In einem Fall von Cyber-Kidnapping in den USA wurde ein Jugendlicher von Kriminellen gezwungen, seine eigene Entführung vorzutäuschen, um Lösegeld von seiner Familie zu erpressen. Die US-Bundespolizei berichtet von mehreren ähnlichen Fällen, die vor allem Jugendliche aus China betreffen.

Doch stellt sich die Frage: Ist Cyber-Kidnapping auch in Deutschland eine realistische Bedrohung?

Das Vorgehen der Täter

Das Besondere an Cyber-Kidnapping ist die Kombination aus digitaler und physischer Bedrohung. Die Täter nutzen soziale Medien und andere Online-Plattformen, um ihre Opfer zu isolieren und unter Druck zu setzen.

In dem Fall aus den USA wurde ein Jugendlicher in die Wildnis geschickt, um Fotos von sich in scheinbarer Gefangenschaft zu machen, mit denen dann seine Familie erpresst wurde. Diese Methode der inszenierten Entführung in Kombination mit Cyber-Bedrohungen ist relativ neu und stellt eine ernsthafte Bedrohung dar.

Cyber-Kidnapping in Deutschland?

Laut Prof. Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger, Leiter des Instituts für Cyberkriminologie an der Fachhochschule der Polizei in Brandenburg, ist ein solches Vorgehen in Deutschland bisher nicht bekannt. Er weist aber darauf hin, dass die fortschreitende digitale Vernetzung und die Verfügbarkeit neuer Technologien solche Methoden auch hierzulande möglich machen. Insbesondere die Möglichkeit, Situationen im Netz vorzutäuschen, kann solche kriminellen Aktivitäten begünstigen.

Schutzmaßnahmen

Um sich vor Cyber-Kidnapping zu schützen, empfiehlt Rüdiger, persönliche Informationen nicht öffentlich in sozialen Medien zu teilen und bei Kontaktaufnahmen von Unbekannten vorsichtig zu sein. Außerdem sollte man lange und komplexe Passwörter verwenden, Standardpasswörter ändern und regelmäßig Updates und Antivirensoftware nutzen.

Bei verdächtigen Anfragen oder Aufforderungen sollte im Zweifelsfall die Polizei kontaktiert werden.

Das Phänomen Cyber-Kidnapping

Cyber-Kidnapping ist eine Form der Erpressung, bei der Kriminelle ihre Opfer online bedrohen und oft mit gefälschten Bildern oder Stimmen eine Entführung vortäuschen. Diese Form der Kriminalität wird durch neue Technologien wie KI und Deepfake-Bilder immer raffinierter und realistischer. Der aktuelle Fall aus den USA zeigt, wie solche Betrügereien öffentliche Aufmerksamkeit erregen und die Opfer und ihre Familien massiv belasten können.

Fazit

Cyber-Kidnapping ist eine ernstzunehmende und wachsende Bedrohung. Die digitale Welt bietet Kriminellen neue Möglichkeiten, Menschen zu erpressen und zu bedrohen. Daher ist es wichtig, sich der Risiken bewusst zu sein und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

Quelle: t-online.de, techbook.de

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