Eine aktuelle Umfrage von Lufthansa Industry Solutions (LHIND) zeigt, dass die Sicherheit von Cyber-Systemen als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Doch das ist weit von der Realität entfernt. Mehr als 1.000 Mitarbeiter deutscher Unternehmen wurden befragt und die Ergebnisse sind alarmierend: Nur jeder zweite Mitarbeiter sieht das eigene Unternehmen durch Hackerangriffe bedroht.

Diese Wahrnehmung steht in krassem Gegensatz zur wachsenden Bedrohung durch Cyberkriminalität, die nicht nur die Datenintegrität, sondern auch die finanzielle Stabilität von Unternehmen gefährdet.

Die Wahrnehmungslücke

Diese Wahrnehmungslücke bei den Mitarbeitern ist besonders besorgniserregend, da Unachtsamkeit und mangelndes Wissen als Hauptursachen für die Anfälligkeit gegenüber Online-Angriffen identifiziert wurden. Das Fehlen eines grundlegenden Verständnisses von Online-Sicherheitspraktiken unter den Mitarbeitern kann digitalen Bedrohungen Tür und Tor öffnen.

Obwohl das Bewusstsein für Risiken in den Führungsetagen vorhanden sein mag, zeigt die Umfrage, dass dieses Bewusstsein noch nicht alle Ebenen der Unternehmenshierarchie durchdrungen hat.

Die Kosten der Ignoranz

Diese Kosten können verheerend sein. Laut BITKOM waren im Jahr 2022 mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen von digitaler Sabotage betroffen, mit einem jährlichen Gesamtschaden von über 200 Milliarden Euro. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien überdenken müssen. Die kommende EU-Verordnung NIS2 setzt neue Maßstäbe für die Sicherheitspflichten von Unternehmen, insbesondere im Mittelstand.

Maßnahmen und Verantwortlichkeiten

Die Verantwortung für die Umsetzung wirksamer Online-Sicherheitsmaßnahmen verlagert sich zunehmend auf das Management. Dieser Paradigmenwechsel erfordert, dass die Unternehmensleitung ihre Rolle nicht nur als Entscheidungsträger, sondern auch als Wächter der digitalen Sicherheit versteht. Es geht nicht mehr nur darum, Technologie zu nutzen, sondern sie aktiv zu schützen.

Die Notwendigkeit, ein tiefgreifendes Verständnis für Online-Risiken zu entwickeln und dieses Wissen im gesamten Unternehmen zu verbreiten, war nie dringender.

Fragen und Antworten zur Cyber-Sicherheit

Frage 1: Warum ist ein Bewusstsein für Online-Sicherheit in Unternehmen wichtig?
Antwort 1: Ein hohes Bewusstsein für Cyber-Sicherheit schützt vor Datenverlust, finanziellen Verlusten und Reputationsschäden. Es ermöglicht Unternehmen, Bedrohungen proaktiv zu begegnen und Risiken zu minimieren.

Frage 2: Was sind die größten Herausforderungen bei der Verbesserung der Cyber-Sicherheit in Unternehmen?
Antwort 2: Die größten Herausforderungen sind die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Implementierung effektiver Sicherheitsmaßnahmen und die kontinuierliche Anpassung an neue Bedrohungsszenarien.

Frage 3: Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter effektiv für Cyber-Risiken sensibilisieren?
Antwort 3: Unternehmen können durch regelmäßige Schulungen, Simulationen von Cyber-Angriffen und die Schaffung einer Cyber-Sicherheitskultur, in der Sicherheitspraktiken in die täglichen Arbeitsabläufe integriert werden, das Bewusstsein für Cyber-Risiken schärfen.

Frage 4: Welche Rolle spielt das Management bei der Cyber-Sicherheit?
Antwort 4: Die Unternehmensleitung spielt eine entscheidende Rolle, indem sie der Sicherheit Priorität einräumt, die erforderlichen Ressourcen bereitstellt und eine Kultur der Wachsamkeit und des Verantwortungsbewusstseins fördert.

Frage 5: Was bedeutet die EU-Verordnung NIS2 für Unternehmen?
Antwort 5: Die NIS2-Verordnung erhöht die Anforderungen an die Netz- und Informationssicherheit von Unternehmen, insbesondere durch die Einführung strengerer Sicherheitsmaßnahmen und Meldepflichten bei Cyber-Vorfällen.

Fazit

Die Unterschätzung von Cyberkriminalität stellt eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit und den Wohlstand von Unternehmen dar.

Die jüngsten Erkenntnisse und rechtlichen Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit für Unternehmen, ihre Sicherheitsstrategien zu überdenken und eine Kultur der Cyber-Sicherheit zu etablieren. Die Verantwortung dafür liegt nicht nur bei den IT-Abteilungen, sondern bei jedem einzelnen Mitarbeiter und insbesondere bei der Unternehmensleitung. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen aktiv werden, um ihre digitale Zukunft zu sichern.


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