Bienenwachstücher: Selbstgemacht mit Folgen?

In der heutigen Zeit werden Alternativen für Plastikfolien immer bedeutsamer. Momentan sind Bienenwachstücher als nachhaltiger Ersatz im Trend. Doch bei der Verwendung und der Eigenherstellung sollte Vorsicht geboten sein.

Autor: Nick L.

Für den Transport oder zum Schutz vor Keimen – wer lange etwas von seinen Lebensmitteln und ihren Resten haben möchte, muss sie besser vor Umwelteinflüssen schützen, z.B. mit Verpackungsmaterial. Zur jetzigen Zeit greifen Menschen dabei vor allem nach Bienenwachstüchern. Auch als selbstgemachtes Weihnachtsgeschenk steht die nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kunststofffolien hoch im Kurs. 

Doch Vorsicht: In seinem  weist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) auf Gefahren im Umgang mit dem Verpackungsmaterial hin. Bei falscher Verwendung, Reinigung oder Eigenherstellung können Schadstoffe in die Lebensmittel gelangen.

Wer zu Weihnachten selbstgemachte Bienenwachstücher verschenken will, sollte auf drei wichtige Dinge achten:

Der Stoff als Basis des Bienenwachstuches

Bienenwachstücher kommen mit Lebensmitteln in Berührung. Daher muss sich der gewählte Stoff für den Lebensmittelkontakt eignen.

„Zufällig ausgewählte und gefärbte Textilien können ihre Druckfarbenbestandteile an das Lebensmittel abgeben“.

Saskia Vetter, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH)

Schadstoffe wie primäre aromatische Amine werden vom BfR teilweise als krebserzeugend eingestuft. Bei der Stoffwahl sollten Verbraucher daher darauf achten, ungefärbte und unbedruckte GOTS-zertifizierte Baumwolle zu verwenden. Diese sollte vor der Verarbeitung gewaschen und getrocknet werden.

Das Wachs

„Keinesfalls sollten alte Kerzenreste als Wachs für das Tuch dienen, denn auch hier lauern Schadstoffe“.

Saskia Vetter, Lebensmittelexpertin der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH)

Eine nachhaltige Alternative mag im ersten Augenblick Bienenwachs sein. Doch Vorsicht: Häufig sammeln Bienen Nektar von Blüten, die mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden. Wird dieses Wachs für Wachstücher verwendet, können die für den Menschen schädlichen Stoffe auf die Lebensmittel übergehen und darüber in den Körper gelangen. Außerdem sollten Verbraucher darauf achten, dass das verwendete Bienenwachs nicht mit mineralölbasierten Stoffen wie Paraffinwachs gestreckt wurde. Erst wenn das Bienenwachs den Anforderungen als Lebensmittelzusatzstoff entspricht, ist eine gesundheitsschädliche Verunreinigung mit Schadstoffen ausgeschlossen.

Das Öl

Um Bienenwachstücher geschmeidig zu machen, wird häufig Jojobaöl eingesetzt. Dieses kann vor allem bei fettigem Verpackungsgut in das Lebensmittel übergehen. In  Tierversuchen wurde bereits eine toxische Wirkung nachgewiesen. Die VZSH rät daher davon ab, Jojobaöl für die Herstellung von Bienenwachstüchern zu verwenden.

Mehrwegverpackungen – Alternativen zur Alternative

Auch wenn alle Kriterien für ein sicheres selbstgemachtes Bienenwachstuch erfüllt sind, empfiehlt sich ein verantwortungsvoller Umgang mit dem alternativen Verpackungsmaterial. Aufgrund ihrer Beschaffenheit wird häufig geraten, die Tücher nur mit lauwarmen Wasser und etwas Spülmittel zu reinigen. Krankmachende Keime lassen sich so aber nur unzureichend entfernen. Im Zweifel müssen verunreinigte Bienenwachstücher entsorgt werden.

Alternativen zur Alternative können Mehrwegverpackungen aus Glas, Edelstahl oder Kunststoff sein. Diese Materialien sind häufig spülmaschinengeeignet, lassen sich also bei hohen Temperaturen und mit Reinigungsmitteln keimfrei säubern. Auch sie schützen Lebensmittel vor Umwelteinflüssen und sind noch unbedenklicher und umweltschonender als Bienenwachstücher.

Weitere Informationen zu Bienenwachstüchern finden Verbraucher HIER.

Quelle:

Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein

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