Jeder von uns kennt mindestens einen: den sogenannten „Impfgegner“, der allerlei Behauptungen im Netz verbreitet. Besonders bei Masern wird heiß diskutiert. Aber wie unterscheiden wir einen Mythos von der Realität?

Diese Behauptung macht im Moment die Runde:

MIMIKAMA
Behauptung zur Masernimpfung

Mythos: Masern und ihre verheerenden Folgen

Wir sollten nie vergessen, wie gefährlich Masern sein können, insbesondere für Babys und ungeborene Kinder. Wenn eine Schwangere an Masern erkrankt, kann das Virus die Plazenta passieren und das Kind gefährden. Dies kann zu Früh- oder Fehlgeburten führen. Dank der Immunität, die eine geimpfte oder einmal erkrankte Mutter besitzt, genießt das Baby einen sogenannten „Nestschutz“, der jedoch nur wenige Monate anhält. Nach dieser Zeit sind sie bis zu ihrer ersten Impfung besonders gefährdet.

Warum die Masernimpfung unerlässlich ist

Masern sind nicht nur eine „harmlose“ Kinderkrankheit. Sie können zu Entzündungen des Gehirns und weiteren Komplikationen führen, die oft tödlich enden. Die Masern-Schutzimpfung schützt nicht nur den Geimpften, sondern auch die gesamte Gemeinschaft. Mit einer Impfquote von über 95 % könnten Masern ausgerottet werden.

Und ja, manchmal gibt es Nebenwirkungen bei Impfungen. Aber die Risiken, die Masern mit sich bringen, überwiegen diese bei Weitem. Diese „Post-Masern-Immunschwäche“ kann beispielsweise zu schweren Lungenentzündungen führen. Professor von Bernuth betont, dass gerade diese Schwäche für viele Todesfälle weltweit verantwortlich ist.

Die Wahrheit über Nebenwirkungen der Masern-Schutzimpfung

Es ist natürlich, Bedenken hinsichtlich Nebenwirkungen zu haben. Hier kurieren auch die meisten Mythen. Bei der Masernimpfung treten nach der ersten Dosis bei einigen Menschen leichte Reaktionen wie Rötungen, Schwellungen oder Fieber auf. Aber solche Reaktionen sind nicht nur harmlos, sondern auch selten. Und wenn man die zweite Dosis der Impfung in Betracht zieht, treten diese Nebenwirkungen noch seltener auf.

Faktencheck

BehauptungFaktencheck
Masern können für Kinder schlimme gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod haben.Masern gefährden vor allem kleine Kinder. Etwa eines von 1000 Kindern mit einer Masern-Infektion entwickelt eine Entzündung des Gehirns. Eine Maserninfektion kann zur subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) führen, welche immer tödlich endet. Zudem können Kinder ein für sechs Wochen geschwächtes Immunsystem entwickeln, was das Risiko für weitere Infektionskrankheiten erhöht und weltweit zu 100 000 bis 200 000 Maserntoten pro Jahr führt.
Ungeborene Kinder ungeimpfter Mütter sind durch Masern gefährdet.Masernviren können durch die Plazenta hindurchgelangen und das Kind infizieren. Bei jeder vierten maserninfizierten Schwangeren kommt es zu vorzeitigen Wehen und damit zu einer Fehl- oder Frühgeburt.
Nur gegen Masern geimpfte Kinder dürfen den Kindergarten und die Schule besuchen.Der Text enthält keine direkten Fakten dazu. Allerdings suggeriert der Kontext, dass es möglicherweise Regelungen oder Empfehlungen gibt, die den Zutritt von ungeimpften Kindern zu Bildungseinrichtungen regeln.
Eine im Netz kursierende Grafik behauptet, dass die Impfung gegen Masern unnütz und unwirksam ist und ein unkalkulierbares Impfrisiko mit sich bringt.Die Masern-Schutzimpfung schützt zu 98 bis 99 Prozent vor einer Masern-Infektion und ist somit eine der wirksamsten Impfungen. Bei einer Impfquote von über 95 Prozent kann man die Masern ausrotten. Die möglichen Komplikationen der Masernimpfung sind dokumentiert und somit kalkulierbar.
Die Masern-Schutzimpfung wird ab dem elften Lebensmonat verabreicht.Zwischen dem Ende des Nestschutzes und der ersten Impfung sind Babys besonders gefährdet, da die Masern-Schutzimpfung tatsächlich frühestens ab dem elften Lebensmonat verabreicht wird.
Masern verbreiten sich durch Tröpfcheninfektion und sind sehr ansteckend.Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten der Welt und können schwere Spätfolgen haben.
Masernviren sind neurotrop.Masernviren können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und auf das Nervensystem wirken.
Impfreaktionen auf die Masern-Schutzimpfung treten bei einigen Geimpften auf.Circa fünf bis 15 Prozent der Geimpften zeigen leichte Impfreaktionen wie Rötungen, Schwellungen oder Fieber nach der ersten Impfung. Ein leichter Hautausschlag kann bei etwa fünf Prozent auftreten, ist aber nicht ansteckend. Nach der zweiten Impfung sind solche Reaktionen sehr selten. Impfschäden sind meldepflichtig und in der Datenbank des Paul-Ehrlich-Instituts einsehbar.
Faktencheck Tabelle zum Thema Masernimpfung

Fazit

Masern sind gefährlich – das ist kein Mythos. Und die Masernimpfung? Sie ist eines der mächtigsten Werkzeuge, die wir haben, um uns und unsere Lieben zu schützen. Lassen Sie sich nicht von falschen Informationen täuschen. Die Wissenschaft ist eindeutig: Impfungen retten Leben. Es ist höchste Zeit, dass wir Mythen entlarven und uns auf die Fakten konzentrieren. Impfen schützt!


Möchten Sie stets über aktuelle Betrugswarnungen und wichtige Informationen informiert bleiben? Melden Sie sich für den Mimikama-Newsletter an und nutzen Sie unser Medienbildungsangebot, um sich im Netz stets zu schützen. Ihre Sicherheit liegt uns am Herzen.

Lesen Sie auch: Meta plant werbefreies Instagram und Facebook Abo für Europa

Quellen:

Masernschutz, Frauenärzte im Netz, Pharmazeutische Zeitung, DPA

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)