Der wiederkehrende Fall Annalena Baerbock und NZZ
Wenn Geschichte sich wiederholt: Wie ein Leserkommentar schon zweimal zur Schlagzeile wurde und warum kritisches Hinterfragen unerlässlich bleibt.
Autor: Nick L.
Datum: 5. Oktober 2023
Es scheint, als hätte die Online-Welt ein kurzes Gedächtnis. Vor zwei Jahren machte ein vermeintlicher Artikel der renommierten „Neuen Zürcher Zeitung“ Schlagzeilen, welcher Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin der Grünen, in keinem guten Licht darstellte. Wir haben HIER darüber berichtet.
Und nun, im September 2023, taucht er wieder auf – mit gleichbleibender Wucht.
Doch was steckt wirklich hinter dieser Geschichte, die scheinbar nicht verstummen will? Tauchen wir gemeinsam in die Tiefen der digitalen Desinformation ein und erfahren, warum gerade du in Zukunft zweimal hinschauen solltest.
Baerbock und NZZ: Ein Déjà-vu aus der Vergangenheit
Der Post, der die sozialen Medien im Sturm eroberte, wirkte auf den ersten Blick vertraut. Ein Bildzitat, das mit dem Logo der „Neuen Zürcher Zeitung“ (NZZ) versehen war, machte erneut seine Runden. Für viele war es ein Wiedersehen mit einer Geschichte Baerbocks, die bereits vor zwei Jahren für Aufsehen sorgte.
Ein kurzer Blick hinter die Kulissen
Doch auch beim zweiten Mal passte das Layout des Posts nicht zur gewohnten Ästhetik der NZZ. Und eine erneute Google-Suche brachte ein bekanntes Ergebnis: Dieser Text über Baerbock war nirgends auf der offiziellen Website der Zeitung zu finden. Aber woher stammte er dann?
Von Leserkommentaren und Fehlinformationen
Der umstrittene Text war, wie sich herausstellte, nur ein Leserkommentar, hinterlassen von einem Hartmut Schmidt. Doch obwohl es klar war, dass es sich um die Meinung eines Einzelnen handelte, der Baerbock schlecht dastehen ließ, hatte der Schaden, wie schon vor zwei Jahren, bereits begonnen.
Wir haben bereits 2021 die NZZ angeschrieben und folgende Information erhalten:
Sehr geehrter Herr Wolf,
nein, es handelt sich hierbei nicht um eine Passage aus einem NZZ-Inhalt. Und definitiv nicht um NZZ-Niveau.
Besten Gruss
Seta Thakur
NZZ
Seta Thakur
Leiterin Unternehmenskommunikation
Diese Passage ist also niemals von der NZZ so veröffentlicht worden. Augenscheinlich hat jemand lediglich das Logo der Zeitung verwendet, um der Beschreibung eine Scheinseriosität zu verleihen.
Die Gefahr der Halbwahrheiten
In unserer schnelllebigen digitalen Welt haben Gerüchte und Falschinformationen oft einen Vorsprung vor der Wahrheit. Sie verbreiten sich wie ein Lauffeuer, und bevor sie korrigiert werden können, haben sie bereits unzählige Meinungen geprägt.
Fazit: Der kritische Blick zählt – immer und immer wieder
In einer Zeit, in der ein Klick, ein Like oder ein Share eine Nachricht um die Welt schicken kann, ist kritisches Denken unerlässlich. Der Fall „Baerbock und die NZZ“, der nun zum zweiten Mal unsere Aufmerksamkeit erregt hat, zeigt eindrucksvoll, wie leicht es ist, getäuscht zu werden. Doch er erinnert uns auch daran, dass wir alle die Werkzeuge in der Hand haben, um der Wahrheit auf den Grund zu gehen. Es liegt an uns, sie zu nutzen und nicht in die Falle wiederkehrender Desinformation zu tappen.
Dieser Artikel wurde durch die vereinte Kraft unserer Community-Power im neuen Mimikama-Forum realisiert! Ein herzliches Dankeschön an alle beteiligten Mimikamas. Wie wir zu diesen Erkenntnissen gelangt sind und den gesamten Recherche-Prozess können Sie hier nachvollziehen.
Lesen Sie auch: Masernimpfung: Mythos versus Realität
FAKE NEWS BEKÄMPFEN
Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!
Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)
Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum
INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE
Mehr von Mimikama
Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!
Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.