Die Behauptung

Ein kürzlich aufgetauchtes Foto einer angeblichen Schulmitteilung, die Bußgelder für Unterrichtsstörungen vorsieht, sorgt für Aufsehen.

Unser Fazit

Die angebliche Bußgeldregelung ist nicht Teil der Schulpolitik, sondern stammt aus dem Buch „Martin Luther und die Grundschule“ für die 3. und 4. Es dient ausschließlich als pädagogisches Unterrichtsmaterial und wird in keiner Schule angewendet.

Das Schreiben suggeriert, dass eine Lehrerkonferenz Bußgelder für Unterrichtsstörungen beschlossen hat. Die Strafen reichen von 3 Euro für Lachen bis zu 20 Cent für das Sprechen mit dem Nachbarn.

Screenshot des Informationsschreibens zum Bußgeldkatalog
Screenshot des Informationsschreibens zum Bußgeldkatalog

Werden die Bußgelder nicht bezahlt, gibt das Note 5 für das Verhalten des jeweiligen Schülers.

Die Wahrheit hinter dem Bußgeldkatalog

Die Verbreitung des Fotos ohne Kontext hat zu Missverständnissen und Verunsicherung geführt. Jedoch ist das Schreiben Teil eines Unterrichtsmaterials für Grundschulklassen aus dem Buch „Martin Luther und die Grundschule“. Es dient als didaktisches Hilfsmittel, um Schülern das Thema Ablass zu Luthers Zeiten näherzubringen.

Kein tatsächlicher Einsatz in Schulen

Kurz: Einen solchen Bußgeldkatalog gibt es an deutschen Schulen nicht. Keine Schule in Deutschland oder anderswo hat ein solches System eingeführt. Der Lehrplan und die Disziplinarmaßnahmen an Schulen folgen strengen Richtlinien, die solche Bußgelder nicht vorsehen.

Fazit

Die im Internet verbreitete Bußgeldregelung für Schulen ist ein fiktives Beispiel aus einem Lehrbuch und hat keine Grundlage in der realen Schulpolitik. Sie dient lediglich als pädagogisches Hilfsmittel im Rahmen des Geschichtsunterrichts über Martin Luther und darf nicht als reale Disziplinarmaßnahme missverstanden werden.

Interessiert an weiteren Faktenchecks und wahrheitsgemäßen Geschichten aus der digitalen Welt? Melde dich für den Mimikama-Newsletter an und entdecke das vielfältige Medienbildungsangebot von Mimikama. Es ist immer besser, vorbereitet zu sein.

Das könnte auch interessieren:

Der KI-generierte Albtraum des Kindesmissbrauchs ist da
Betrugsalarm: Die Masche mit „Click Office World“-Rechnungen
Faktencheck: KI lässt Weidel, Scholz, Baerbock & andere Politiker „fremde Sprachen“ sprechen

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)