Kein Fake: Britischer Patient hatte 505 Tage lang ununterbrochen COVID-19

Bis zum Tod war ein Patient in Großbritannien 505 Tage lang an COVID-19 erkrankt – die bisher am längsten beobachtete Krankheitsdauer.

Autor: Ralf Nowotny

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Bereits 2021 verstarb der Patient, der mit acht anderen Patienten an einer Studie teilnahm, in einem Krankenhaus, doch jetzt erst wurde der Fall auf dem Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Lissabon, Portugal, vorgestellt. Ob der namentlich nicht genannte Patient auch an COVID-19 verstarb, ist nicht bekannt, da er laut den Ärzten neben einer Immunschwäche auch andere Krankheiten hatte, doch die Beobachtungen brachten wichtige Erkenntnisse bezüglich Mutationen des Virus.

Persistentes COVID-19: Selten und anders als Long COVID

Während Long COVID immer häufiger auftaucht, ist eine dauerhafte COVID-19 Erkrankung eher selten. Bei Long COVID ist das SARS-CoV-2 Virus nur für eine Weile im Körper, doch die Symptome bleiben dauerhaft, während bei einer anhaltenden COVID-19 Erkrankung das Virus aktiv im Körper verbleibt, sich repliziert – und auch mutiert.

Jedes Mal, wenn die Forscher in der Studie Patienten untersuchten, analysierten sie den genetischen Code des Virus, um sicherzugehen, dass es sich um denselben Stamm handelte und dass die Patienten nicht mehr als einmal mit COVID-19 infiziert wurden. Die genetische Sequenzierung zeigte jedoch, dass sich das Virus in dem britischen Patienten im Laufe der Zeit veränderte und im Zuge seiner Anpassung mutierte.

Die Mutationen ähnelten denen, die später in weit verbreiteten Varianten auftraten, so Dr. Luke Blagdon Snell, ein Experte für Infektionskrankheiten am Guy’s & St. Thomas‘ NHS Foundation Trust, obwohl keiner der Patienten neue Mutanten hervorbrachte, die zu bedenklichen Varianten wurden. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass sie das Virus auf andere übertragen haben.

Die Studie

In der auf dem Kongress vorgestellten Studie, die noch nicht veröffentlicht ist, wurde untersucht, welche Mutationen bei Menschen mit besonders langen Infektionen auftreten und ob sich Varianten entwickeln. An der Studie nahmen neun Patienten teil, die mindestens acht Wochen lang positiv auf das Virus getestet wurden. Alle hatten ein geschwächtes Immunsystem aufgrund von Organtransplantationen, HIV, Krebs oder der Behandlung anderer Krankheiten.

Wiederholte Tests ergaben, dass ihre Infektionen im Durchschnitt 73 Tage anhielten. Zwei hatten das Virus mehr als ein Jahr lang. Der bisher längste bekannte Fall, der mit einem PCR-Test bestätigt wurde, dauerte 335 Tage, so die Forscher.

Fünf der neun Patienten lebten am Ende der Studie, die von 2020 bis 2021 lief, noch. Bei zwei von ihnen ist die Infektion ohne Behandlung abgeklungen, bei zwei nach der Behandlung, und einer hat immer noch COVID-19. Bei der letzten Nachuntersuchung Anfang 2022 hatte die Infektion bei diesem Patienten 412 Tage gedauert.

Immungeschwächte Personen weiterhin gefährdet

Es darf nicht vergessen werden, dass mit der Aufhebung der meisten Corona-Maßnahmen die Pandemie noch längst nicht vorbei ist. Insbesondere immungeschwächte Personen, ob durch Krankheit oder durch nötige Medikamente, sind gefährdet, Long COVID oder das bisher noch seltene persistente COVID-19 zu bekommen.

Und da liegt auch die Gefahr: Falls persistentes COVID-19 häufiger auftritt, erhöht sich auch die Möglichkeit von Mutationen, die sich in solchen Erkrankten häufiger entwickeln und verbreiten können – und diese Möglichkeit steigt, je mehr Personen nun wieder ohne Schutzmasken einkaufen und auf Festivals, Konzerte und Partys gehen.

Dr. David Strain von der medizinischen Fakultät der Universität Exeter: „Obwohl Omikron bei diesen Personen nicht auftrat, zeigt dies einen sehr klaren Weg auf, über den impfstoffresistente Varianten entstehen können. Während wir bei BA.2 das Glück hatten, dass die Mutation mit einer weniger schweren Krankheit verbunden ist, gibt es keine Garantie, dass die nächste Iteration die gleiche sein wird“.

Artikelbild: Pexels/Engin Akyurt
Quellen: LiveScience, Time, BBC, AP News

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