, die Annalena Baerbock beim Weltwirtschaftsforum in Davos trug, war kein Luxusmodell von Cartier, sondern eine günstige Casio-Uhr.

In der Politik wird oft mehr Wert auf Äußerlichkeiten als auf Substanz gelegt. Die Affäre um die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihre vermeintliche Cartier-Uhr ist ein Paradebeispiel dafür, wie leichtfertig Behauptungen im Internet verbreitet werden, ohne die Fakten zu prüfen.

Gerüchte/Behauptungen zur vermeintlichen Cartier-Uhr

Im Internet kursierte das Gerücht, Baerbock trage eine teure Cartier-Uhr im Wert von 38.700 Euro. Diese Vermutung basierte auf einem Foto von ihr beim Weltwirtschaftsforum in Davos.

Screenshot Facebook (hier archiviert)
Screenshot Facebook (hier archiviert)

Bewertung

Bei näherer Betrachtung der Uhr stellt sich jedoch heraus, dass es sich nicht um das genannte Cartier-Modell handelt, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Modell der Marke Casio, das etwa 60 Euro kostet.

Fakten

Mehrere Indizien sprechen dafür, dass es sich bei Baerbocks Uhr nicht um einen Luxusartikel handelt:

  • Die Qualität des Fotos: Auf dem Originalfoto ist die Uhr kaum zu erkennen. Hochauflösende Bilder auf anderen Plattformen zeigen jedoch deutlichere Details.
  • Häufigkeit des Tragens: Baerbock wurde mehrfach mit derselben Uhr gesehen, was für ein hochpreisiges Luxusaccessoire untypisch wäre.
  • Merkmale der Uhr: Die Uhr hat ein goldfarbenes Armband und ein quadratisches Gehäuse mit Digitalanzeige – Merkmale, die nicht auf das Cartier-Modell zutreffen.
  • Ergebnisse der Recherche: Eine Internetrecherche und Informationen von der Casio-Website deuten darauf hin, dass es sich um ein Casio-Modell handelt, das der Baerbock-Uhr optisch ähnelt.
  • Identifizierung durch Dritte: Ein „Spiegel“-Redakteur ermittelte mit Hilfe von Nutzern einer Online-Plattform, dass es sich um das Casio-Modell „LA680WEGA“ handelt. Diese Information wurde von verschiedenen Medien aufgegriffen, denn der User mit dem entscheidenden Hinweis dürfte Baerbocks Ehemann Daniel Holefleisch sein.
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Fazit

Die Annahme, Baerbocks Uhr sei ein Symbol für dubiose Geschäfte, beruht auf einer grundlegenden Fehlinterpretation. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, Behauptungen kritisch zu hinterfragen und sich auf Fakten zu stützen, statt voreilige Schlüsse zu ziehen.

Die genaue Überprüfung von Informationen und die kritische Auseinandersetzung mit Gerüchten sind entscheidend, um Fehlinterpretationen und Falschinformationen entgegenzuwirken.

Quelle: DPA

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